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Artikel veröffentlicht am 03.02.2016 um 23:00 Uhr
Marius Strangl auf neuen Pfaden: Eine Veröffentlichung sorgt für Aufruhr
MAGAZIN Singende Fußballer. Zumeist war das eine Kombination, die mitunter erfolgreich, aber dennoch oftmals auch schmerzhaft für die Ohren war. Man denke nur zurück an "Kaiser" Franz Beckenbauer oder diverse Weltmeisterschafts-Songs unter Beteiligung der Nationalelf. Doch die Zeiten haben sich geändert. Auch und gerade wegen Facebook und sonstiger sozialer Netzwerke. Frag nach bei beim Altstädter Marius Strangl.
Von Andi Bär
Strangl ist seit jeher einer, der musikverrückt ist. Auf dem heimischen Rechner hat er das ein oder andere Werk und viele Ideen hinterlegt. Die Idee, davon etwas zu veröffentlichen: Die kam ihm nie. Auf seiner Facebook-Seite Mari West hat er jetzt dann doch seine Erstlingsveröffentlichung "Home" publiziert. Mit durchschlagendem Erfolg. Insgesamt 14000 Leute schauten sich das Video zu "Home" bereits an, 104mal wurde es geteilt. "Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet, dass das so abgeht", gibt der Altstädter Mittelfeldmann unumwunden zu. Was ihn fast schon überwältigt, überrascht andere nicht. Schließlich waren es Leute aus seinem Umfeld, die ihn breitschlugen, sein Material der Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Allen voran Tobias "Ulle" Ulbricht. "Er war es, der mich dazu gebracht hat", erzählt Strangl. Irgendwann ließ sich der 25jährige erweichen. Und machte Nägel mit Köpfen. Und wie. Alex Vogler, Kumpel von Ulbricht und auch für adidas als Video-Mann im Einsatz, drehte ein professionelles Video mit Strangl. Und schon war der Song im Kasten. Feinster R'n'B im 90er-Jahre Urban-Stil. Mit einem Touch Melancholie und trotzdem harmonisch, swingig und zum Mitwippen verleitend. Und vor allem: Einen wahren Hype um Strangl auslösend. "Die Bildzeitung aus Thüringen hat sich auch schon gemeldet", schmunzelt der gebürtige Erlanger, der bei der Spielvereinigung in der Unistadt erste fußballerische Sporen sammelte und über den FSV Erlangen-Bruck bei der SpVgg Greuther Fürth landete.

Gute Laune garantiert: Marius Strangl - hier im Studio bei den Aufnahmen zu "Home"
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Bodenständig und gut gelaunt nimmt er den Erfolg im musikalischen Bereich hin. Ihn freut es, wie sein Video durch die Decke geht. Dabei war (und ist) die Musik für ihn nicht mehr als ein Hobby. "Ich habe schon immer viele Sachen probiert", erzählt er "und Musik macht mir einfach Spaß." Das liegt in der Familie. Strangls Bruder ist im musikalischen Bereich kein unbeschriebenes Blatt, kennt sich in der Szene recht gut aus, die ganze Familie ist eine der musikalischeren Art. "Mein Bruder hat mir natürlich schon gesagt, was es noch bräuchte, um tatsächlich eine Scheibe zu produzieren." Da fehlt es nicht einmal an einem professionellen Studioarrangement ("Das kann sich heutzutage jeder kaufen."). Vielmehr sieht sein Bruder in der Message noch Potenzial nach oben. "Die könnte noch präziser werden", so Marius Strangl. Musikalisch gibt es an der kompletten Eigenproduktion rein überhaupt nichts auszusetzen. "Charismatisch, stilvoll und eine ideenreiche Umsetzung im Video" attestiert ein Kenner der Musikszene.

Melancholisch, verträumt: Strangl in seinem Element. Zumindest musikalisch.
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Im übrigen: Auch Strangls Mitspieler der SpVgg Bayreuth zeigen sich höchst begeistert vom Erstlingswerk ihres Kollegen. "Mit deiner Stimme wäre ich längst woanders" kommentiert Sebastian Glasner auf Strangls Facebookseite, auch Ex-Mitspieler Manuel Stiefler, derzeit nach einem neuerlichen Kreuzbandriss beim SV Sandhausen erneut zum zuschauen verdammt, zollt ihm sein Lob: "Weltklasse, Marius! Absolut Bombe!". Standbein Nummer zwei für den ehemaligen Zweitligakicker, der unter Benno Möhlmann in Fürth einst vier Spiele von Beginn an machen durfte, bei Rot-Weiß Erfurt schließlich zum Drittligastammspieler reifte und des Studiums zuliebe heimatnah zur Altstadt zurückwechselte? "Da muss schon noch einige passieren", lacht Strangl, der an der Uni in Bayreuth Gesundheitsökonomie studiert. Die Überlegung, seinen Song via Spotify einer noch breiteren Öffentlichkeit zu präsentieren, ist aktuell verworfen. Früher war das nicht ganz so einfach. Entweder man war als Künstler gelistet oder man hatet einen sogenannten Aggregator, ein Partnerunternehmen, das mit Spotify zusammenarbeitet. "Man muss echt sehen, wie sich das entwickelt", so Strangl - heute ist es schließlich nicht mehr ganz so schwer, auf diversen Plattformen, unter anderem eben auch und gerade Spotify, Sachen zu releasen. Die Überlegung, in musikalischer Hinsicht nachzulegen, die ist definitiv da. "In den Semesterferien, wenn ich mehr Zeit habe, schiebe ich vielleicht noch etwas nach", blickt er nach vorne. Zumal es dann auch fußballerisch ruhiger sein wird: Derzeit bittet SpVgg-Coach Christoph Starke seine Mannen fast täglich auf das Feld.

Den Überblick hat Strangl auf dem Feld - und auch im Musikstudio.
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Wer weiß, was noch kommt. Man darf gespannt sein, wie sich die Musiker-Karriere des Mittelfranken weiterentwickelt. Es wäre nicht der erste Kicker, der musikalisch durch die Decke gehen würde. Schließlich ist seit dem Rostocker Rapper "Marteria", einst deutscher Juniorennationalspieler bekannt, dass gute Kicker ebenso gute Musiker sein können. "Mal sehen, was noch kommt", lacht der dauergutgelaunte Marius Strangl. Es würde nicht wundern, wäre "Home" nicht die letzte Veröffentlichungen des musikverrückten Altstädter Mittelfeldmannes mit dem Hang zu guter Black Music.

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Steckbrief M. Strangl

Marius Strangl
Spitzname
Mari
Alter
34
Geburtsort
Erlangen
Wohnort
Erfurt
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
175 cm
Beruf
Fußballer, Student


Bilder-Galerie


Marius Strangl auf wikipedia.de

Marius Strangl begann das Fußballspielen in seiner Heimatstadt bei der SpVgg 1904 Erlangen und wechselte später zum FSV Erlangen-Bruck. Mit 14 Jahren ging er ins benachbarte Fürth und schloss sich der SpVgg an. Dort durchlief er die weiteren Jugendjahre bis zur U19, bevor er 2009 in die zweite Mannschaft wechselte. Als in der Profimannschaft der Kleeblättler im Herbst 2009 die defensiven Mittelspieler aufgrund von Verletzungen ausgingen, griff Trainer Benno Möhlmann auf das Nachwuchstalent des Reserveteams zurück und am 22. November kam Strangl zu seinem ersten Zweitligaeinsatz.[1] Noch drei weitere Male half er in der Folge bei den Profis aus, bevor er wieder ins Regionalligateam zurückkehrte. Zur Saison 2010/11 unterschrieb er einen Profivertrag über drei Jahre. Im Juni 2012 wurde der Vertrag aufgelöst und er wechselte zur neuen Saison zum FC Rot-Weiß Erfurt. In zwei Jahren bestritt er für Erfurt 37 Drittligaspiele und erzielte drei Tore. 2014 ging Strangl zur SpVgg Oberfranken Bayreuth.[2]

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