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Artikel veröffentlicht am 24.04.2017 um 15:00 Uhr

Trainerwechsel JFG Hummelgau: Interimscoach soll den Klassenerhalt schaffen

Nach dem Ausscheiden von Jörg Hofmann hat der U19-Kreisligist schnell reagiert und eine Übergangslösung gefunden. Dabei hat sich wieder einmal bewahrheitet, dass neue Besen gut kehren. Denn mit dem 3:1 gegen Baunachtal haben sich die Hummelgauer im Abstiegskampf zurückgemeldet und hoffen jetzt auf den Ligaerhalt. Im Sommer übernimmt dann ein neuer Coach das Ruder.

Von Hans-Jürgen Wunder

Noch Ende Oktober letzten Jahres war Jörg Hofmann guter Dinge. Zwar fand er im Hummelgau, wie vorher bei den Herren von Lindenhardt, einen sehr überschaubaren Kader vor. Doch mit Hilfe der B-Junioren wurden die Lücken immer wieder geschlossen. Doch dann warf der frühere Kirchahorner, Kanzer und Lainecker Herrencoach das Handtuch. "Ich möchte nicht länger die Verantwortung dafür übernehmen, wenn zahlreiche Jugendliche in der A- und B-Jugendmannschaft jedes Wochenende doppelt spielen müssen", begründete Hofmann seinen Rücktritt. Gut möglich, dass ihm die demoralisierende 1:9-Niederlage bei der JFG Bayreuth West den Rest gegeben hatte.

Hat das U19- und U17-Team bis zum Saisonende unter seinen Fittichen: Der Hummeltaler Andre Karl.

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Schnelle Nachfolgeregelung

"Ich werde bis zum Sommer die Truppe mit übernehmen", berichtet der Hummeltaler Andre Karl, der sich bisher schon um die B-Junioren gekümmert hatte. Seit seinem Bandscheibenvorfall muss der 27-Jährige beim Kicken etwas kürzer treten, läuft nur noch ab und zu bei der Hummeltaler Zweiten mit auf. "Deshalb habe ich auch ein paar Kilo zugelegt", gesteht der frühere Libero augenzwinkernd: Er selbst hatte vor Jahren bereits bei der JFG gekickt und mit dem U19-Team den Aufstieg in die Bezirksoberliga geschafft. Sein Vorgänger beim älteren Jahrgang ist sein Arbeitskollege, mit dem er dann auch in der Freizeit zusammengearbeitet hatte. "Jörg hat hier einen guten Job gemacht, war aber lange Zeit als Trainer bei den Herren unterwegs. Das hat man einfach gemerkt. Jugendliche sind schnell beleidigt und dann kommen sie eben nicht mehr." Oder schrauben ihr Engagement zurück, wie bei der 1:9-Niederlage bei der JFG Bayreuth West. "Der Auftritt war einfach nicht akzeptabel. Die Jungs haben sich einfach aufgegeben", blickt Karl ungern zurück. Danach folgte der Trainerwechsel - und eine Spielabsage. "Ich hatte beim Auswärtsspiel gegen JFG Fichtelgebirge nur sieben Mann zur Verfügung. Ich fahre mit dieser Besetzung doch nicht zum Spitzenreiter und lasse mir dann 15 bis 20 Stück einschöpfen. Am Ende sind die Leute, die dabei waren, völlig demoralisiert und haben keine Lust mehr." Also war zunächst Aufbauarbeit angesagt. "Da musst du natürlich auch betteln, wenn Jungs eingeschnappt sind und bewegen, dass sie weiter spielen. Aber wir haben uns zusammengerauft und neu ausgerichtet. Ich habe dabei besonders viel Wert auf eine stabile Defensive gelegt", verrät der Nachwuchscoach.

Spielführer Nico Förster und seine Mitstreiter haben auf die Erfolgsspur zurückgefunden.

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Wende geglückt?

Gegen die JFG Baunachtal standen die Karl-Schützlinge am Wochenende beim Trainerdebüt schon mit dem Rücken zur Wand. "Wir wollen bei der U19 unbedingt die Kreisliga halten, weil sonst der Abstand zu den Herren zu groß wird", so der Hummeltaler, der als SC-Reservecoach in der neuen Saison die Nachfolger von Mike Michel antreten wird. Und deshalb hatte man in diesem Schlüsselspiel 15 Jungkicker aufgeboten, auch wenn Anton Habla, der auf der Auswechselbank saß, überhaupt nicht rein wollte. "Er macht in Kürze Sportabi und will nichts riskieren. Dass er sich zumindest auf die Bank gesetzt hat, war ein psychologisches Zeichen an die Mannschaft:" Und die war in dieser wichtigen Begegnung hochmotiviert. "Ich habe den Jungs gesagt, wie schlimm es ist, abzusteigen. Das ist unmenschlich. Aber wir sind gegen Baunachtal mit 3:0 in Führung gegangen und hätten dann sogar noch nachlegen können", beleuchtet Karl den 3:1-Sieg im Abstiegsduell. Doch es bleibt spannend. "Es heißt zwar, dass zwei Mannschaften direkt absteigen können und zwei in die Relegation müssen. In den letzten Jahren hat es aber nur jeweils ein Team erwischt", so der Übungsleiter, der auch in den kommenden Wochen seine Leistungsträger stark belasten muss. "Man kann nicht alle B-Jugendliche in der höheren Altersstufe einsetzen. Manche hätten es zwar fußballerisch drauf, doch da muss der Kopf mitspielen, wenn du einen Gegenspieler hast, der dir körperlich deutlich überlegen ist." Doch der Jugendtrainer ist zuversichtlich, dass er die Klasse halten kann, bevor er die Truppe an Daniel "Daddl" Großmann übergibt, der sich als Hummeltaler Sportchef und Hofmann-Vorgänger derzeit um die C-Junioren kümmert.