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Artikel veröffentlicht am 17.02.2016 um 12:00 Uhr
Was macht eigentlich...: der langjährige Bundesligakeeper Adi Ruff
MAGAZIN Im Laufe der Jahre zerstreuen sich Fußballer aus einer Bundesligamannschaft heutzutage in aller Herren Länder. Früher war das anders. Zumeist rekrutierten Vereine ihre Spieler aus der mehr oder minder näheren Umgebung. Das war in Bayreuth nicht anders. Und dennoch: Die Kontakte lassen nach.
Von Andi Bär
"Das war eine richtig schöne Zeit", schwärmt Adi Ruff noch heute über seine fünf Jahre bei der SpVgg Bayreuth und die dreieinhalb Jahre beim ASV Herzogenaurach. Die Zeiten also, in denen der inzwischen 75jährige im Amateurbereich und bei der Altstadt im semiprofessionellen Zweitligabereich absolvierte. Ruff ist einer derer, die etwas von der Bildfläche verschwunden sind. Dabei ist der rüstige Rentner auch noch heute umtriebig unterwegs, wenn es um sein liebstes Hobby geht. "Einmal im Monat, an jedem ersten Montag treffen wir uns in Nürnberg", erzählt er. "Wir", das ist die Meistermannschaft des 1. FC Nürnberg aus dem Jahr 1968. "Ich verfolge schon alles, was mit Fußball zu tun hat", gibt er unumwunden zu "spezielle natürlich den Club." Ruff, im hohen Alter noch einmal Vater geworden, ist am Puls der Zeit unterwegs. Zwei Söhne und zwei Töchter mitsamt der Enkelkinder halten den ehemaligen Siemensianer auf Trab - und auch im sozialen Netzwerk Facebook ist der Nürnberger vertreten.

Nur fliegen ist schöner: Adi Ruff im Trikot der Altstädter, hier gegen den SV Darmstadt 98.
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Gerne blickt er dabei auch zurück auf seine aktiven Zeiten. Das Club-Urgestein erlebte die wohl schönsten Zeiten, die ein Fußballer überhaupt haben kann. Aus gutem Grund. "Bei uns ging es nicht nur ums Geld", sagt er. Logisch, ein gutes Zubrot konnte man sich auch vor 40 Jahren als guter Kicker schon dazuverdienen. "Verhältnismäßig war das schon gut. Reich wurdest du dabei aber nicht." Einer von vielen Gründen, weshalb früher eben doch alles besser war. "Es war eine sautolle Zeit", sagt er immer wieder. 1969 kam er vom ASV Herzogenaurach zu den Altstädtern. Der damalige Spielausschußvorsitzende Werner Hacker und zwei Mitstreiter holten ihn in die Wagnerstadt. "Nach einem Spiel der Altstädter in Fürth gegen Ingolstadt haben wir uns bei Walter Müller in der Wohnung getroffen" schmunzelt Ruff. Am Ende landete mit ihm, Müller,  Siggi Grimm und Kurt Geinzer gleich ein Nürnberger Viererpack in Bayreuth - Ewald Schäffner sollte später noch folgen. "In der Mannschaft hat alles gepasst", erinnert er sich zurück. Zusammen mit dem ehemaligen Waldhöfer Walter Pradt teilte er sich die Einsätze zwischen den Pfosten. "Jeweils zwei Spiele für jeden", erinnert er sich an eine heute undenkbare Rochade. Mit dem im Vorjahr verstorbenen Werner Sonntag und Norbert Schumbrutzki waren noch zwei weitere Keeper an Bord. "Wir haben einfach perfekt zusammengepasst." 1973 kam dann der junge Wolfgang Mahr vom FC Kronach nach Bayreuth. Auch das eine Kombination die passte. Anfangs stand Mahr fest im Kasten, als der dann in Mainz beim FSV patzte, rochierte Ruff nochmals ins Tor. Als Jenö Vincze dann entlassen wurde und Gerhard Happ das Trainerzepter übernahm, stand Mahr wieder im Kasten. Ruff zog es letztlich noch einmal zum ASV nach Herzogenaurach. "Das hatte ich dort versprochen." Ein halbes Jahr lang zog sich die Reamateurisierung, ehe zweieinhalb weitere Jahre in Herzo folgen. Das Ende einer bemerkenswerten Karriere mit vielen Highlights.

Tiefenentspannt präsentiert sich der inzwischen 75jährige Adi Ruff.
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Nur zu gerne erinnert sich Ruff an die Reisen mit der bayerischen Amateurauswahl. Es ging für die Truppe, gespickt mit einigen Bayreuther Spielern, nach Amerika und nach Persien. "Das waren großartige Erlebnisse", schwärmt er noch heute. Und auch die Gewinne der Länderpokal. Erst in Bayreuth gegen die Mannschaft aus Niederrhein, ein Jahr später in Karlsruhe gegen die nordbadensische Auswahl. "Wir hatten auch eine Bombenkameradschaft", erzählt er. Die zahlte sich aus. Nach dem Aufstieg mit den Altstädtern in die Regionalliga, vergleichbar mit der heutigen zweiten Liga, hielt eine nicht mehr ganz junge Truppe diese im ersten Jahr. "Das war fast der größere Erfolg", sagt der Keeper heute rückblickend. Am Rande notiert: Dass Ruff Torwart wurde, war eher einem Zufall geschuldet. Bei einem Turnier mit der Club-A-Jugend verletzte sich Stammtorwart Dieter Frauenholz. Der größte Feldspieler sollte ins Tor. Mittelstürmer ("Eigentlich meine Lieblingsposition!") Adi Ruff ereilte das zweifelhafte Vergnügen. "Dann bin ich halt nicht mehr raus", lacht er heute. Frauenholz nahm es ihm nicht krumm. Der war in den nächsten Jahren Ruffs Ersatzmann.... Der Blick zurück. Adolf, wie Ruff eigentlich heißt, hat daran seinen Spaß. Vor einigen Jahren trafen sich einige alte Kempen am Rande einer Partie der Saas aus Bayreuth gegen den ASV Vach am Lerchenbühl. Dort, wo Gerhard Ruscher zuhause ist. Einer der alten Mitspieler Ruffs. Und vor zwei Jahren gab es ein größeres Treffen  mit Manfred Größler, Rolf Kaul, Herbert Horn und Co. "Das ist immer wieder schön", schwärmt Adi Ruff, "auch weil die Einschläge leider immer näher kommen und mehr werden."

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Steckbrief A. Ruff

Adolf Ruff
Spitzname
Adi
Alter
84
Geburtsort
Nürnberg
Wohnort
Nürnberg
Familie
verheiratet, 4 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
185 cm
Gewicht
84 kg
Beruf
Rentner
Hobbies
Hund, was so im Haus rumrennt...
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
Sturm
Erfolge
Meisterschaft mit dem FCN 1968. süddeutsche Jugendmeisterschaft, Aufstieg mit Bayreuth. Klassenerhalt mit Bayreuth im ersten Jahr in der Regionalliga Süd.


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