Die Reserve der SpVg Ahorn in der A-Klasse: Eine Chance für die Jugend - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 14.07.2008 um 00:01 Uhr
Die Reserve der SpVg Ahorn in der A-Klasse: Eine Chance für die Jugend
„Es schlug ein wie eine Bombe“, erinnert sich Martin Eckl, Fußballabteilungsleiter der SpVg Ahorn. Auf die Ankündigung der Kreisspielleitung vor drei Jahren, dass ab der Saison 2006/07 alle Vereine bis hinunter zur A-Klasse ihre Reservemannschaften in Konkurrenz antreten lassen können, folgten endlose Diskussionen. Bis heute ist der Spielkreis zweigeteilter Meinung. Ahorn stand von Anfang an auf Seiten der Befürworter, seit zwei Jahren spielt die Reserve nun in der A-Klasse.
Von Martin Eckl und Stefanie Nowak
Der entscheidende Grund für diesen Schritt war – und ist – die Jugendarbeit des Vereins. Von den G-Junioren bis hinauf zu den A-Junioren kann die SpVg eine Mannschaft stellen, und so rücken auch Jahr für Jahr Spieler aus dem Juniorenbereich zu den Senioren auf. Nicht alle von ihnen schaffen auf Anhieb den Sprung in die erste Mannschaft, manche sogar nie. Dennoch sind viele dieser „Eigengewächse“ zu ehrgeizig, um in einer Reserveklasse ohne den Reiz des Auf- oder Abstiegs alle vier Wochen einmal zu kicken.

Nicht konkurrenzfähig?

Coacht die Ahorner Zweite und setzt dabei auf die Jugend: Markus Forkel
privat
So einleuchtend das Konzept, so schwierig die Umsetzung. Die Ahorner Reserve hatte keine Chance gegen die Erstbesetzung anderer Vereine, sie ging regelrecht unter. Zur einer guten Stimmung innerhalb der Mannschaft trug das nicht bei. „In der Theorie wären die meisten Spieler der zweiten Mannschaft sehr wohl konkurrenzfähig gewesen, in der Praxis ließen sie aber den notwendigen Trainingsfleiß vermissen“, erklärt Eckl. Doch irgendwie überstand man die erste Saison, wenngleich zu Auswärtsspielen in den Wintermonaten manchmal nur zehn bis elf Spieler antraten.
Im zweiten Jahr lief es schon etwas besser. Der Reserve-Kader war nun größer, da einige Spieler aus der Jugend hinzugekommen waren. „Und das mit dem Training hatte zumindest die Hälfte der Mannschaft verinnerlicht“, meint Eckl. Auch wenn es noch nicht ganz reichte, um gegen erste Mannschaften erfolgreich bestehen zu können, der Leistungsunterschied war nicht mehr ganz so gravierend.
Der neuen Saison blickt Sebastian Nausch, der zusammen mit Markus Forkel die Mannschaft als Spielertrainer leiten wird, optimistisch entgegen. Er könne auf eine gute Mischung von jungen und ein paar erfahrenen Spielern setzen, ein einstelliger Tabellenplatz sei das Ziel.
Seit acht Jahren trainiert Nausch die A-Jugend des Vereins, und wird dies auch weiterhin tun. Aber zusammen mit seinem Kollegen Markus Forkel will er nun auch im Herrenbereich etwas bewegen. „Dass die Jungs trainieren und dass eine Mannschaft zusammenwächst“, ist ihm dabei besonders wichtig. So soll die zweite Mannschaft zu einem guten Unterbau der ersten werden.

Probleme und Wünsche

 
Die andere Hälfte des Trainerduos: Sebastian Nausch
privat
War es nun die richtige Entscheidung, die zweite Mannschaft aufstiegsberechtigt spielen zu lassen? Martin Eckl meint ja. Doch er sieht auch die Probleme eines solchen Vorgehens: Für Vereine mit einem kleineren Einzugsgebiet („Dazu gehört Ahorn zum Glück nicht, wir haben den großen Vorort Coburg“) könnten es rückläufige Geburtenzahlen durchaus schwer machen, überhaupt eine Reservemannschaft zu stellen. Für diesen Fall schlägt er vor, eine Spielgemeinschaft nur für die Reserven zweier Vereine zu gründen. Doch diese Idee dürfte bislang an den Vorgaben des BFV scheitern. Denn die sehen vor, dass ein Verein keine Spielgemeinschaft eingehen darf, wenn er eine eigenständige Herrenmannschaft gemeldet hat.
Ein anderes Problem macht der Abteilungsleiter in der Einteilung der Klassen aus. Erste Mannschaften würden in Ligen antreten müssen, die überwiegend aus zweiten Mannschaften bestehen – und somit vor entsprechend dünner Kulisse spielen. Vor allem wenn die Spiele der beiden Mannschaften, wie so oft, gleichzeitig stattfinden, zieht es die Zuschauer eher zur Ersten. Daher Eckls Wunsch: „Vielleicht kann man bei der Klasseneinteilung mehr Augenmerk darauf legen, denn alle Vereine sind dringend auf die Zuschauereinnahmen angewiesen.“

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