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Artikel veröffentlicht am 27.10.2006 um 18:00 Uhr
Die DJK-SC Mistendorf spielt unbeschwert auf: Auswärts eine Macht
Fünf Siege in acht Auswärtsspielen – dies ist nicht etwa die Bilanz eines ehrgeizigen Aufstiegsaspiranten, sondern die des Kreisklassenaufsteigers DJK-SC Mistendorf. Auf fremden Plätzen ist Mistendorf eine Macht, was sich auch im aktuellen Tabellenstand widerspiegelt.
Von Robert Schäfer
Sechster nämlich ist die DJK und damit bester Neuling in der Kreisklasse 2. Doch was heißt eigentlich Neuling? – Ähnlich wie Mitaufsteiger Kleukheim zählte auch die DJK über viele Jahre zum festen Inventar in der Kreisklasse, der Abstieg im Jahre 2005 war eher ein Betriebsunfall, der auch postwendend wiedergutgemacht wurde. Mit Willi Koch holte die Vereinsführung einen Trainer, der die DJK umgehend wieder zurück in die Kreisklasse brachte, wo die Mistendorfer nun ordentlich für Furore sorgen. Dementsprechend zufrieden blickt Willi Koch auf den bisherigen Saisonverlauf zurück.  

Klassenerhalt hat Priorität

„Insgesamt sind wir mit dem Saisonverlauf bislang mehr als zufrieden. Wenn mir vor Beginn der Serie jemand gesagt hätte, dass wir nach vierzehn Spielen auf Platz sechs stehen würden, hätte ich das sicher nicht geglaubt“, so der Coach der DJK. „Bemerkenswert ist unsere Platzierung vor allem in Anbetracht der Tatsache, dass ich eigentlich nie mit der Mannschaft spielen konnte, die mir als Idealbesetzung vorschwebt. Immer wieder fielen wichtige Spieler durch Verletzungen, Krankheit, Urlaub oder Sperren aus. Erst am letzten Sonntag gegen Merkendorf konnte ich endlich einmal weitgehend mit meiner Wunschformation antreten, zudem mit drei sehr starken Spielern auf der Bank“. Das Spiel wurde prompt mit 2:0 gewonnen, doch dazu gleich noch mehr. Trotz des momentanen Erfolges – die Bodenhaftung verliert im Verein sicherlich niemand. „Unser Ziel ist der Klassenerhalt, und das ändern wir auch nicht“, so Koch. „Wir heben jetzt ganz sicher nicht ab. Wir sind ein Aufsteiger, und da besitzt der Klassenerhalt natürlich absolute Priorität. Ideal wäre dabei eine Platzierung zwischen sieben und zehn“ – ein realistisches Ziel, sollte man anfügen, denn sicherlich zählt Mistendorf nicht gerade zu den spielschwächsten Mannschaften der Liga.  

Kameradschaft als große Stärke

Die Stärken seiner Mannschaft sieht Koch denn auch im Mittelfeld, dem er eine überdurchschnittliche Qualität bescheinigt. Zudem hätten die Neuzugänge Detlef Hassa und Christian Jähn voll eingeschlagen und so das Gefüge der Truppe weiter verstärkt. Vor allem aber macht Mistendorf eines so stark: „Wir haben eine Super-Kameradschaft auf dem Platz, aber auch außerhalb des Platzes, sei es nun im privaten Kreis, bei Feiern oder Vereinsfesten, und das schweißt meine Spieler natürlich zusammen. Dieses Gemeinschaftsgefühl umfasst darüber hinaus auch die Zuschauer und die Vereinsführung, alle zusammen bilden eine Einheit, die einfach passt“. Das bekamen in der Vorrunde vor allem die Gegner auf deren eigenen Plätzen zu spüren – womit wir auch wieder bei der eingangs erwähnten Auswärtsstärke der Mistendorfer wären. Gefragt nach den Gründen für das souveräne Auftreten seiner Mannen in der Fremde, weiß Koch auch keine schlüssige Antwort. „Wenn ich´s nur wüsste. Vielleicht liegt es einfach daran, dass wir auswärts befreiter aufspielen können, da im Grunde genommen ja niemand einen Sieg von uns erwartet. Außerdem muss man schon eingestehen, dass einige der Siege zwar hochverdient und überzeugend ausfielen, andere aber auch recht glücklich. Und mittlerweile ist unsere Auswärtsstärke sicher auch eine Art Markenzeichen, der Respekt bei den Gegnern ist also durchaus vorhanden“.

Heimkomplex endlich überwunden

Die Bilanz auf des Gegners Plätzen liest sich denn auch eindrucksvoll: Fünf Spiele wurden gewonnen, nur zwei gingen verloren, eines endete remis. Einziger Wermutstropfen: Zuhause lief es bislang nicht ganz so gut. Zwar verlor die DJK auf eigenem Geläuf auch nur eine Partie, vier jedoch endeten unentschieden. Erst am letzten Sonntag sprang gegen Merkendorf der eben schon erwähnte erste Dreier auch in heimischen Gefilden heraus. „Zuhause“, so Koch, „waren wir oftmals zu verkrampft, da der Druck natürlich größer war als auswärts“. Doch nach dem Sieg am letzten Wochenende scheint auch dieser Missstand behoben, und Mistendorf kann wieder etwas beruhigter die nächsten Aufgaben angehen. Und wenn am Ende der Saison der Klassenerhalt stehen sollte, fragt wahrscheinlich ohnehin keiner mehr danach, wo die Punkte im Einzelnen geholt wurden.   

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