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Artikel veröffentlicht am 30.01.2017 um 18:00 Uhr

Norbert Satzinger im Gespräch: Eine Hinrunde voller Hindernisse

Norbert Satzinger ist ein alter Bekannter im fränkischen Fußball und hat schon einiges in seiner Trainerkarriere erlebt. Jedoch dürfte die abgelaufene Hinrunde mit der Reserve des SV Seligenporten zu den schwersten in seiner Laufbahn gehören. Im Interview mit anpfiff.info blickt der 64-Jährige auf eine ereignisreiche Hinrunde zurück.

Von Florian Fraunholz

Herr Satzinger, wie ordnen sie diese verrückte Hinrunde mit dem SV Seligenporten persönlich ein?
Norbert Satzinger: Insgesamt bin ich mit dieser Hinrunde ehrlich gesagt zufrieden. Bei uns ist insgesamt einiges schief gelaufen in der bisherigen Saison und somit ist der momentane Tabellenplatz in Ordnung. Ich hatte oft wenig Spieler zur Verfügung und ich denke, dass die Rückrunde ähnlich schwer für uns werden wird.

Sie haben mit Abstand das beste Torverhältnis aller "Kellerkinder". Ist das ein Beweis für sie, dass ihr Team momentan unter seinen Möglichkeiten agiert?
Norbert Satzinger: Ja diese Tatsache hat durchaus Aussagekraft. Natürlich haben uns auch die Spieler aus der ersten Mannschaft geholfen, die immer wieder bei uns ausgeholfen haben. Durch diese Spieler hatten wir immer wieder auch einen Qualitätsanstieg innerhalb der Mannschaft. Andererseits haben wir auch unglaublich viele Punkte verschenkt, z.b. in den Partien gegen den Henger SV und Dittenheim. Dass wir diese Partien verloren haben ist unglaublich.

Wie wichtig wird der Rückrundenauftakt gegen Dinkelsbühl für die restliche Saison sein?
Norbert Satzinger: Die ersten beiden Spiele in der Rückrunde werden für uns brutal wichtig sein. Meiner Meinung nach entscheiden diese beiden Spiele mit, wie die Saison für uns weitergeht. Wir haben ja unser Training schon wieder aufgenommen, um uns gut auf den Rückrundenauftakt vorzubereiten. Wenn wir vier oder sechs Punkte aus diesen Spielen holen sieht es gut für die restliche Saison aus. Sollten wir aber keine Punkte holen, wird es ganz eng für uns werden.

Norbert Satzinger hatte in der Hinrunde öfters Sorgenfalten auf der Stirn.

anpfiff.info

Woran muss in der Winterpause gearbeitet werden?
Norbert Satzinger: Generell müssen wir an der mannschaftlichen Geschlossenheit arbeiten. Wir haben viele Schichtarbeiter in unserer Mannschaft und somit waren wir oft nur 6-10 Mann im Training. Wir müssen es in der Winterpause endgültig schaffen eine Einheit zu werden. Gegen Ende der Hinrunde haben wir das schon oft sehr gut hinbekommen, darauf können wir nun aufbauen. Ich möchte jeden Spieler im Training für die anstehenden Aufgaben motivieren, egal wieviele wir pro Trainingseinheit sind.

Was machte in dieser schweren Hinrunde Mut?
Norbert Satzinger: Die sehr gute Zusammenarbeit innerhalb des Vereins. Ich habe ein sehr gutes Verhältnis zu den beiden Trainern unserer ersten Mannschaft, sowie zu allen Verantwortlichen in Seligenporten. Beide Trainer haben auch schon bei uns ausgeholfen und uns in unserem Spiel sehr bereichert.

Wie hat die Mannschaft den schweren Saisonstart weggesteckt?
Norbert Satzinger: Insgesamt haben wir alle diese Phase gut weggesteckt. Ich spreche in solchen Phasen immer viel mit den Jungs und habe sie gebeten, dass sie das Letzte aus sich herausholen und das wir nur zusammen aus dieser Situation rauskommen. Meine Spieler haben das beherzigt und sich aus der schlechten Lage befreit. Dennoch müssten wir ca. fünfzehn Punkte mehr auf dem Konto haben, dann wären wir jetzt schon durch.

Tarkan Aydogan (li.) fehlt bis zu drei Monaten aus.

anpfiff.info

Sie haben gegen die Topteams der Liga immer nur knapp verloren. Spricht das für das Potential ihrer Mannschaft?
Norbert Satzinger: Gegen Aufkirchen mussten wir ohne Ersatzspieler antreten und haben erst vier Minuten vor dem Abpfiff das Tor kassiert. Natürlich hatten wir an diesem Tag einen starken Keeper zur Verfügung, aber generell war diese Niederlage sehr unglücklich. Die Spiele gegen Aufkirchen und Feuchtwangen hätten wir ohne weiteres auch gewinnen können. Generell können wir in dieser Liga jeden schlagen, aber auch gegen jeden verlieren.

Planen sie für die Winterpause Transfers zu tätigen?
Norbert Satzinger: Wir konnten schon zwei Neuzugänge verpflichten. Neben einem neuen Torhüter aus Großschwarzenlohe konnten wir den Bruder von Ali Yetkin überzeugen, uns ab der Rückrunde weiter zu helfen. Da der Spieler schon in der dritten türkischen Liga aktiv war, bin ich sehr froh über diesen Neuzugang. Im Laufe der Saison sind die Spieler Emre Aslan und Dominik Tekeser nicht mehr den Spielen erschienen, ohne einen sichtlichen Grund hierfür zu haben. Somit haben wir auch zwei Abgänge zu verzeichnen. Desweiteren stehen wir kurz vor der Verpflichtung eines Stürmers aus dem Stuttgarter Raum, doch dieser steht uns wegen Passangelegenheiten nicht zur Verfügung und seine Verpflichtung befindet sich in der Schwebe.

Was ist in dieser Saison noch drin?
Norbert Satzinger: Pflichtziel ist für uns ganz klar der Klassenerhalt. Erst wenn wir diesen geschafft haben, können wir die personelle Planung für die nächste Saison in Angriff nehmen. Alles was über den Klassenerhalt hinausgeht, ist in dieser Saison ein Bonus.

Wie kann man in einer solch schwierigen Phase personell planen?
Norbert Satzinger: Ich stehe mit einigen meiner ehemaligen Jugendspieler schon seit längerem in Kontakt und einige hätten an einem Transfer Interesse. Insgesamt stehen ca. 20 bis 30 auf meinem Zettel. Dennoch kann ich erst beim sicheren Ausgang der Saison die Personalplanung beginnen. Alles steht und fällt mit dem Abschneiden in der Rückrunde.

Besten Dank für das Interview!