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Artikel veröffentlicht am 03.08.2016 um 06:00 Uhr
Zehn Jahre später: Aufstiegsjubiläum beim SV Kleinsendelbach
MAGAZIN Im Rahmen der Kleinsendelbacher Kirchweih fand ein Benefizspiel zwischen der Aufstiegsmannschaft des SVK und der heutigen Ersten statt. Natürlich war zehn Jahre nach diesem Erfolg auch Aufstiegstrainer Achim Beierlorzer eingeladen und schaute seinen früheren Schützlingen interessiert zu. Die Spenden gingen an ToyRun, einen Verein, der die Lebensqualität krebskranker Kinder verbessert.
Von Uwe Kellner
Der Zahn der Zeit...

Am Kerwa-Freitag hat sich der SV Kleinsendelbach ein besonderes Schmankerl überlegt und ließ anlässlich des zehnjährigen Jubiläums des Aufstiegs in die Bezirksliga, dem größten sportlichen Erfolg der Vereinsgeschichte, die Spieler von damals gegen die aktuelle Mannschaft antreten. Im Jahre 2006 ließ der kleine Dorfverein aufhorchen und marschierte beinahe ungebremst von der Kreisliga in die Bezirksliga. Mit einem Torverhältnis von 106 zu 46 Treffern und einer Punktzahl von 71 Zählern aus 30 Partien war der Aufstieg mehr als verdient. Als ein Jahr später Vereine aus dem Bezirk Mittelfranken antanzten und beim SVK ihr Stelldichein gaben, hielt der Außenseiter über die Relegation die Spielklasse. Erst ein Jahr später reichte es nicht mehr.

Eng verbunden ist der sensationelle Erfolg freilich mit dem Namen Achim Beierlorzer, welcher mittlerweile Ehrenmitglied des SV Kleinsendelbach ist. Für den heute 48-Jährigen ging die Karriere danach steil bergauf. Über die U17 der SpVgg Greuther Fürth landete er in der U17 von RB Leipzig, wo er interimsweise die Profimannschaft in der 2. Bundesliga übernahm und im Folgejahr als Co-Trainer von Ralf Rangnick mit den Roten Bullen in die Bundesliga aufstieg. Aktuell ist Achim Beierlorzer dort Cheftrainer der U19 und sportlicher Leiter der U23- bis U16-Teams.

Da drängt sich die Frage auf, wenn man als Trainer mit Kleinsendelbach in die Bezirksliga aufsteigt, war Ihnen dann klar, dass da noch mehr drin ist? Achim Beierlorzer, früher Gymnasiallehrer in Eckental, heute lizenzierter Fußballlehrer in Leipzig, lacht kurz und antwortet: „Es war nie mein Gedanke, später als Fußballtrainer mein Geld zu verdienen. Immer war es das Tun selbst, das Spaß gemacht hat. Sowohl hier in Kleinsendelbach als auch bei Greuther Fürth. Auf einmal macht man seinen B-Schein, bekommt dafür eine gute Rückmeldung, danach folgt der A-Schein. Klar, irgendwann war es dann so, dass Kleinsendelbach nicht mehr professionell genug war. Aber selbst als ich dann bei Greuther Fürth in der U17 war, konnte ich nicht wissen, wie alles weitergeht, sondern es war einfach mein Ziel, im Fußball weiterzuarbeiten."

In Kleinsendelbach hören sie ihm immer noch gerne zu. Achim Beierlorzer schaute beim Benefizspiel zum zehnjährigen Aufstiegsjubiläum vorbei.
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Die Jungen holen den Rückstand auf


Dass Achim Beierlorzer zum Aufstiegsjubiläum eingeladen wurde, war eine Selbstverständlichkeit. Dass er auch Zeit hatte hingegen nicht. „Es war mehr oder weniger Zufall, dass wir gerade heute frei haben und ich hier in Kleinsendelbach bei diesem Spiel vorbeischauen kann. Übermorgen bin ich schon wieder in Leipzig", erklärt der beschäftigte Trainer. Gerne hätten ihn die Kleinsendelbacher auf dem Platz gesehen. Früher hatte er mit klaren Anweisungen und hartem, überlegten Spiel oft als Libero auf dem Feld selbst mitgewirkt. „Mitspielen kann ich leider nicht, da machen meine Knie nicht mehr mit. Das letzte Mal, als ich gegen den Ball getreten habe, hatte ich noch eine Woche später richtig Probleme."

Aufgelaufen sind dafür andere und tatsächlich hielten die Alten die Jungen in der ersten Halbzeit in Schach. Freundschaftlich aber emotionsgeladen ging es hin und her. Durch zwei Treffer von Rückkehrer Steffen Staudinger, der schon vor zehn Jahren zusammen mit Matthias Senftner eine Waffe im Angriff des SVK war, ging die Aufstiegsmannschaft von 2006 mit 2:0 in Führung. Allerdings wechselte Staudinger in der Pause das Trikot als symbolischer Akt dafür, dass er nun auch Teil der neuen Ersten Mannschaft ist. Der Wind drehte und die aktuelle Kreisklassen-Mannschaft gewann am Ende mit 3:5, auch für sein neues Team traf Staudinger zwei Mal und hoffte, dass der Knoten nach der vergangenen Torflaute geplatzt ist. „Bei der Aufstiegsmannschaft sind viele Spieler drin, die früher auf einem höheren Niveau gespielt haben als jetzt die jungen. Der Vorteil der jungen ist aber die Schnelligkeit und Fitness", lautete die einfache Analyse von Achim Beierlorzer. Das Ergebnis war jedoch zweitrangig. Vielmehr ging es im Anschluss auf die Kerwa, wo die Zeit der Anekdoten angebrochen war, welche es etliche aus der Vergangenheit zu erzählen gab.

Steffen Staudinger ist zurück in Kleinsendelbach und trifft wieder wie vor zehn Jahren beim Aufstieg in die Bezirksliga.
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Dass nach seiner Zeit als Trainer des SV Kleinsendelbach drei seiner Schützlinge ebenfalls als Spielertrainer unterwegs waren, ist Achim Beierlorzer nicht im Verborgenen geblieben. „Klar habe ich das mitbekommen, dass der Steffen, der Senfti und der Armin als Trainer unterwegs waren. Aber so richtig detailliert, konnte ich es nicht mitverfolgen. Es kann schon sein, dass sie das eine oder andere von mir mitgenommen haben, aber man ändert sich als Trainer natürlich gewaltig. Wenn ich auf die zehn Jahre zurückblicke seit dem Aufstieg mit Kleinsendelbach in die Bezirksliga - was wir damals trainiert haben und was man jetzt im Profi-Bereich macht, das ist ein sehr großer Unterschied. Man entwickelt sich ja auch weiter", sagt Achim Beierlorzer und ergänzt, dass er die Zeit, die er hier ist, hauptsächlich mit der Familie verbringt und deswegen kaum Zeit hat, auf den Sportplätzen vorbeizuschauen, sich in Kleinsendelbach aber jederzeit herzlich willkommen fühlt.

ToyRun profitiert vom Benefizspiel

Während die Kicker über den Platz rannten, liefen die Jugendspieler mit einer Spendendose um den Platz und sammelten bei den Zuschauern Geld für den Verein ToyRun. Zusammen mit den am Infostand gesammelten Spenden konnten an dem Abend knapp 400 Euro vom SVK an ToyRun übergeben werden. Die Vorsitzenden der beiden Vereine, Martina E. Kellner und Marion Müller, freuten sich über dieses großartige Ergebnis.

Am Ende des Tages profitierte der Verein ToyRun vom Benefizspiel in Kleinsendelbach.
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Steckbrief Achim Beierlorzer

Achim Beierlorzer
Alter
57
Geburtsort
Erlangen
Wohnort
Eckental
Familie
verheiratet, 3 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
190 cm
Beruf
Fußballlehrer
Spielerstationen:
bis 1984: TSV Neunkirchen a. Brand
1984-86: FCN Jugend
1986-88: FCN-Amateure
1988-89: Jahn Forchheim
1989-96: SpVgg Fürth
1996-2002: SC 04 Schwabach

Größter Erfolg als Spieler:

1991: Aufstieg mit Fürth in die Bayernliga
1998: Aufstieg mit Schwabach in die Bayernliga

Trainerstationen:
2002–03: SC 04 Schwabach
2004–10: SV Kleinsendelbach
2010–14: SpVgg Greuther Fürth U-17
2014–15: RB Leipzig U-17
2015: Interimstrainer in der 2. Bundesliga
2015–16: RB Leipzig (Co-Trainer)
2016-2017: RB Leipzig U-19
seit 2017: Trainer SSV Jahn Regensburg

Größte Erfolge als Trainer:
2006: Aufstieg mit dem SV Kleinsendelbach in die Bezirksliga
2016 Aufstieg mit RB Leipzig in die Bundesliga als Co-Trainer

Hintergründe & Fakten

Personendaten
Personendaten
Personendaten
Teamdaten
Personendaten

ToyRun

Als beim SVK die Idee des Benefizspiels geboren war, stand auch schnell fest, wer davon profitieren sollte: der Verein ToyRun – Träume für kranke Kinder Erlangen e.V., zumal deren 1. Vorsitzende Marion Müller und ihr Mann Stefan Müller, der Schatzmeister bei ToyRun ist, in Steinbach wohnen und beide auch Mitglieder beim SVK sind. Es wurde auch gleich vereinbart, dass mit dem gesammelten Geld das Projekt „Active Onco Kids – mit Sport und Ernährung gegen Krebs bei Kindern“ gefördert werden soll. Bis vor wenigen Jahren wurde empfohlen, frühestens sechs Monate nach Beendigung einer Chemo- oder Strahlentherapie wieder sportliche Aktivitäten aufzunehmen. Doch das hat sich geändert: In Studien wurde gezeigt, dass Sport die Nebenwirkungen einer Chemotherapie reduzieren kann. Außerdem wird damit das Selbstbewusstsein der jungen Patienten gestärkt, was wiederum die Lebensqualität verbessert. Somit war für den SVK klar, dass sie als Sportverein diese Bewegungstherapie bei krebskranken Kindern und Jugendlichen unterstützen werden.

Bilanz SV Kleinsendelbach

Saison
Pl. 
Liga
2024/25
2. 
A-Klasse 4 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2023/24
5. 
A-Klasse 4 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2022/23
14. 
Kreisklasse 3 Erlangen-Pegnitzgrund
2021/22
12. 
Kreisklasse 3 Erlangen-Pegnitzgrund
2019/21
7. 
Kreisklasse 3 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2018/19
7. 
Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2017/18
6. 
Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2016/17
4. 
Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2015/16
6. 
Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2014/15
5. 
Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2013/14
11. 
Kreisklasse 2 Erlangen-Pegnitzgrund
 
2012/13
15. 
Kreisliga 2 Erlangen-Pegnitzgrund

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