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Artikel veröffentlicht am 23.09.2006 um 20:14 Uhr
Der ASV Herrnsdorf/Schlüsselau will wieder hoch: Betriebsunfall Abstieg?
Der ASV Herrnsdorf/Schlüsselau hat im Spitzenspiel bei der DJK-FV Elsendorf mit 3:1 den Kürzeren gezogen. Für Trainer Thomas Wolter allerdings kein Weltuntergang. Die Zielvorgabe für den Kreisklassenabsteiger bleibt nach wie vor die selbe und lautet: direkter Wiederaufstieg.
Von Robert Schäfer
Kein unrealistisches Ziel, wie es scheint, denn neben den Elsendorfern zeigen sich die Herrnsdorfer im bisherigen Saisonverlauf als spielstärkste und konstanteste Mannschaft in der A-Klasse 3. Der Aufenthalt hier soll daher auch, wenn es nach dem Trainer geht, kein Dauerzustand werden, sondern vielmehr nur ein kurzes Intermezzo bleiben – der Abstieg aus der Kreisklasse, nach Möglichkeit also nicht mehr als ein Betriebsunfall. Ohnehin kann man sich die Kreisklasse ohne Herrnsdorf nur schwer vorstellen. Dort nämlich zählte der ASV immerhin seit 1996 zum festen Inventar. Zuvor kickten die Herrnsdorfer einige Jahre in der Kreisliga, die damals bekanntlich noch A-Klasse hieß, und klopften dort bisweilen gar ans Tor zur Bezirksliga. Der Sturz in die unterste Spielklasse ist folglich ein Tiefpunkt in der Vereinsgeschichte, den es schnellstmöglich wieder auszubügeln gilt.  

Rückkehr eines alten Bekannten

Mit der wichtigen Aufgabe, den Verein wieder in die Kreisklasse zurückzuführen, wurde ein alter Bekannter betraut. Thomas Wolter, seit dieser Spielzeit Coach des ASV, war bereits einmal, von 1996 bis 2001, als Spielertrainer in Herrnsdorf tätig. Von den fünf Spielzeiten seines damaligen Wirkens spielte der ASV viermal in Folge um den Aufstieg in die Kreisliga mit, ein deutlicher Beleg für die Qualität von Wolters Arbeit. Der verließ vor nunmehr fünf Jahren den Verein und schloss sich der DJK Ampferbach an, welche er dann für die kommenden vier Spielzeiten betreute. Nun aber, nach dem Abstieg der Herrnsdorfer aus der Kreisklasse, ist Wolter wieder da und mit ihm, wie es scheint, auch der sportliche Erfolg. Gefragt nach den Gründen für seine Rückkehr ins Tal der Reichen Ebrach, erklärt Wolter: „Das Interesse ging eigentlich von beiden Seiten aus. Ich hatte Lust, wieder einen Verein zu trainieren, und die Spieler wollten im Gegenzug auch mich als Trainer, wohl vor allem, da man mir nachsagt, ich könne gut mit jungen Spielern arbeiten“.  

Junges Team harmoniert prächtig

Und an jungen Spielern mangelt es Wolter wahrlich nicht in seiner Mannschaft. Kaum einer der Aktiven aus dem Herrnsdorfer Kader ist älter als 25 Jahre, und so kann man dem Trainer nur beipflichten, wenn er meint, dass er eine insgesamt „junge Mannschaft“ betreue. Doch trotz der Jugend seiner Spieler ist Wolters Vorgabe klar: „Unser Saisonziel ist ein Platz unter den ersten Drei, also der direkte Wiederaufstieg“, redet Wolter erst gar nicht um den heißen Brei herum. Die sportlichen Grundlagen hierfür scheinen allemal vorhanden zu sein, der ASV zeichnet sich, wie schon erwähnt, während der ganzen Saison bereits durch konstant starke Leistungen aus. Nicht minder wichtig ist Wolter aber auch der menschliche Faktor, doch auch der gibt allem Anschein nach keinen Grund zum Klagen. „Wir haben innerhalb der Mannschaft ein sehr gutes Klima. Es ist ein angenehmes Arbeiten mit meinen Spielern, und wir haben glücklicherweise auch keine Störenfriede im Team“.  

Wolter: „Die Punkte holen wir eben woanders“

Die Rahmenbedingungen sprechen also für einen durchaus erfolgreichen Saisonverlauf, daran ändert auch die erste Niederlage dieser Spielzeit nichts. „Die Welt geht davon nicht unter. Die wichtigen Punkte holen wir dann eben woanders“, so der Trainer. Dem kann man nur beipflichten. Ganz sicher wird der ASV Herrnsdorf/Schlüsselau in dieser Saison noch so manchen Punkt einfahren. Ob es dann letztlich auch zum Aufstieg reicht, wird sich zwar erst bei der Endabrechnung zeigen, doch soviel steht sicherlich fest: Der Weg in die Kreisklasse führt in jedem Fall über den ASV, ganz gleich, wo dieser am Ende der Runde schließlich landet.

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