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Artikel veröffentlicht am 26.10.2008 um 15:34 Uhr
Fußballerische Heimat gefunden:
SV Zückshut Inventar der Bezirksliga
Im Jahr 2004 war der Frauenfußball in Zückshut auf dem Höhepunkt angekommen. Der Aufstieg in die Bezirksoberliga stellte nach acht Jahren weiblichem Kicken das non plus ultra da. Immerhin zwei Jahre konnten sich die Damen halten, ehe es wieder eine Klasse tiefer ging, wo der SVZ inzwischen zum festen Inventar gehört und mehr als eine grundsolide Rolle spielt.
Von
Bernd Riemke
Die Anfänge können dabei getrost als freundschaftliches Kicken bezeichnet werden, denn ehe der SV Zückshut zur Saison 1999/2000 erstmalig eine Damen-Mannschaft zum Punktspielbetrieb anmeldete, vergnügte sich das zarte Geschlecht bereits drei Jahre lang bei der Jagd nach dem runden Leder - als Hobbymannschaft, ohne dabei auf die Jagd nach Punkten und Tore zu gehen. Trainer damals wie heute war und ist Willi Bullmann, der "Gründervater" des Frauenfußballs in Zückshut.
Sonja Schwarz (li.) auf der Liberoposition gibt der Hintermannschaft des SV Zückshut den nötigen Halt.
anpfiff.info
Erste Glanzzeiten
Erste Erfolge ließen nicht lange auf sich warten, denn nach weniger Anlaufschwierigkeiten als erwartet, folgte schon 2002/03 der Aufstieg in die Bezirksliga. Als wäre das nicht bereits genug der Freude gewesen, starteten die SVZ-Damen ungebremst durch und fanden sich nur eine Spielzeit später in der Bezirksoberliga wieder. Immerhin zwei Jahre konnte man sich dort auch halten. "Uns haben dann jedoch zwei erfahrene Spielerinnen verlassen - unter anderem unsere ausgezeichnete Torfrau", erinnert sich Bullmann den Abstieg im Frühjahr 2006. Seither ist Zückshut fester Bestandteil der Bezirksliga und fühlt sich dort pudelwohl. "Wenn man samstags Auswärtsfahrten bis nach Röslau unternehmen muss und gleichzeitig berufstätige Spielerinnen abstellen soll, bräuchte man schon einen 17-18 Mann Kader", möchte der erfahrene Übungsleiter das Abenteuer BOL zwar nicht missen, sieht sich mit seiner Mannschaft in der aktuellen Liga jedoch bestens aufgehoben.
Im vorderen Mittelfeld etablieren
Die quirlige und lauffreudige Maria Schatz (re.) kämpft in vorderster Front um die nötigen Torerfolge.
anpfiff.info
Dorthin ist der Sprung für den eigenen Nachwuchs auch nicht so groß. Immer wieder gelingt es Bullmann eigene B-Juniorinnen an die 1. Mannschaft heranzuführen. Da sich seine Elf derzeit in einem Jahr des Umbruchs befindet, ist der Klassenerhalt demnach oberste Ziel. "Nächstes Jahr sind wir schon einen Schritt weiter", blickt der Trainer beruhigt auf das Tableau, das seine Truppe nach der ersten Saisonhälfte auf einem guten 5. Platz ausweist. Vier Siege geben deutlich Luft nach unten bei nur einem einzigen Absteiger im Neuner-Feld der Bezirksliga. Um an die Top 4 anzuklopfen, ist die Konstanz jedoch noch nicht gegeben. "Vor allem im Abschluss fehlt es gewaltig", bringt Bullmann das Manko seines Teams auf den Punkt. Die Hintermannschaft steht indes sicher und gut und war in der laufenden Spielzeit Garant für so manchen Dreier. "Würden wir vorne besser treffen, stünden wir auch in der Tabelle weiter vorne", bemüht der Trainer gängige Weisheiten, die jedoch hinsichtlich seiner Mannschaft den Nagel auf den Kopf treffen. Tanja Bullmann ist in vorderster Front dabei die grpße Stütze. Seit zehn Jahren bekleidet sie nun schon das Amt der Spielführerin, doch nach einem Kreuzbandriss muss auch sie sich erst wieder an das gewohnte Leistungsniveau herankämpfen. Als Torjägerin, Vorbereiterin und kämpferisches Vorbild ist Tanja Bullmann jedoch diejenige, an der sich vor allem die jungen Nachwuchskräfte aufrichten können.
Kameradschaft wird groß geschrieben
Eine Konstellation zwischen jung und "alt" im Übrigen, die in der Vergangenheit eine Aussprache nötig werden ließ. "Anfangs dachten die Juniorinnen sie kämen ohne Umschweife in die Startelf und als das nicht klappte, wollten sie gar nicht mehr mit den älteren Spielerinnen auflaufen", schildert der Trainer inzwischen längst vergessene Zwistigkeiten. Denn die Kameradschaft und der Zusammenhalt auf- und außerhalb des grünen Rasens sind inzwischen zum großen Plus für den SV Zückshut geworden. Nun läuft eine verschworene Gemeinschaft auf, die gewillt ist, sich zu entwickeln und dabei behutsam einen Schritt nach dem anderen zu gehen. Getreu der Devise "die Null muss stehen", verfügt der SVZ über eine stabile Defensive. Libero Franziska Schubert besticht durch eine Menge Übersicht und befördert gefährliche Bälle schlagsicher aus der Gefahrenzone. "Sie ist eine der Stabilsten", spart Bullmann nicht mit Lob für eine seiner Schlüsselspielerinnen. Eine andere ist Sonja Schwarz, die es Woche für Woche mit der gefährlichsten Angreiferin des jeweiligen Gegners zu tun bekommt. "Sie macht ihre Sache sehr gut", weiß der Trainer, dass er sich auf die zuverlässigen Dienste seiner Manndeckerin verlassen kann. Hinten hui und vorne... noch nicht ganz! Beim SV Zückshut weiß man, wo der Hebel anzusetzen ist, damit der Wunsch des Trainers auch in den kommenden Spielzeiten Realität wird: "Ein Platz bis Position 5!"
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