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Artikel veröffentlicht am 19.05.2016 um 15:00 Uhr

Kirchleus bekommt Recht: Spiel gegen Thurnau wird wiederholt

Kirchleus schöpft neue Hoffnung im Abstiegskampf: Knapp 48 Stunden vor dem letzten Spieltag gab das Verbands-Sportgericht dem Einspruch des 1. FC Kirchleus gegen die Wertung des Spiels gegen den TSV Thurnau statt. Das Spiel wird am Wochenende nachgeholt und der letzte Spieltag um einen Tag verschoben. Kirchleus hat nun wieder eine Patrone mehr und kann den Klassenerhalt plötzlich aus eigener Hand schaffen.

Von Thomas Nietner

Viel länger hätte sich das Verbands-Sportgericht nicht mehr Zeit nehmen können. Denn die Zeit bis zum Saisonfinale drängt. Von daher setzte Gruppenspielleiter Gerd Rieß alle Spiele der Kreisklasse 4, die noch Auswirkung auf Auf- und Abstieg haben, neu an und verschob diese Begegnungen auf kommenden Sonntag 15 Uhr. Davon sind insgesamt fünf Partien betroffen. Zuvor müssen Kirchleus und Thurnau noch einmal ran. Am Freitag stehen sich beide Parteien also noch einmal gegenüber. Aber was war passiert? Am 20. März sah der Kirchleuser Schlussmann Marcel Hahn nach einem Bodycheck im Strafraum die rote Karte. Soweit war die Entscheidung des Schiedsrichters auch korrekt. Da sich der Ball jedoch zu diesem Zeitpunkt im Toraus befand und das Spiel mit Eckball fortzuführen war, hätte der Unparteiische nach Ansicht der Heimelf nicht auf Strafstoß entscheiden dürfen. Tat er jedoch. Kirchleus verlor die Partie in der Nachspielzeit durch den Ellfmeter noch mit 0:1 und legte schließlich Einspruch gegen die Wertung des Spiels ein. „Der Ball war noch nicht wieder freigegeben zu dem Zeitpunkt des Foulspiels. Es hätte Ecke geben müssen. Auch im Bericht des Schiedsrichters stand, dass dies passierte, bevor der Ball gespielt wurde“, fühlte sich der Kirchleuser Vorstand Andi Herold im Recht. In der dritten Instanz bekam er dieses letztendlich auch, nachdem sowohl zuvor das Kreis- als auch das Bezirkssportgericht anders entschieden. Aber der Kirchleuser war von seiner Auffassung überzeugt und ließ sich dabei auch von den Kosten nicht schrecken. Er blieb hartnäckig. Das zahlte sich am Ende doch noch aus. „Ich dachte mir, wir sind im Recht. Also, warum sollen wir uns nicht an den Verband wenden“, so Andi Herold. Bis die Entscheidung nun vorlag, gingen einige Tage ins Land.

Ganz entspannt schöpfte Kirchleus' Vorstand Andi Herold seine rechtlichen Möglichkeiten aus. Und bekam am Ende vor dem Verbandssportgericht recht.

anpfiff.info

Vorteil Kirchleus

Kirchleus hat durch das Urteil eine Möglichkeit mehr, noch die notwendigen Punkte im Abstiegskampf einzufahren. Als Tabellendreizehnter steht die Elf von Trainer Klaus Michel aktuell auf dem Relegationsplatz – einen Punkt hinter der VfB-Reserve. Mit einem Sieg gegen Thurnau könnten die Rot-Schwarzen an den Metzdorfern vorbeiziehen und hätten den Klassenerhalt am letzten Spieltag gegen Lindau wieder in der eigenen Hand. Unverhofft kommt oft, nachdem der Vorteil vor dem Urteil bei der Bezirksligareserve aus Kulmbach lag. Aber auch für den SV Ramsenthal hat die Entscheidung Folgen: Gewinnt Kirchleus das Spiel gegen Thurnau, steht die Relegation bereits vor dem letzten Spiel gegen Schwarzach fest. Vorteil Kirchleus. Der Glaube an den Klassenerhalt lebt nun mehr denn je bei der Michel-Elf. Die Brust ist nach zuletzt zehn Punkten aus den letzten fünf Spielen und dem jüngsten 3:1-Erfolg gegen Ramsenthal sowieso schon breit. Ist da im Saisonendspurt der Knoten geplatzt? „Das hat nichts mit einem Knoten zu tun, wir haben auch davor starke Spiele abgeliefert. Uns hat lediglich das Quäntchen Glück gefehlt. Auf der anderen Seite wurden unsere Fehler hinten eben knallhart bestraft. Jetzt ist das Glück eben wieder da“, erklärt Andreas Herold die Kirchleuser Aufholjagd. Auf einen Sieg aus den zwei verbleibenden Spielen will sich der Vorstand aber nicht verlassen: „Wer weiß, mit welcher Mannschaft der VfB gegen Harsdorf aufläuft. Zu hoffen wäre es, dass uns bereits ein Sieg reicht. Verlassen können wir uns aber nicht darauf.“ Kommen beide Teams letztendlich punktgleich über die Ziellinie, droht sogar ein Entscheidungsspiel. Um dann gegebenenfalls doch in der Relegation zu landen. Soweit möchte Andreas Herold aber noch nicht denken: „Wir hoffen, dass für uns die Saison nach dem Wochenende vorbei ist.“ Kirchleus hat es nun wieder selbst in der Hand: Urlaub oder Relegation.