Showdown im Katzbachtal: Vorgezogenes Finale, das keines ist... - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 18.05.2016 um 14:00 Uhr
Showdown im Katzbachtal: Vorgezogenes Finale, das keines ist...
Wenn am kommenden Samstag um 14 Uhr die Partie zwischen TSV 08 Kulmbach und DJK Teuchatz angepfiffen wird, geht es um nicht weniger als eine Vorentscheidung im Meisterkampf der Kreisliga Süd/West. Während die Gastgeberinnen eine kleine Vorentscheidung erzwingen können, geht es für die DJK um die letzte Chance…
Von Bernd Riemke
Dass der TSV 08 Kulmbach inzwischen an der Tabellenspitze steht haben sie nicht nur der eigenen imposanten Bilanz von neun Siegen aus elf Spielen zu verdanken, sondern auch der Tatsache, dass die sechs Zähler aus den letzten beiden Begegnungen am grünen Tisch des Sportgerichts ins Katzbachtal wanderten. Für den Kontrahenten aus Teuchatz scheint das insofern bedauerlich, da zuletzt ausgerechnet RSC Oberhaid aus personellen Gründen passen musste. Jenes Team also, dass der DJK in zwei heiß umkämpften Partien jeweils ein Unentschieden abtrotzte. So ist der Vorteil aus dem Hinspielsieg (2:1) inzwischen aufgebraucht und die Lunz-Elf liegt vor dem Gigantentreffen mit zwei Zählern im Hintertreffen. anpfiff.info sprach mit beiden Trainern.

Hans Marterer will den Aufstieg - mit aller Gewalt.
anpfiff.info

Herr Marterer, Ihr Team verfügt über eine exzellente Ausgangsposition. Zwei Punkte Vorsprung. Heimspiel, wo Sie bislang noch keinen einzigen Punkt abgegeben haben…
Hans Marterer: Wir wollen auf jeden Fall gewinnen und haben wegen der 1:2-Niederlage im Hinspiel ohnehin noch eine Rechnung mit Teuchatz offen. Zu Hause haben wir sogar erst ein Gegentor kassiert, allerdings sind die letzten beiden Spiele auch ausgefallen. Unser letztes Punktspiel am 16. April ist daher schon fünf Wochen her.

Dazwischen lag das Kreispokalfinale, das Sie empfindlich mit 0:7 gegen Bischberg verloren.
Hans Marterer: Da dachten einige wohl im Vorfeld, dass wir das Spiel schon so gut wie gewonnen hätten. Plötzlich hat uns der Gegner überrascht und wir lagen zur Halbzeit schon mit 0:3 zurück. Das war eine echte Blamage. Ich bin guter Dinge, dass wir so einen Fehler nicht zweimal machen.

Worauf werden Sie Ihr Augenmerk beim Gegner richten?
Hans Marterer: Teuchatz ist ein kämpferisch starker Gegner. Die rennen um jeden Ball und setzen ungeahnte Kräfte frei. Mit Franziska Stöcklein, Selina Heidig und Tanja Sponsel haben sie Akteurinnen in ihren Reihen, die wir ausschalten wollen. Trotzdem werden wir uns nicht verstecken und versuchen, schnell über die Flügel zu agieren.

Wie sieht Ihre Personallage vor dem Spitzenspiel aus?
Hans Marterer: Aus dem Vollen konnten wir die ganze Saison über noch nicht schöpfen. Teresa Weiner fällt schon seit Ende der Vorrunde verletzungsbedingt aus. Martina Müller ist urlaubsbedingt abwesend und Yvonne Fichtner könnte langsam wieder eingreifen. Wir haben für diese Liga auf jeden Fall eine qualitativ starke Mannschaft und sind auf allen Positionen gut besetzt. Natürlich wird ein wenig Nervosität vorhanden sein, aber die Einstellung muss passen. Letztes Jahr haben wir den Aufstieg um einen Punkt verpasst. Das soll uns heuer nicht noch einmal passieren.

Die Meisterschaft war von Anfang an das erklärte Ziel. Ein Sieg gegen den direkten Konkurrenten wäre ein Meilenstein.
Hans Marterer: Wenn wir dann anschließend in Stappenbach gewinnen würden, wären wir schon durch. Bei einem Unentschieden müssten wir die letzten beiden Spiele gewinnen, wobei Teuchatz auch noch bei den starken Mistelgauerinnen antreten muss. Wir werden in jedem Fall alles daran setzen, am Samstag zu gewinnen.

Und Sie werden das Spiel gewinnen, weil…
Hans Marterer: … wir heuer das absolute Ziel haben aufzusteigen und nicht wieder unglücklicher Zweiter werden wollen.

Unter Umständen könnte der Zweite am Ende sogar die Chance haben, über eine mögliche Relegation ebenfalls aufzusteigen.
Hans Marterer: Wir haben es in der eigenen Hand und brauchen auf keine Schützenhilfe hoffen. Wenn wir die Chance auf die Meisterschaft wieder nicht nutzen können und erneut nur Zweiter werden, dann freut man sich natürlich, wenn man im Nachhinein noch die Möglichkeit bekommt, aufzusteigen.

DJK-Trainer Frank Lunz geht mit der nötigen Gelassenheit in das Gipfeltreffen. Kann er am Ende mit seinen Damen jubeln?
anpfiff.info

Herr Lunz, ist die Begegnung beim TSV 08 Kulmbach das vorgezogene Finale in dieser Saison?
Frank Lunz: Ich bin der festen Überzeugung, dass es kein Endspiel ist. Mistelgau hat sich noch einmal verstärkt, ist gut drauf und momentan vielleicht mit die stärkste Mannschaft der Liga. Es wird nur dann ein Endspiel, wenn wir es verlieren. Dann können wir die Meisterschaft im Prinzip abhaken.

Apropos Mistelgau. Selbst besitzt der SV nur noch theoretische Chancen auf einen der ersten beiden Plätze, aber sowohl Sie als auch Kulmbach müssen noch gegen Mistelgau ran.
Frank Lunz: Ich traue Mistelgau sowohl gegen uns als auch gegen Kulmbach durchaus einen Sieg zu. Es ist drei Spieltage vor Schluss noch eine sehr offene Konstellation. Noch haben wir es in eigener Hand. Bei einem Sieg sind wir wieder im Rennen. Dann wäre das Spiel gegen Mistelgau ein Endspiel.

Haben Sie denn personell alle Spielerinnen an Bord?
Frank Lunz: Alle bis auf Torhüterin Julia Hoh, die nach einem Unfall verletzungsbedingt ausfällt. Das fällt aber nicht ins Gewicht, weil seit der Rückrunde aus diesem Grund schon unsere U17-Torhüterin Eva Weiß zwischen den Pfosten steht und das richtig gut macht.

Haben Sie denn auch die Stärken des Gegners im Blick nach denen Sie sich etwas richten?
Frank Lunz: Wir haben uns schon im Vorfeld sehr nach dem Gegner gerichtet, weil wir auf dessen Wunsch hin den Termin für das Spiel verlegt haben. Inzwischen haben wir so viel Selbstvertrauen, dass wir uns auf unser eigenes Spiel konzentrieren. Wir fahren da hin und werden gewinnen. So einfach ist das.

Das klingt wirklich einfach. Warum werden Sie denn gewinnen?
Frank Lunz: Weil die Integration unserer jungen Spielerinnen aus dem eigenen Nachwuchs hervorragend geklappt hat.

Wäre so kurz vor dem Ziel am Ende der zweite Platz und der mögliche verpasste Aufstieg eine Enttäuschung?
Frank Lunz: Wenn man so nah dran ist wäre man kein Sportler, wenn man am Ende nicht enttäuscht wäre. Ein Rückschritt oder gar eine Tragödie wäre es allerdings nicht. Die Vizemeisterschaft haben wir so gut wie gesichert. Wir stehen so gut da, wie lange nicht. Und am Ende wäre dann der ewige Dritte immerhin schon Zweiter (schmunzelt).

Und dieser Zweite hätte unter Umständen über die Relegation die Möglichkeit auch noch nach oben zu kommen.
Frank Lunz: Das wäre natürlich schön, wenn das so funktionieren würde … für Kulmbach (lacht).

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Tabelle Kreisliga Süd/West

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
13
40:12
32
3
14
51:21
27
4
14
34:34
24
5
15
25:16
24
6
13
39:32
22
7
14
29:44
11
9
14
7:62
1
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit


Heimtabelle Kreisliga Süd/West

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
2
8
27:9
19
3
8
35:9
15
5
8
12:8
13
6
8
26:22
11
7
8
18:28
5
Bei dieser makellosen Bilanz kann der TSV 08 mit breiter Brust in die Partie gehen. Lediglich der DJK Stappenbach gelang imm Katzbachtal ein Treffer - beim 1:7.

Spielstenogramm

Tore: 1:0 Bittel M. (17.), 2:0 Stöcklein F. (45., Spörlein), 2:1 Denk (48.)
Gelbe Karten: - / Grampp - Foulspiel (72.)
Zuschauer: 110 | Schiedsrichter: Richard Bauer (ASV Viktoria Bamberg e.V.)
Jenes 2:1 war die bislang einzige Niederlage des TSV 08 im bisherigen Saisonverlauf. Kulmbach sinnt auf die Revanche.

Nächste Spiele TSV Kulmbach

Sa. 21.05.2016 14:00 Uhr
H - DJK Teuchatz (2.)
Sa. 28.05.2016 16:00 Uhr
Sa. 11.06.2016 16:00 Uhr
H - SV Mistelgau (3.)
In Klammern aktuelle Tabellenplatzierung
Das Restprogramm des aktuellen Tabellenführers hat es durchaus in sich.

Nächste Spiele Teuchatz

Sa. 21.05.2016 14:00 Uhr
Sa. 04.06.2016 16:00 Uhr
A - SV Mistelgau (3.)
Sa. 11.06.2016 16:00 Uhr
In Klammern aktuelle Tabellenplatzierung
Vor allem beim SV Mistelgau steht die DJK Teuchatz vor der nächsten echten Bewährungsprobe.


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