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Artikel veröffentlicht am 30.06.2017 um 13:00 Uhr

U19-Meister SF Kondrau: "Wir hätten das nicht zu träumen gewagt"

Nach einer Spielgemeinschaft, die nicht den gewünschten Erfolg brachte, versuchten die Kondrauer vor einem Jahr, ihre Nachwuchsarbeit wieder selbst zu organisieren. Dabei war man vor Rückschlägen nicht gefeit. Mit der Zeit kristallisierte sich aber eine Truppe heraus, die sich immer mehr in der Spitzengruppe festsetzte - und am Ende Meisterschaft und Aufstieg perfekt machte.

Von Hans-Jürgen Wunder

Vor der Saison standen schwierige Entscheidungen bei der Nachwuchsarbeit des Kreisligisten an. "Wir waren im vergangenen Jahr ja in einer Spielgemeinschaft. Aber das hat leider nicht so funktioniert, wie wir uns das vorgestellt hatten. Deshalb haben wir uns entschlossen, wieder selbst eine U19- und U17-Mannschaft ins Rennen zu schicken", berichtet SF-Jugendcoach Stefan Landefeld. Allerdings begab man sich damit auf dünnes Eis. Regelmäßig mussten acht oder neun B-Jugendliche beim älteren Jahrgang aushelfen. Und nach kurzer Zeit blieb nichts anderes übrig, als das U17-Team, das erst in die Kreisliga aufgestiegen war und dort nicht zuletzt wegen der Doppelbelastung "Kanonenfutter" war, aus dem Wettbewerb zu nehmen. Doch auch damit ergab sich eine schwierige Situation, denn jetzt plötzlich hatte man zu viele Jungkicker. "Viele jüngere Spieler waren noch nicht so weit und haben mittrainiert, sind aber nicht eingesetzt worden. Das war für die sicher nicht schön," schildert der Kondrauer die neue Situation.

Ausgelassene Freude: Die Kondrauer Junioren feiern die Meisterschaft.

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Kurioser Spielplan

Stefan Landefeld

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"Wir waren eigentlich ganz froh, dass wir keine Doppelrunde wie in der letzten Saison spielen mussten", gesteht Landefeld. Freilich sah der Spielplan zunächst fünf Heimspiele vor, wobei hier nur eine Partie gedreht wurde, um danach viermal in der Fremde anzutreten. Und gerade auf eigenen Platz ging man absolut auf Nummer sicher. "Wir haben alle Spiele auf den Freitag verlegt. man weiß ja, dass die Jungs am Wochenende unterwegs sind und dann weiß man nicht, in welchem Zustand sie am Fußballplatz ankommen. Aber es hat tadellos geklappt", grinst der Trainer und ergänzt: "Zudem mussten mehrere Spieler am Samstag arbeiten." Das Konzept ging auf, denn von diesen fünf Partien konnten die Kondrauer vier für sich entscheiden und mussten sich nur gegen Friedenfels mit einem 1:1-Remis begnügen, als dem eingewechselten Florian Schoof nach der Pause zumindest der Ausgleich gelang. "Die haben recht robust gespielt. Das waren wir nicht gewohnt. Florian ist genauso schnell wie sein Bruder Kevin, der bei unserer Ersten ja Leistungsträger ist. Allerdings muss er körperlich noch zulegen", lässt der Übungsleiter wissen. Dennoch ist in der Winterpause ist der Ehrgeiz, ganz vorne zu stehen, erst richtig entbrannt - auch wenn man bis zum Jahreswechsel nur Heimspiele hatte. "Natürlich blickt man dann auf die Tabelle und denkt sich, das muss doch zu schaffen sein", so Landefeld.

Natürlich wurde der Erfolg auch ausgiebig in der Kabine gefeiert.

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Erste Niederlage schnell weggesteckt

Vom Spielsystem her setzte das Trainerteam um die drei Stefan, nämlich Landefeld, Matthies und Kleber, auf Ballbesitz, Kombinationsfußball und wenige lange Bälle. Allerdings hatte man mit Matthias Schnurrer nur einen gelernten Keeper im Kader und musste mit Lukas Hecht zudem einen erprobten Abwehrmann lange ersetzen. Und wie erwartet wurde es auswärts dann deutlich schwerer. Beim 1:4 bei der JFG Luisenburg 2 setzte es dann kurz nach Wiederbeginn sogar die erste Niederlage. "Wir hatten vorher gegen deren Bezirksoberligateam im Pokal mit 3:5 verloren und uns ganz hervorragend verkauft. Da hat sich gezeigt, welches Potential in der Mannschaft steckt. Beim Punktspiel waren dann mehrere Spieler von deren Erster mit dabei, weil die sich noch selbst Chancen auf die Meisterschaft ausgerechnet hatten. Das war aber völlig legitim. Wir haben danach kurz über die Niederlage gesprochen und dann war sie abgehakt", blickt der SF-Trainer zurück. Denn der 15-Mann starke Kader um Kreativmann Dominik Schnurrer oder "Arbeitstier" Jonas Sölch, aus dem sich die jeweilige Aufstellung rekrutierte, fand schnell in die Erfolgsspur zurück. Vier Siege in Serie sorgten dafür, dass man weiter vom Titel träumen durfte. Doch durch war man damit noch lange nicht, zumal noch das schwere Spiel in Friedenfels anstand. "Wir hatten da zwei Ausfälle wegen Sportabi und ich selbst kam erst zur Halbzeit von der Bayrischen Meisterschaft der Alten Herren dazu. Eigentlich dachte ich, das sei eine typische Nullnummer. Aber es war eben so, dass die Mannschaft gewinnen würde, die das erste Tor schießt - und das war hier der Gegner." Jetzt durfte noch einmal kräftig gezittert werden. Nach dem 4:1-Sieg gegen Luisenburg fiel aber die Anspannung ab und die Jugendmannschaft konnte in den Feiermodus übergehen. Jetzt bleibt nicht nur das Trainerteam, sondern auch ein Großteil der Mannschaft in der kommenden zusammen. Trotzdem war es keine Selbstverständlichkeit, dass der Aufstieg in die Kreisliga auch wirklich angenommen wird. "Wir haben da ganz ergebnisoffen darüber gesprochen. Aber die Jungs wollen es einfach probieren", freut sich Stefan Landefeld.

anpfiff.info gratuliert recht herzlich zum Aufstieg und wünscht viel Glück in der Kreisliga.