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Artikel veröffentlicht am 19.09.2008 um 03:26 Uhr
SC Kemmern II auf Platz 4: The same procedure as last year?
Die zweite Mannschaft des SC Kemmern ist ähnlich stark wie vor einem Jahr in die Saison gestartet. Damals folgte eine lange Serie ohne Sieg – dieses Jahr möchte Trainer Hans Reichert auch im Herbst „Schrecken verbreiten“.
Von Florian Bickmeyer
Geschichte wiederholt sich, sagt man. Für die zweite Mannschaft des SC Kemmern soll das nicht gelten. Vor einem Jahr setzte es zum Auftakt zwar eine 1:6 Niederlage, im Anschluss holte die Mannschaft aber aus den nächsten sieben Spielen neunzehn Punkte und belegte hinter dem späteren Aufsteiger Sportfreunde Bamberg Tabellenplatz zwei. Aus den acht Spielen bis zur Winterpause konnte dann wiederum nur eines gewonnen werden.

In dieser Saison musste die Bezirksligavertretung in den ersten sieben Spielen erst eine Niederlage einstecken. Auch wenn diese zu Hause mit 1:5 recht deutlich ausfiel, so fiel sie doch nicht weiter ins Gewicht, musste man sich schließlich gegen Absteiger und Tabellenführer Rot-Weiß Gerach geschlagen geben. Ansonsten stehen mit Ausnahme des 2:2 Unentschiedens gegen BSC Bamberg ausschließlich deutliche Siege auf der Habenseite. Den aktuell vierten Tabellenplatz hat sich die Mannschaft also redlich verdient.

Trainer Hans Reichert möchte sich davon aber nicht blenden lassen und stellt fest, dass „wir bis auf Gerach bisher nur die Schwächeren gehabt haben“. Ganz Unrecht hat er damit sicher nicht, dennoch machte seine Mannschaft auch am letzten Spieltag durch einen vor allem in der zweiten Halbzeit beeindruckenden 6:2-Sieg bei Absteiger SV Zückshut um Spielertrainer Benno Melas auf sich aufmerksam.

Tobias Lieb lief in dieser Saison bisher fünfmal in der Bezirksliga für den SC Kemmern auf.
anpfiff.info
Am kommenden Wochenende empfängt der SC Kemmern II zu Hause den punktgleichen Tabellendritten SC Unteroberndorf. Den von Hubert Gries trainierten Aufstiegsmitfavoriten zählt Reichert natürlich nicht zu den schwächeren Teams der Liga. An seinem Ziel ändert sich trotzdem nichts: „Wie immer gewinnen“, antwortet er „und wir sind unberechenbar“ ist er sich der größten Stärke seines Teams bewusst.

Wie meist bei zweiten Mannschaften weiß auch der Trainer der zweiten Mannschaft des SC Kemmern nie genau, welche Spieler ihm am Spieltag zur Verfügung. In diesem Jahr ist es bisher noch nicht so, dass er Spielern aus der ersten Mannschaft zu Spielpraxis verhelfen soll und sein Team so verstärken kann. „Eher andersherum“, sagt er angesichts der Tatsache, dass Spieler wie David Keller, Tobias Lieb, Johannes Dorsch, Frank Markewitz oder Markus Raab regelmäßig in der Bezirksliga für die erste Mannschaft auflaufen.

Improvisation und Ideenreichtum sind also immer wieder gefragt. Auch im Oktober, wenn der gerade aus der A-Jugend zu der Mannschaft gestoßene Torwart Martin Fuchs sein Studium in Bayreuth aufnehmen wird und daher nicht mehr regelmäßig zur Verfügung stehen wird. „Dann geht halt wieder Sven Wolff ins Tor“, sieht der Trainer darin kein Problem. Gleich wer aufläuft, Hans Reichert möchte mit seinem Team die beste zweite Mannschaft in der A-Klasse 3 stellen „und ein bisschen Schrecken verbreiten“.

Über 500 Einsätze absolvierte Michael Gick für den SC Kemmern. In der zweiten Mannschaft ist der 35-jährige Torjäger und "ordnende Hand" in Personalunion.
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„Schrecken“ verbreitet vor allem Michael Gick. Einst in der Bezirksliga als Abwehrspieler bekannt und geachtet, spielt er in der Reservemannschaft als „ordnende Hand hinter den Spitzen“ (Reichert). Schon acht Saisontore konnte der 35-jährige Routinier in dieser Rolle erzielen. Alleine von ihm anhängig ist die Mannschaft allerdings nicht, konnten sich doch bisher immerhin schon zwölf Spieler in die Torschützenliste eintragen. 

Es ist diese Unberechenbarkeit, von der sich Trainer Hans Reichert wünscht, dass seine Mannschaft sie auch weiterhin in die Waagschale wirft, denn die Geschichte der zweiten Mannschaft des SC Kemmern soll sich in diesem Jahr nicht wiederholen. Bleibt das Team auf dem bisher eingeschlagenen Weg und kommt es ohne lange Negativserie im Herbst aus, werden am Ende der Saison sicherlich mehr als die in den letzten beiden Spielzeiten erzielten 39 Punkte auf dem Konto stehen. Es wäre die beste Punktausbeute in Reicherts mittlerweile fast zehnjähriger Amtszeit.

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