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Artikel veröffentlicht am 04.03.2017 um 12:00 Uhr

SG Hohenfeld/Rot-Weiss Kitzingen: „Gemeinsam sind wir stärker“

Der TSV Hohenfeld und Rot-Weiss Kitzingen bilden ab der Saison 2017/18 eine Spielgemeinschaft. Beide Vereine wollen die Kräfte ihrer Mannschaften bündeln. Denn die Probleme auf beiden Seiten waren die gleichen und keine neuen. Bei einer Information für Spieler und Mitglieder stellte Hohenfelds Sportleiter Vitali Klein auch den neuen Spielertrainer vor, der seine höherklassige Erfahrung beim Projekt einbringen möchte.

Von Jürgen Sterzbach

In Kitzingen entsteht eine neue Spielgemeinschaft. Nach drei gemeinsamen Treffen entschieden die Verantwortlichen beim TSV Hohenfeld und FV Rot-Weiss Kitzingen, mit ihren Mannschaften zur Saison 2017/18 eine Spielgemeinschaft einzugehen. „Wir hatten von Anfang an einen respektvollen Umgang miteinander“, sagt Vitali Klein, Sportleiter und Trainer beim TSV Hohenfeld in einer Person. Gemeinsam mit den ersten und zweiten Vorsitzenden Günther Schwarz und Edwin Klein (Hohenfeld), Yalcin Kuruoglu und Manfred Hofmann (Rot-Weiss) sowie Sportleiter Michael Düll (Rot-Weiss) trieb der 31-Jährige den Plan der Spielgemeinschaft voran. Die Gründe für diesen Schritt lagen auf beiden Seiten auf der Hand.

Probleme zusammen lösen

Vitali Klein

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„Wenn wir unter der Woche mit vier oder fünf Mann auf dem Platz stehen, macht das irgendwann keinen Spaß mehr“, nennt Klein einen der beiden Gründe. Zudem denken nach dieser Saison einige ältere Spieler ans Aufhören. „Jedes Wochenende muss ich bangen, ob wir überhaupt noch eine Mannschaft stellen können.“ Die Blöße, das Team als Konsequenz der personellen Probleme während der laufenden Runde abmelden zu müssen, möchte er dem Verein nicht geben. Auch die Ausfallgebühren sieht er an anderer Stelle besser investiert. Jedoch kommt bei Hohenfeld hinzu, dass das Organisatorische laut Klein zur „Ein-Mann-Show“ geworden sei. „Es ist schwierig, Leute zu finden, die mitarbeiten. Das ist in vielen kleinen Vereinen so.“

Yalcin Kuruoglu kennt solche Probleme. Vorstand, Sportleiter und Trainer – der 46-Jährige hatte bei Rot-Weiss schon viele Posten inne. Kuruoglu kennt die Hohenfelder und deren Leute, denn mit ihnen zusammen spielt er bei den Alten Herren: „Wir sind miteinander vertraut und werden gut zusammenarbeiten.“ Rot-Weiss zählt zwar noch genügend Spieler und meldete für die laufende Saison sogar zwei Teams an, doch auch Kuruoglu beschäftigt die Zukunft seines Vereins. Aktuell trainiert er wieder die Mannschaft. „Die Zeiten haben sich geändert. Wir kriegen die Jungs nicht mehr zu uns“, spricht er ein Problem beider Vereine an: Es findet sich weder Nachwuchs noch für die Jugend zuständige Betreuer.

Langfristig geplantes Projekt

Stefan Knauer

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Dass die Jugendarbeit „ins Hintertreffen geraten“ sei, bestätigte auch Hohenfelds Vorsitzender Günther Schwarz, dessen Verein bei der neuen Spielgemeinschaft die Federführung übernehmen werde. „Das bedeutet, dass wir für mögliche Vorfälle auch haften“, erklärte Klein. Jeder Spieler behalte das Spielrecht für seinen Stammverein. Zunächst gelte die Vereinbarung für ein Jahr. Für jede weitere Saison müsste danach ein neuer Antrag gestellt werden. „Ich sehe die Saison 2017/18 als das Probejahr für ein langfristiges Projekt“, wurde Klein deutlich, dass es sich nicht um eine einmalige Sache handeln dürfe. Die neue SG möchte zwei Mannschaften im Spielbetrieb anmelden. Beide beginnen wahrscheinlich in der B-Klasse.

Organisatorisch verantwortlich werden die gleichberechtigten Sportleiter Edwin Klein (Hohenfeld) und Michael Düll (Rot-Weiss) sein. Auch er werde seine Unterstützung leisten, gab Vitali Klein bekannt. „Wenn beide Vereine aufeinander zugehen, können beide ihre Probleme gemeinsam lösen“, zeigte Edwin Klein den Nutzen nochmals auf. Als erfolgreiches Vorbild nannte er die SG Buchbrunn-Mainstockheim. Dort sei aus zwei vormals unterklassigen Mannschaften ein Team entstanden, das sich auf Kreis- und Bezirksebene erfolgreich zu behaupten weiß. „Für beide Vereine ist das eine einmalige Chance, vielleicht auch einmal über die A-Klasse hinaus schauen zu dürfen“, glaubt auch Düll an den Erfolg des Projekts.

Neuer Spielertrainer

Als neuer Trainer der SG Hohenfeld/Rot-Weiss Kitzingen stellte sich Stefan Knauer vor. Der 33-Jährige wohnt in Hohenfeld und spielt derzeit mit dem TSV Sulzfeld in der Kreisliga. Bereits in der Jugend war Knauer in Hohenfeld aktiv und stieg mit der ersten Mannschaft in die Kreisklasse auf. Höherklassige Erfahrung sammelte er danach bei der FG Marktbreit-Martinsheim und stieg auch dort in die Bezirksliga auf. „In meinen Augen ist es jetzt der perfekte Zeitpunkt für beide, um etwas Neues zu probieren“, sagte Knauer. Er werde zum ersten Mal als Spielertrainer tätig sein. „Das ist Neuland für mich. Ich werde bestimmt noch den einen oder anderen Fehler machen, aber ich hoffe, dass ihr mir das nachsehen könnt.“

Gemeinsam stärker: Günther Schwarz (Vorsitzender TSV Hohenfeld), Stefan Knauer (Trainer), Vitali Klein (Sportleiter TSV Hohenfeld), Martin Hofmann (Co-Trainer), Edwin Klein (Sportleiter), Michael Düll (Sportleiter), Yalcin Kuruoglu (Vorsitzender Rot-Weiss Kitzingen) gründen zur Saison 2017/18 die SG Hohenfeld/Rot-Weiss Kitzingen.

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Gemeinsam Gas geben

Er sei zuversichtlich, dass die Spielgemeinschaft eine schlagkräftige Mannschaft aufstellen werde. Sich selbst bezeichnete Knauer als „sehr ehrgeizig“. Ebenso lege er Wert auf Disziplin in der Mannschaft. Ansonsten, das stellte er bereits in Aussicht, würde sich die Mannschaftskasse füllen. Er selbst möchte auf dem Platz mithelfen, „solange es meine Knochen noch zulassen“. Knauer tritt nicht alleine an, sondern bringt einen Co-Trainer mit. Martin Hofmann, seit zwei Jahren wieder als Spieler in Hohenfeld, wird den Spielertrainer unterstützen. „Aufgaben gibt es genügend. Auch für mich ist die Spielgemeinschaft die einzig richtige Lösung. Ab der neuen Saison geben wir gemeinsam Gas“, freut sich der 33-Jährige.