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Artikel veröffentlicht am 01.04.2016 um 16:00 Uhr
Sorgenfalten allerorten: Personelle Probleme vor dem Wochenende
Die Sorgenfalten der Coaches in der Kreisklasse 5 nehmen allmählich besorgniserregende Züge an. Kaum einer, der nicht mindestens einen oder zwei Schlüsselspieler zu ersetzen hat. Zwei der besonders schmerzhaften Sorte haben der ASV Nemmersdorf und der SV Weidenberg zu kompensieren. Mit durchaus kuriosen Hintergründen.
Von Patrick Strätz und Bruno Singer
Die Weidenberger müssen, wie berichtet, längerfristig auf ihren Spielertrainer Johannes Wauter verzichten. Die Lösung des Problems hätte eigentlich ein ganz einfaches sein können: In eigenen Reihen hat man einen gehabt, der die Lücke problemlos hätte schließen können. Der in der Winterpause aus der Reserve des MSV Duisburg gekommene Geoffrey Streit. "Er ist fußballerisch ein richtig guter", so Wauter gegenüber anpfiff.info, "laufstark, zweikampfstark, torgefährlich und noch dazu mit einem absolut ausgeprägten Willen. Einer wie ich halt." Wauter wusste in der Winterpause ziemlich genau, auf wen er sich bei der Verpflichtung einlässt.

Spielte nur ein einziges Mal im Weidenberger Trikot: Geoffrey Streit (hinten), hier im Hallenkick gegen den TSV Kleinrinderfeld um seinen Namensvetter Florian Streit.
anpfiff.info

Zum einen kannte der Schreezer Torwart Oliver Zoballa - alter Wauter-Freund - den neuen Mann aus gemeinsamen Trainingseinheiten bei der Freizeitmannschaft FC Borracho, zum anderen hatte Wauter einen weiteren kompetenten Ansprechpartner: Gino Lettieri. Der seit letzter Woche beim Hofer Kreisligisten TSV Presseck wieder dem runden Leder nachjagende Ex-Weidenberger war bekanntermaßen bis kurz vor der Winterpause Trainer des Zweitligisten MSV Duisburg. Und dort kickte in der Reserve Geoffrey Streit. Einer wie Wauter. Der noch dazu einen engen Draht nach Bayreuth pflegte. Der angehende Student ist mit einer Bayreutherin liiert. Was lag da für Lettieri näher, als den Mittelfeldstaubsauger nach Weidenberg - zu seinem Ex-Club - zu vermitteln. "Er hätte meine Rolle perfekt ausfüllen können", so Wauter. Doch dazu kam es nicht: Streit ist in Weidenberg schon wieder Geschichte. Nach einer ausgiebigen Diskussion im Weidenberger Sportheim mit Reservetrainer Holger "Paule" Lindner und Christian Wunderlich ward Streit nie mehr gesehen. "Ich mach lieber auf dem Platz fünf anstatt nach dem Spiel", so Streit nebulös nach seinem Abgang. "Er war mein großer Hoffnungsträger", so Wauter, der nun hofft, dass die anderen Neuzugänge weiter so stark wie bisher agieren. anpfiff.info versuchte vergeblich, den vermeintlichen Neuzugang telefonisch zu erreichen. Über das soziale Netzwerk Facebook teilte er mit, dass er sich aktuell in Amerika befindet um dort das ein oder andere College aufzusuchen.

Eines der wenigen Bilder, die von Hans Wayne extistieren: Beim Altstädter Spiel gegen den SSV Jahn Regensburg um seinen alten Kumpel Jann George sah er zu (zweiter von links oben).
anpfiff.info

Nemmersdorf: Stürmer vergeblich gesucht

Und da schließt sich der Kreis zum Nachbarn ASV Nemmersdorf. Dessen Trainer Jörg Dumbach - langjähriger Weidenberger - hat ebenfalls ein Problemfeld zu beackern. Sein Sturmzentrum. Dort steht ihm Stefan "Dixi" Strömsdörfer seit Monaten kaum zur Verfügung, Rückenprobleme lassen einen Einsatz nicht zu. Da jetzt auch noch Torjäger Niklas Rausch verletzungsbedingt passen muss, hat sich Dumbach seiner internationalen Neuzugänge angenommen. Der Spanier Francisco Pourroy absolvierte dabei schon eine Partie in der zweiten Mannschaft. "Er ist kein schlechter, das Niveau der Kreisklasse hat er momentan aber noch nicht. Eine spanische Zaubermaus. An seiner Robustheit im Strafraum muss er aber noch arbeiten. Aber das kriege ich hin. Ich übe ja nahezu täglich Zweikämpfe mit ihm. Und ich weiß, wie das geht." Bliebe noch Hans Wayne. Der im Winter von der University of North Carolina gekommene Sturmtank begeisterte Dumbach im Training bislang. "Der war eine echte Waffe." War? Genau das ist der entscheidende Punkt. Wayne hat sich bereits wieder in die Staaten verabschiedet - wie Dumbach erzählt an der Seite von Weidenbergs Geoffrey Streit. "Die beiden haben sich irgendwann beim Weggehen kennengelernt und recht gut verstanden." Und Wayne setzte Streit den Floh ins Ohr, in Amerika fußballerisch Fuß zu fassen. Der Nemmersdorfer kehrte daraufhin in seine eigentliche Heimat zurück.

Taktisch cleverer Winkelzug als Eigentor

Bitter für den ASV, hat man doch dem Bayerischen Fußballverband ein schönes Schnippchen bei der Verpflichtung geschlagen. Seine internationalen Kontakte, die er durch seine Tätigkeit bei Fuji Deutschland hat, spielten Marco Ziegler dabei in die Karten. Der Nemmersdorfer Spielleiter hatte mitbekommen, dass Wayne deutsche Großeltern hat. Der Spielerpass wurde daher nicht unter dessen Geburtsnamen John, sondern unter dessem deutschen Namen Hans beantragt. Das komplizierte FIFA-Passantragsverfahren fiel daher flach, Wayne bekam seinen Spielerpass als "erstmalig Aktiver" ausgestellt. Was die Nemmersdorfer Frechheit sparte, kostet es jetzt aber auch. Wayne gilt in Amerika als nie in Deutschland gewesen und kann daher trotz seines einmaligen Einsatzes in der ASV-Reserve dort sofort wieder kicken. Bitter für den ASV. Der Spieler ist weg, Ablöse gibt es ebenfalls nicht. "Wir müssen halt jetzt sehen, dass wir die Ausfälle von Rausch, Strömdörfer und Wayne gegen den USC kompensieren", so Dumbach. Dem Vernehmen nach - das will er aber nicht bestätigen - besteht Kontakt zu Christopher Klaszka. Der einstige Altstädter und Hofer wollte seine Karriere eigentlich beenden, überlegt aber wohl, ob er noch einmal in der Kreisklasse aushilft. Gescheitert ist der Versuch, Christian Grethlein zu verpflichten. Grethlein, stetiger Weggefährte von Mittelfeldmann Christian Sommerer, signalisierte Bereitschaft. "Wir haben ihn nicht erreicht", so Marco Ziegler, der nach mehrfachen Versuchen die Hoffnung aufgegeben hat. "Erst hatte er binnen vier Wochen drei neue Handynummern, dann war er nicht mehr zu sprechen." Auch Sommerer scheiterte. "Wahrscheinlich hat er mal wieder sein Handy auf der Tanzfläche verloren", so Sommerer trocken.

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Steckbrief G. Streit

Geoffrey Streit
Spitzname
Jim-Jack
Alter
28
Geburtsort
Meiderich
Wohnort
Key West
Familie
in Beziehung
Beruf
Aushilfsbarkeeper
Hobbies
Feiern, Fußball spielen, zocken, Basketball
Starker Fuß
Beidfüßig
Lieb.-Position
defensives Mittelfeld ("6er")
Erfolge
Aufstieg mit MSV Duisburg C-Jugend in die Bundesliga. Gewinn des MSV-Traditionspokals mit FC Borracho.

Steckbrief H. Wayne

Hans Wayne
Spitzname
Striker, John
Alter
28
Geburtsort
Key West
Wohnort
Key West
Familie
ledig, 2 Kinder
Nation
Vereinigte Staaten von Amerika
Größe
182 cm
Gewicht
80 kg
Beruf
Fußballspieler, Student
Hobbies
American Football, Fußball, Basketball, Musik
Starker Fuß
Linksfuß
Lieb.-Position
Sturm
Erfolge
Unimeister mit North Carolina State, Einbürgerung im Schnellverfahren.


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