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Artikel veröffentlicht am 05.08.2015 um 14:00 Uhr
Hofer Bayern erwarten Weiden: Verfolgerduell auf der Grünen Au
Es ist angerichtet. Heute abend um 19 Uhr gastiert die SpVgg SV Weiden zum immergrünen Derby auf der Grünen Au. Die SpVgg Bayern Hof hat durch drei Siege in Folge seine Ausgangsposition optimiert und will nachlegen.
Von Stephan Landgraf
1:0 im Hinspiel zur Saisoneröffnung, 1:0 im Rückspiel in Oberfranken. Einmal traf Ralph Egeter zur Entscheidung, einmal Michael Riester. Und mit Josef Rodler und Miloslav Janovsky zwei Protagonisten, die jeweils schon für den Kontrahenten tätig waren. Das Ganze gemischt mit einer gehörigen Portion „Derby-Charakter“ und fertig ist ein Spitzenspiel, das am Mittwochabend zwischen der gastgebenden SpVgg Bayern Hof und der SpVgg SV Weiden im Stadion auf der Grünen Au über die Bühne gehen wird.

Die Zutaten für ein sicherlich spannendes Bayernliga-Spiel können manchmal so einfach sein. „Es wird die Mannschaft gewinnen, die ihre Nerven besser in Griff hat“, sagt Hofs Übungsleiter Janovsky, der ja in Weiden kein Unbekannter ist. Als Co-Trainer unter Gino Lettieri stieg der ehemalige Hofer Akteur, sieben Jahre war er bei den Bayern aktiv, mit den Schwarz-Blauen von der Bayern- in die Regionalliga auf. Nach Lettieris Wechsel nach Wehen-Wiesbaden wurde er zum Chefcoach ernannt, hielt mit der damaligen SpVgg die Regionalliga Süd, ehe die Insolvenz 2010 sein Engagement am Wasserwerk beendete.

Jetzt trifft auf seinen „liebgewonnenen Ex-Verein“, bei dem mit dem Ex-Internationalen Tomas Galasek ein tschechischer Landsmann das Kommando übernommen hat. Und Janovsky fand in Hof ähnliche Gegebenheiten vor wie Galasek in Weiden: Eine neuformierte Truppe, die mit jungen Talenten nur so gespickt ist – garniert mit einigen erfahrenen Akteuren. Während die Oberfranken, sicherlich bedingt durch Janovskys Verpflichtung vor der Saison, bei den Neuzugängen überwiegend auf eine Mischung aus zwei eigenen A-Junioren und tschechischen Akteuren setzten, fiel der Schnitt bei der SpVgg SV noch extremer aus.

Dennoch haben beiden Mannschaften zu Beginn dieser Saison mit den gleichen Problemen zu kämpfen: Die Konstanz über 90 Minuten fehlt, wobei Hof nach dem verkorkstem Auftakt gegen den TSV Aubstadt (1:2) mit zuletzt drei Siegen in Folge – 3:0 gegen Sand, 2:1 gegen Bamberg und 2:1 gegen Feucht – dieses Manko besser kaschiert hatte als Weiden. Denn die Schwarz-Blauen erwischten mit dem 3:0 gegen den Würzburger FV zwar einen Auftakt nach Maß, ließen dann aber lediglich zwei Unentschieden (zweimal 2:2 gegen Regensburg und Bamberg) und eine Heimniederlage (0:1 gegen Aubstadt) folgen. Besonders auffällig dabei war, dass bei den beiden Remis jeweils durch eine Energieleistung ein 0:2-Rückstand aufgeholt wurde. Für Galasek ein Zeichen dafür, dass die „Moral und Einstellung“ passt. Aber auch ein Indiz dafür, dass „an der Konstanz“ noch gearbeitet werden muss. „Mit dem
Punkt in Bamberg bin ich daher zufrieden. Wobei der Unterschied zwischen der
ersten und zweiten Hälfte wie Tag und Nacht war“, blickt der Weidener Coach zurück.

                                           
Trikottausch: Während der Ex-Weidner Thomas Schneider inzwischen in Amberg kickt, hat es Josef Rodler aus Hof zurück in die Oberpfalz verschlagen.
anpfiff.info
                                                       
Sein Team habe „unkonzentriert und unaufmerksam“ begonnen, dann aber den „Schalter nochmals“ umgelegt. „Irgendwie ist es unerklärbar. Aber ich denke, dass das Kopfsache ist“, so der 42-Jährige. Und daran werde man arbeiten. Denn er habe in Bamberg im Vergleich zur Vorwoche gegen Aubstadt ganz viele positive Dinge gesehen: „Wir hatten Ideen, haben die Abschlüsse gesucht und waren gefährlich. Das war eine richtig gute zweite Hälfte in Bamberg“, lobt Galasek seine Jungs. Wobei ihm klar ist, dass nun mit Hof ein Gegner auf seine Elf wartet, die „richtig ins Rollen“ gekommen sei. „Ich habe die SpVgg Bayern zuletzt beobachtet und zwei taktische Pläne gesehen. Darauf werden wir vorbereitet sein, von Beginn an“, verspricht Galasek. Während er Hofs Trainer Janovsky persönlich noch nicht kenne, seien ihm seine tschechischen Landsmänner in den Reihen der Oberfranken, dem immer noch verletzten Jiri Bertelmann, Frantisek Kura, Ales Ivasko und dem schon vierfachen Torschützen Martin Holek, „durchaus ein Begriff“. „Hof besitzt eine starke Truppe, die sicherlich auf uns gut eingestellt sein wird. Denn immerhin hat uns Miloslav in Bamberg gefilmt“, weiß der SpVgg SV-Coach. Der lässt sich deswegen vorab in keinster Weise in seine taktischen Karten blicken. Nur so viel verrät er: Personell stehen ihm bis auf die langzeitverletzten Tobias Plössner und Marco Kießling wieder mehr Alternativen zur Verfügung. Denn mit Neuzugang Matthias Heckenberger und dem wiedergenesenen Rafael Wodnoik sei gegen Bamberg „wesentlich mehr Ruhe“ ins
Spiel gekommen. Zudem kehrt nach seinem operativen Eingriff endlich Kapitän Thomas Wildenauer in den Kader zurück. Lediglich hinter dem Einsatz des Ex-Hofers Josef Rodler (Oberschenkelprobleme) steht noch ein Fragezeichen. Sollte er wirklich ausfallen, so Galasek, werde Florian Reich nachnominiert – es ist also angerichtet!

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