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Artikel veröffentlicht am 01.06.2016 um 06:00 Uhr

Team „Ad Astra" - zu den Sternen: Drei Eckentaler fahren den Baltic Sea Circle

MAGAZIN „Auf geht’s", dachten sich Felix Loos, Sebastian Disterer und Marcus Becher. „Wir fahren eine Rallye und zwar die Nördlichste der Welt!" Mit einem etwas älteren Auto, mindestens 20 Jahre alt, reisen die drei in 15 Tagen durch 10 Länder um das baltische Meer. Das Ganze ohne GPS und Autobahnen. Abenteurerherz was willst du mehr? Für den guten Zweck veranstalteten die drei am Wochenende einen Charity-Kick.

Von Uwe Kellner

Der Baltic Sea Circle

Deutschland, Dänemark, Schweden, Norwegen, Finnland, Russland, Estland, Lettland, Litauen, Polen – und zurück nach Deutschland, genauer gesagt Hamburg, lautet die Route, die die drei Eckentaler Fußballer Felix Loos, Sebastian Disterer und Marcus Becher ab dem 18. Juni auf sich nehmen werden. Diese zehn Länder werden sie jedoch nicht in einer komfortablen Limousine runterreisen, sondern in einem Mercedes Bus T1 aus dem Baujahr 1981. Der Grund dafür ist einfach: sie müssen sich bei ihrer Reise an die Bestimmungen zur Teilnahme am „Baltic Sea Circle 2016“ halten. Um an dieser Rallye rund um die Ostsee teilnehmen zu dürfen, gibt es eine Reihe von Vorgaben. Das Reglement sieht vor, dass das Fahrzeug der Teilnehmer älter als 20 Jahre sein muss und nicht mehr als 2.500 Euro gekostet hat. Gefahren wird nicht auf Autobahnen und grundsätzlich ohne GPS.

„In einem Wagen, von dem dein Vater heute noch träumt. In einer Landschaft, so schön, dass sie dir den Atem raubt. Und mit einem Natur-Ereignis, so aufregend, dass du einfach nicht mehr schlafen willst: Den weißen Nächten und Polartagen zur Sommersonnenwende. Du fährst mit deinem Team über holprige Straßen, vorbei an weißen Stränden, einsamen Schären, rauen Kliffs und tiefen Fjorden – mitten durch robuste Nadelwälder, die unglaubliche skandinavische Natur und die abgefahrene Kultur Russlands und der Baltischen Staaten", heißt es auf der offiziellen Homepage der Ausrichter. Ein Werbetext, der wohl nicht nur bei den drei Teilzeit-Abenteurern aus Eckental das Fernweh weckt.

Wochen und Monate schraubten und schweißten die drei Eckentaler an ihrem 35 Jahre alten Mercedes Bus. Sebastian Disterer hat die Tür in der Hand.

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35 Jahre alte „Berta" steht bereit

Die Auflagen für den fahrbaren Untersatz haben die drei Abenteurer mittlerweile erfüllt. Seit Wochen und Monaten schrauben und schweißen sie an ihrem Mercedes Bus, der bereits 35 Lenze auf dem Buckel hat. Neben dem Innenausbau galt es auch technische Hürden zu überwinden. Getauft wurde der T1 auf den Namen „Berta", die ersten leichten Testfahrten hat das Gefährt bestanden: von Nürnberg nach Nauders über den Fern- und Reschenpass. Dabei hat die alte Dame die 285.000 km geknackt und gezeigt, dass sie Bergen und heftigen Regenschauern trotzt. Auch die TÜV-Plakette klebt mittlerweile auf dem Kennzeichen. Ob die „Berta" auch den Baltic Sea Circle überstehen wird? Die drei Bastler sind sich sicher, dass sie wohlbehalten nach genau 15 Tagen - so lange geht die Rallye - wieder in Hamburg einrollen werden. Zieldatum ist der 3. Juli. Bis dahin werden sie Aufgaben meistern, eventuelle Pannen beheben und natürlich auch die Länder, durch die sie reisen, näher kennenlernen. Übernachtet wird in den Rallyefahrzeugen oder in Zelten. Mit Kartenmaterial haben sie sich bereits versorgt, denn Navigationsgeräte sind nicht gestattet. 7.500 Kilometer müssen in diesen 15 Tagen absolviert werden. „7.500 Kilometer Roadtrip um die Ostsee durch Regionen, in denen auf einen Einwohner 15 Bieber, 3 Elche und 27 Murmeltiere kommen." Die Vorgabe ist keineswegs, schnell wieder in Deutschland anzukommen, sondern vor allem heil.

Murcus Becher mit dem Feinschliff. Für den Baltic Sea Circle bekam die „Berta" die Startnummer 51.

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Ad Astra - zu den Sternen

Auch im Jahr 2016 nehmen neben dem Team „Ad Astra", was soviel bedeutet wie „zu den Sternen", mehr als 200 weitere Teams an der Rallye teil. Der Grundgedanke des Baltic Sea Circle ist vor allem ein karitativer und so müssen die Teams jeweils mindestens 750 Euro für gemeinnützige Zwecke durch Events hereinholen. Spendenpartner des Teams Ad Astra sind überregional die Arche e.V. und die Welthungerhilfe e.V. sowie regional die Mudra – Alternative Jugend- und Drogenhilfe e.V. in Nürnberg. Der 1980 gegründete Verein bietet ambulante und stationäre Angebote für Betroffene und Angehörige, seine Mitarbeiter gelten als kompetente Experten im Bereich der Drogenarbeit in der Metropolregion. Hier soll der andere Teil der vom Ad-Astra-Team gesammelten Spenden Positives bewirken, erklärt Felix Loos: „Wir freuen uns sehr, mit der Mudra ein wichtiges regionales Projekt in Nürnberg zu unterstützen. Die Spendengelder werden konkret für das Projekt Kontaktcafé genutzt.“ Zugunsten der Arche e.V. wurde schon im November 2015 Chili gekocht und verkauft.

Die drei Abenteurer begrüßten die Gäste zum Charity-Kick auf dem Sportgelände des SC Eckenhaid: Sebastian Disterer, Marcus Becher und Felix Loos.

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1.000 Euro durch Charity-Kick in Eckenhaid

Am vergangenen Samstag den 28. Mai richtete das Team Ad Astra ein Kleinfeldturnier auf dem Sportgelände des SC Eckenhaid aus. Alle Einnahmen des Tages kamen dem Spenden-Pool der wohltätigen Einrichtungen zugute, die ebenfalls vor Ort waren. Die "mudra" aus Nürnberg stellte sogar ein Team und freute sich bis über beide Ohren über die Einladung. Die weiteren Teilnehmer waren bunt gemischte Teams bestehend aus alten Fußballer-Kollegen oder lokalen Vereinen. Am Ende gewann die Mannschaft mit der weitesten Anreise aus Ansbach im Elfmeterschießen gegen eine Stammtisch-Auswahl des SC Eckenhaid. Sogar der TSV Brand III überzeugte bei seinem ersten Auftritt, scheiterte jedoch im Halbfinale am späteren Turniersieger.

Natürlich war auch die „Berta" vor Ort und zeigte sich bei ihrem letzten öffentlichen Auftritt, bevor es auf die Reise geht, von ihrer besten Seite. Von Vornherein war klar, dass der sportliche Gedanke im Hintergrund steht und es vielmehr um die Gespräche abseits des Sportplatzes bei Bier und Bratwurst ging. Am Ende des Tages galt der Dank der drei Abenteurer natürlich den fleißigen Helfern, die den Turniertag möglich gemacht haben. „Wir sind mit dem Turnier sehr zufrieden und ich finde es war ein klasse Tag mit einem tollen Spendenergebnis", fasst Felix Loos zusammen. „Keiner hat sich verletzt, alles ist freundschaftlich, stimmungsvoll und entspannt abgelaufen. So haben wir uns das vorgestellt!" Die Spendensumme des Ad Astra Teams beläuft sich mittlerweile auf zirka 3.000 Euro - ein beachtlicher Wert, mit dem sie zu Beginn nicht gerechnet haben.

Weitere infos zu Team Ad Astra findet man auf deren offizieller Homepage oder auf deren Facebook Seite.

Bald geht es los. Ihre alte Dame hat das Team Ad Astra auf Vordermann gebracht. Der Start für den Baltic Sea Circle 2016 ist der 18. Juni. Nach 15 Tagen und 10 Ländern soll „Berta" am 3. Juli in Hamburg wieder einrollen. Viel Spaß!

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Baltic Sea Circle 2016

Die Fakten

- 18.06. bis 03.07.2016
- Start und Ziel in Hamburg
- Ein Auto älter als 20 Jahre und max. 2.500 € wert
- keine Autobahnen
- kein GPS
- 10 Länder in 15 Tagen
- Mindestens 750 € für Charity und humanitäre Hilfe

http://balticrally.superlative-adventure.com/

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Spendenpartner

Die Arche e.V.

Als offizieller Charity-Partner des Baltic Sea Circle 2016 hat es sich die Arche e.V. in Deutschland zum Ziel gemacht, armen und heimatlosen Kindern zu helfen. So erhalten die Kinder hier täglich warme Mahlzeiten, Hausaufgabenhilfe, sinnvolle Freizeitbeschäftigung und vor allem Aufmerksamkeit und Zuwendung.

Mehr Infos findest du hier:
http://www.kinderprojekte-arche.eu

Deutsche Welthungerhilfe e.V.

Die Welthungerhilfe kämpft gegen den weltweiten Hunger und für nachhaltige Ernährungssicherheit. Dies umfasst die Förderung standortgerechter Landwirtschaft, den Zugang zu sauberem Wasser, umweltfreundlicher Energieversorgung und die Verbesserung von Gesundheit und Bildung. Sie handelt nach dem Prinzip: Hilfe zur Selbsthilfe. Das ist Ziel, Lebenssituationen langfristig und nachhaltig verbessern.

Mehr Infos findest du hier:
http://www.welthungerhilfe.de

Mudra Drogenhilfe e. V.

Mudra ist Drogenhilfe. Der Schwerpunkt der mudra – Alternative Jugend- und Drogenhilfe e.V. liegt in der Arbeit mit Drogenkonsumentinnen in Nürnberg. Dabei umfassen die Aktivitäten des 1980 gegründeten Vereins ein breites Spektrum an ambulanten und stationären Angeboten, von der Beratung Betroffener und deren Angehöriger über Prävention, Streetwork, Betreuung und Substitutionsbegleitung bis hin zu therapeutischen Hilfen, Beschäftigungs- und Qualifizierungsprojekten und Nachsorge. Die gesammelten Spenden gehen zu 100% an das Projekt Kontaktcafe. Das Kontaktcafe ist eine Anlaufstelle für Drogenabhängige im Zentrum Nürnbergs, die sich speziell an Opiatabhängige richtet und Angebote der Überlebenshilfe, der gesundheitlichen Versorgung, der Hygiene, Essen/Trinken, Kleidung, usw. zur Verfügung stellt. Angesichts der vergleichsweise vielen Drogentoten in Nürnberg (ca. 25-30 pro Jahr) ist dieses niedrigschwellige Angebot unverzichtbar. Mit Spendenmitteln werden hier Lebensmittel gekauft. Außerdem werden dort neben hauptamtlich tätigen Fachkräften zwei (ehemals) drogenabhängige Frauen als Aushilfskräfte im Servicebereich beschäftigt, die dadurch auch wieder Sinn in ihrem Leben gefunden haben. Die Lohnkosten der beiden beschäftigten Frauen werden über Spendenmittel finanziert.

Mehr Infos findest du hier:
http://www.mudra-online.de