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Artikel veröffentlicht am 24.03.2016 um 12:00 Uhr

Ära endet im Sommer: Florian Mädler: "Am Saisonende ist Schluss"

Mit dem 3:0-Heimsieg gegen Eicha 2 zum Rückrundenauftakt haben die Eintracht-Frauen unterstrichen, dass man auch in dieser Serie einen vorderen Rang in der Bezirksoberliga schaffen kann. Allerdings muss man in der Restsaison wohl auf die langjährige Torjägerin verzichten und danach übergibt Coach Florian Mädler dann den Trainerstab - an wen, ist noch offen.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Wir wollen den 3. Platz der Vorsaison auf jeden Fall wiederholen", gibt Florian Mädler zu Protokoll. Über Jahre glich die Entwicklung des Frauenfußballs an der Oberen Röth einer Erfolgsgeschichte. Denn seit der Meisterschaft in der Kreisliga in der Saison 2011 unter dem heutigen Herrencoach Adi Kolb ging es mit den Eintracht-Frauen eigentlich stetig bergauf. Und auch, wenn man sich mittlerweile stabilisiert hat, muss die Bezirksoberliga nicht das Ende der Fahnenstange sein. "Natürlich ist das eine schöne Spielklasse. Aber sicherlich hätte niemand etwas gegen einen weiteren Schritt in Richtung Landesliga. Das wäre für die Mädels sicher eine gute Erfahrung, von der sie profitieren würden", lässt der gelernte Torhüter wissen. Dieser Schritt würde dann aber ohne ihn stattfinden. Nach zwei Jahren als Betreuer, vier Jahre als Co-Trainer und vier Jahre als verantwortlicher Frauencoach ist für ihn nach dem letzten Punktspiel Mitte Juni gegen Michelau Schluss.

Die Torjägerin hat eine Pause eingelegt: Denise Murgas (li.) war maßgeblich am Aufstieg der Eintracht-Frauen mit beteiligt.

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Nachbarliche Hilfe

Nachdem der Eintracht-Rasenplatz über kein Flutlicht verfügt und das wegen der Nähe zur Autobahn auch schwer zu realisieren wäre, müssen die Kicker von der Oberen Röth, egal ob männlich oder weiblich, in den Wintermonaten sehr flexibel sein. Erschwerend kam zum Jahreswechsel hinzu, dass der städtische Kunstrasenplatz, auf den man öfters ausweichen konnte, wegen Reparaturarbeiten gesperrt werden musste. Positiv war allerdings, dass das Herz von Herrentrainer Adi Kolb weiter für die Mädels schlägt und er bereitwillig den jeweiligen Trainingsplatz mit ihnen geteilt hatte. Auch vom Frauenteam des Sportring Bayreuth um Coach Reinhold Weiß kam nachbarliche Hilfe, indem man Einheiten auf dem Hartplatz am Nordring einfach zusammengelegt hatte. "Oft haben wir erst kurzfristig erfahren, ob und wo wir trainieren können. Das hat sich natürlich auch auf die Trainingsbeteiligung niedergeschlagen", blickt der Übungsleiter Florian Mädler auf die letzten Wochen zurück. Dabei hatte er bei seinem relativ großen Kaders immer wieder mit Fluktuationen zu kämpfen. Zwar kehrt Marina Vater vom Auslandsaufenthalt zurück, doch dafür steht Sophía Lattermann, die in Regensburg ein Studium begonnen hat, künftig nicht mehr zur Verfügung. Und auch Elena Hoppe, die in die heiße Prüfungsphase eingetreten hat, dürfte sich künftig rar machen. Vorerst überhaupt nicht mehr in Erscheinung treten wird dagegen Torjägerin Denise Murgas. "Sie hat einfach beruflich ziemlich viel um die Ohren und möchte ihre Wochenende künftig anders verbringen", lässt der langjährige Eintrachtler wissen. Dafür kann er mit Corinna Friedrich einen Winterneuzugang verzeichnen. "Corinna kommt aus Eschenbach und studiert jetzt in Bayreuth. Sie ist recht schnell und schussstark und passt sehr gut bei uns rein", lobt Florian Mädler die neue Flügelspielerin.

Auch Co-Trainer Thomas Knauer (ganz links) möchte sich nach der Saison zur Ruhe setzen.

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Kämpferische Glanzleistung

Erleichterung ist beim scheidenden Coach über den geglückten Rückrundenauftakt anzumerken, denn nach den beiden ausgefallenen Testspielen gegen Auerbach und Marktleuthen wusste man nicht so recht, wo man steht. "Es war sicher nicht das beste Spiel. Aber ich bin froh über die drei Punkte und muss den Mädels hoch anrechnen, dass sie über 90 Minuten unwahrscheinlich gekämpft haben", lobt Mädler seine Schützlinge. Jetzt möchte man das Erfolgserlebnis nutzen, um mit nahezu unveränderter Formation und taktischem Konzept eine starke Rückrunde hinzulegen. Danach stehen die Zeichen auf Abschied. "Ich denke, wir brauchen einen Tapetenwechsel. Ich habe kein Burnout, werde mir aber in nächster Zeit Gedanken machen, wie es künftig weitergeht", gesteht der Frauencoach. Dabei verhehlt er nicht, dass er es gerne sehen würde, wenn Co-Trainer Thomas Knauer weiter machen würde, um den Übergang fließend zu gestalten. Denn dem Vernehmen nach ist ein externer Kandidat als Nachfolger im Gespräch. Ob Florian Mädler in der kommenden Saison erneut irgendwo an der Seitenlinie auftauchen wird, ist indessen ungewiss - am letzten Wochenende hatte er sein Comeback als Keeper der Kreisklassenelf gegeben, nachdem Stammtorwart Thomas Baumann seine Rotsperre abbrummen musste - und hatte nach eigener Aussage viel Spaß dabei gehabt.