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Artikel veröffentlicht am 04.08.2016 um 09:00 Uhr

Neuer FSV-Juniorencoach: "Sind eigentlich personell an der Untergrenze"

Die Nachfolgesuche für Tilo Seebach hat sich hingezogen, doch jetzt steht die Lösung. Der neue Coach kommt vom Nachbarn Spvgg Bayreuth, hatte selbst Landesliga gespielt und ist eher in den nördlichen Regionen von Oberfranken beheimatet. Allerdings musste der Student gleich mit einem erheblichen Problem kämpfen - ein Großteil der Mannschaft war schon weg.

Von Hans-Jürgen Wunder

Nach fünf Jahren Nachwuchsarbeit beim FSV Bayreuth war für Tilo Seebach Schluss. Zwar konnte der Goldkronacher, der selbst ein gefürchteter Strafraumstürmer war, in der Saison 2013/14 mit der B-Jugend den Aufstieg in die Landesliga feiern. Doch dort zahlte man nach zahlreichen Ausfällen gleich Lehrgeld und wichtige Akteure standen dem Übungsleiter dann auch nicht zur Verfügung, als es in die U19-Bezirksoberliga ging. Am Ende musste sich die A-Jugend des Fusionsvereins dann in der letzten Serie mit einem soliden Mittelfeldplatz begnügen, wobei Seebach schon kurz nach der Winterpause angekündigt hatte, dass es für ihn die vorerst letzte Saison im Nachwuchsbereich sein würde.

Die aktive Zeit gehört für Vincent Sörgel (in rot) mittlerweile der Vergangenheit an.

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Schnelle Einigung

"Ich habe gehört, dass der FSV für die A-Junioren einen Trainer sucht und dann Kontakt aufgenommen. Danach haben wir uns zusammengesetzt und so gut verstanden, dass wir uns schnell einig waren", berichtet Vincent Sörger, der Lehramt für Wirtschaft und Sport in der Wagnerstadt studiert, vom Procedere. Als ehemaliger Landesliga- und Bezirksligaspieler der Spvgg Oberkotzau, der wegen eines Knorpelschadens im Knie seine Karriere beenden musste, sammelte auch er genügend praktische Erfahrungen im ambitionierten Amateurfußball. Zudem hatte er bereits die ersten Trainerschritte als letztjähriger D-Juniorencoach der Spvgg Bayreuth hinter sich. Der gute Kontakt zu den Altstädtern half ihm dann auch gleich, ein schwieriges Problem zu entschärfen. "Nachdem lange nicht klar war, wer neuer Trainer beim FSV werden wird, haben mehrere Spieler des älteren Jahrganges schon woanders unterschrieben. So stand ich zunächst nur mit zehn Mann da", so der frühere Mittelfeldmann. Deshalb wurden die ersten Wochen für ihn recht stressig, weil er Trainingseinheiten organisieren musste, bei denen sich potentielle Neuzugänge präsentieren und reinschnuppern und auch ihre Bezirksoberligatauglichkeit unter Beweis stellen konnten. Hilfe bekam der neue U19-Trainer dann von Kollegen Michael Pietzonka, der früher selbst beim FSV tätig war und bei der Altstadt über einen mehr als üppigen Landesligakader verfügt. Am Ende kamen mit Julian Ollet, Simon Schmidt oder Mert Tekelioglu mehrere Jungkicker an die Prellmühle. Sie verfügen zwar über viel Talent, hätten auf der Jakobshöhe aber wohl nur wenige Einsatzzeiten bekommen. "Das ist genau der richtige Schritt, denn in der Bezirksoberliga können sie Erfahrungen sammeln und sich beweisen", freut sich Vincent Sörgel.

Sprung nach oben: Sven Timpel (li.) hatte zuletzt die Fußballschuhe für die JFG Mainauen geschnürt.

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Gemischte Ergebnisse

"Wir haben mit 16 Mann einen Kader, der eher an der Untergrenze ist. Aber das ist oft nicht schlecht, denn das schweißt häufig zusammen, weil jeder Spieler stärker in der Verantwortung steht und die Bindung intensiver ist", ist der neue Übungsleiter weit davon entfernt, zu jammern. Und auch die ersten Auftritte der neuformierten Elf konnten sich sehen durchaus lassen. "Wir haben gegen Kreisligisten meist deutlich gewonnen, sind aber gegen den Landesligisten SK Lauf mit 0:6 unter die Räder gekommen. Da hat man auch gemerkt, dass die Kommunikation noch nicht so gut klappt und große Lücken vorhanden waren", zieht der gebürtige Hofer eine erste Bilanz. Doch auch wenn seine Kicker nicht zu den körperlich robustesten der Liga gehören werden, sind sie nicht "klein und dürr", so dass Sörgel ihnen durchaus zutraut, sich in der Bezirksoberliga zu behaupten. Doch jetzt geht es erst einmal darum, die Truppe körperlich, technisch und taktisch auszubilden - und da wäre ein Trainingslager ideal, um die verschiedenen Charaktere unter einen Hut zu bringen. "Mir schwebt da ein Sporthotel in Nürnberg oder Umgebung vor. Wir müssten hier nicht stundenlang hinfahren. Gleichzeitig wäre es aber auch nicht sinnvoll, wenn man in zehn Minuten wieder zuhause wäre", wendet der Oberkotzauer ein. Denn derzeit stehen noch viele Fragezeichen im Raum. Wer etwa künftig als Leistungsträger Verantwortung übernehmen kann ist noch ebenso ungeklärt wie die mögliche Tabellenregion, an der man sich orientieren kann. "Natürlich wollen wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben und dafür dürfte es auch reichen. Für alle anderen Spekulationen ist es aber noch viel zu früh", bremst der 28-jährige Nachwuchscoach.