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Artikel veröffentlicht am 09.12.2016 um 13:00 Uhr

Gewaltiger Eintracht-Schlussspurt: Yilmaz: "Es gibt immer etwas zu verbessern"

HALBZEIT-BILANZ Als der lang souveräne Spitzenreiter taumelte, waren die A-Junioren von Eintracht Bamberg zur Stelle. Mit einem überraschend hohen 6:1-Sieg in Fürth sorgten die Schützlinge von Ismail Yilmaz dafür, dass das Meisterschaftsrennen wieder offen ist. Allerdings stehen bereits drei Winterabgänge fest - aber in der Rückrunde kann man dafür einen ehemaligen Bundesliganachwuchsmann einsetzen.

Von Hans-Jürgen Wunder

"Ich bin eigentlich ganz zufrieden. Auch für mich war es ja Neuland, eine Nachwuchsmannschaft zu übernehmen. Dazu galt es, mit den bisherigen Spielern und den nachrückenden B-Jugendlichen eine Mannschaft zu formen", bekennt der ehemalige Tütschengereuther Herrentrainer, der bei den Domstädtern auch seinen Sohn Deniz unter die Fittiche nahm. "Da macht man eine gewisse Findungsphase durch, in der wir sicher auch den einen oder anderen Zähler liegengelassen haben. Aber mit der Zeit hat sich dann doch die Stammelf herauskristallisiert." Und das schlug sich auch in der Tabelle nieder. Nach drei Siegen in Serie vor der Spielpause, als man neben Spitzenreiter Fürth auch Mitkonkurrent Bayern Hof mit einem 4:2-Sieg auf Distanz halten konnte, sicherten sich die Yilmaz-Schützlinge den zweiten Rang und rangieren bei drei Zähler Abstand in Reichweite zum Aufstiegsplatz.

Koalas statt Weihnachtsmann: Trainersohn Deniz Yilmaz (Mitte) weilt schon geraume Zeit in Australien.

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Großer Kader

"Wir haben etwa fünf oder sechs Spiele gebraucht, bis wir uns aneinander gewöhnt hatten und auch die taktischen Vorgaben so umgesetzt wurden, wie ich mir das vorstelle", bekennt Yilmaz. Das hieß besonders, den Gegner bereits in seiner Hälfte zu attackieren. Dass das viel Laufarbeit bedeutet, war dem früheren Lisberger allerdings klar. "Wir haben eine gute Trainingsbeteiligung und das hat sich dabei letztlich bezahlt gemacht." Allerdings waren schwierige Personalentscheidungen zu treffen, auch wenn zum Jahreswechsel häufig noch nicht das letzte Wort gesprochen ist. "Ich habe mit Fabian Dellermann und Jonas Schirm zwei starke Keeper, die ich bisher in etwa gleichmäßig eingesetzt habe. Auch hier muss ich mir etwas überlegen. Aber selbst, wenn ich versuche, den einzelnen Akteuren möglichst viel Spielzeiten zu geben, kann ich es natürlich nicht allen recht machen." Eine Jokerrolle hatte in der Vorrunde etwa Stürmer Ralf Stöcklein, der in sechs Partien zwei Treffer erzielt hatte und jetzt zum FV Giech in die Kreisklassen gewechselt ist. Ebenfalls nicht mehr dabei sind der künftige Burgebracher Marc Beyer, während bei Michael Kunze das künftige Ziel unbekannt ist. Dagegen war Trainersohn Deniz Yilmaz zwar in den letzten Partien nicht mehr dabei, wird aber im Frühjahr zurückerwartet. "Er ist nach Australien, um seine Sprachkenntnisse zu verbessern, wird aber im April zurückkommen. Da muss man dann einmal sehen, in welcher körperlichen Verfassung er sich befindet. Aber er ist Fußballer genug, um schnell den Abschluss zu finden", lautet die Einschätzung des Familienvaters.

Angreifer Ralf Stöcklein (Mitte) geht künftig für die Giecher Herren auf Torejagd.

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Rückkehrer für das Mittelfeld

Drei Niederlagen mussten die Bamberger in der Vorrunde hinnehmen, davon zwei in Bayreuth und gegen Baiersdorf am Stück. "Es passiert schon einmal, dass du drei Dinger erwischt. Wir waren bei der SpVgg sicher nicht die schlechtere Mannschaft. Allerdings haben eine Woche später gegen Baiersdorf wohl unsere schwächste Leistung in dieser Serie geboten." Und richtig ärgerlich wird Ismail Yilmaz, wenn er an den Auftritt in Schwabach zurückdenkt: "Wir waren da klar besser, haben uns aber durch individuelle Fehler um den verdienten Lohn gebracht. Das nagt heute noch an mir." Dennoch ist der Blick natürlich nach vorne gerichtet, und da gibt es eine hochkarätige Verstärkung. "Simon Kollmer stammt ursprünglich aus unserer Jugend, ist dann aber zu Greuther Fürth gegangen. Er trainiert schon geraume Zeit bei uns mit und ist dann im neuen Jahr spielberechtigt", freut sich der Jugendtrainer über den zentralen Mittelfeldmann. Einen gewaltigen Sprung hat dagegen Abwehrmann Fabian Schütz gemacht. Mit Trainingsrückstand musste sich der Innenverteidiger zum Saisonstart zunächst mit der Reservistenrolle begnügen, nutzte aber den Ausfall von Pascal Nögel und ist seitdem aus der Mannschaft nicht mehr wegzudenken. Ansonsten geht man recht flexibel an die Sache heran. Lukas Schmittschmitt kann etwa sowohl im Mittelfeld als auch im Angriff auflaufen, wobei es im Sturm mit Bubacarr Marong und Moritz Straub gute Alternativen gibt, während sich der siebenfache Torschütze Patrick Görtler im Sturm durchgesetzt hat. Doch jetzt ist zunächst Entspannung angesagt, auch wenn die Trainingspläne für die Laufeinheiten im Winter wohl schon ihre Empfänger gefunden haben dürften. "Man hat gesehen, dass uns kein Gegner in der Liga überlegen war, auch wenn die Spiele oft sehr eng waren. Ob es allerdings für ganz vorne reicht, kann man frühestens Ende April sehen", räsoniert Yilmaz, der mit seiner Elf kurz vor der Winterpause mit dem Sieg über die "bärenstarken Hofer" noch wichtige Zähler im Kampf um die Spitze einfahren konnte.