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Artikel veröffentlicht am 16.05.2017 um 12:00 Uhr

Zwei U19-Teams zugleich: Alexander Dümig: "Jeden Tag auf dem Fußballplatz"

Das nennt man wohl einen Feuerwehrmann. Sowohl bei den A-Junioren des FC Eintracht Bamberg als auch bei der JFG Deichselbach wurde mitten in der Saison ein Übungsleiter gesucht. Und in beiden Fällen sprang der Ex-Buttenheimer Alexander Dümig ein. Doch dem Jugendcoach war nur eine kurze Trainerzeit beschert - weil er dann beruflich zum FC Schalke 04 musste.

Von Hans-Jürgen Wunder

Es war wohl eine der kürzesten und intensivsten Trainerzeiten von Alexander Dümig. Über Jahre hatte der gebürtige Fochheimer an seinem Wohnort beim FSV Buttenheim gespielt und vorher die Herren der DJK-SC Oesdorf unter seine Fittiche genommen, mit denen ihm in seinen sechs Jahren der Aufstieg in die Kreisklasse gelang. Danach widmete er sich aber besonders der Nachwuchsfußball. Das lag in erster Linie an seinem Sohn Sandro, der erst bei der JFG Deichselbach das Fußball spielen gelernt hatte und der dann zum FC Eintracht Bamberg gewechselt war. Und auch Alexander Dümig engagierte sich bei der in den Nachwuchsabteilungen dieser Vereine und stand dort plötzlich ganz oben auf der Liste, als mitten in der Serie bei U19-Teams die Trainerfrage unter den Nägeln brannte.

Auf die Freude über den späten Ausgleich beim TSV St. Johannis folgte für die Deichselbacher Junioren die Ernüchterung: Alexander Dümig gab anschließend in der Kabine seinen Rücktritt bekannt.

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"Konnte nicht Nein sagen"

Eigentlich war man bei der JFG Deichelbach in der Winterpause nicht unzufrieden. Zwar musste man unter Coach Daniel Kaul in der Vorrunde auch zwei Niederlagen hinnehmen, aber gerade die Kantersiege in den letzten Partien des Jahres nährten die Hoffnung, dass man um die Meisterschaft mitspielen kann. Freilich musste der Juniorentrainer, der die Deichselbacher noch in der Hallensaison gecoacht und sich beim Budenzauber mächtig ins Zeug gelegt hatte, im März dieses Jahres vorzeitig gehen. Denn den JFG-Verantwortlichen hatte wohl missfallen, dass der Übungsleiter ein zusätzliches Engagement bei den B-Junioren der SpVgg Bayreuth angenommen hatte. Danach hielt man sich bei der Nachfolgefrage zunächst äußerst bedeckt und konnte dann aber Alexander Dümig für diese Aufgabe gewinnen. "Der JFG-Vorsitzende Manfred Gunselmann hat mit schon öfters geholfen und der zweite Burgebracher Vorsitzende ist mein Nachbar. Außerdem kann ich nicht Nein sagen", begründet Dümig den Einstieg beim Kreisligisten. Nachdem sein Sohn bei der Deichselbachern gespielt und er auch schon früher mitgeholfen hatte, kannte er die Jungs. "Als es hieß, dass ich das Traineramt übernehmen werde, habe ich richtig ein Leuchten in ihren Augen gesehen", erinnert sich Dümig.

Von der JFG Deichselbach zum FC Eintracht Bamberg: Sandro Dümig hat den Sprung in die U19-Landesliga geschafft.

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Doppelt gemoppelt

Auch bei den A-Junioren des FC Eintracht Bamberg war nach der Winterpause plötzlich der Wurm drin. Nach glänzender Vorrunde und Chancen auf Platz 2 kristallisierte sich im Februar dieses Jahres heraus, dass Coach Ismail "Isi" Yilmaz nach der Saison nicht weiter macht. Und plötzlich erlebte die vorher so erfolgreiche Nachwuchsmannschaft einen Leistungseinbruch. Nach fünf Niederlagen in Folge geriet man sogar noch in Abstiegsgefahr und Yilmaz warf das Handtuch. Und wieder kam die Sprache auf Alexander Dümig, der sich auch in diesem Fall nicht verweigerte. "Was sollte ich machen. Ich wusste ja, wie schwer es war, plötzlich einen Trainer zu finden und wollte die Jungs nicht hängen lassen." Also jeden Tag auf den Trainingsplatz - einmal mit Deichselbach und einmal mit Bamberg. "Da musst du dir ja auch immer passende Übungen ausdenken. Doch während es bei der JFG etwa 20 bis 25 Minuten gedauert hat, bis das saß, war das bei den Eintracht-Spielern Ruck-Zuck drin. Für mich war das natürlich ein wahnsinniger Stress", lacht der Jugendcoach heute. Doch seine Schützlinge zahlten ihm seinen Einsatz mit guten Leistungen zurück. Während den Deichselbachern Platz 3 mittlerweile nicht mehr zu nehmen ist, vertrieben die Domstädter schnell alle Abstiegssorgen. "Bei meinem ersten Spiel gegen Großbardorf lagen wir schnell mit 0:1 zurück. Aber ich habe die Mannschaft gepusht, so dass wir es in ein 5:1 umbiegen konnten", so Dümig.

Edgar Tischner (li.) führt die Saison in Bamberg bei der U19 der Eintracht zu Ende - danach kommt Andreas Baumer.

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Schnelles Aus

Allerdings war das Intermezzo des Interimstrainers nur von kurzer Dauer. Vier intensive Wochen half Alexander Dümig bei beiden Teams aus, dann ging es in den Ruhrpott. "Ich musste dann mehrere Wochen ins Schalker Stadion, wo neue Schaltanlagen installiert wurden - die wohl die modernsten sind, die es derzeit gibt", berichtet der gelernte Feinmechaniker. Das ließ sich dann nicht mit dem Job als Jugendtrainer vereinbaren. "Ich habe es den Deichselbacher Jungs nach dem Spiel in St. Johannis gesagt. Natürlich gab es dabei auch Tränen", so der Forchheimer. Zumindest konnte er die beiden Mannschaften in gute Hände legen. "Markus Lang hätte in Deichselbach ohnehin in der neuen Serie übernommen und ist ein guter Mann. Und Edgar Tischner macht das ebenfalls hervorragend." Dem Aushilfstrainer bleiben viele schöne Erinnerungen. "Ich weiß noch, wie wir mit der Bamberger B-Jugend im Brose-Bus nach Ingolstadt gefahren sind und uns alle zugewinkt haben -weil sie gedacht haben, wir sind die Basketballer", grinst der Buttenheimer verschmitzt. "Und dann haben wir gegen die teilweise mit Bundesligaspielern bestückten Ingolstädter auch noch mit 3:1 gewonnen", freut sich der Forchheimer jetzt noch über dieses einmalige Erlebnis. Und auch mit den Deichselbachern war ihm ein echtes Highlight beschert, als man beim Budenzauber mit den U15-Junioren die große Bamberger Eintracht schlagen konnte: "Da hat in Hirschaid die ganze Halle gewackelt."