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Artikel veröffentlicht am 23.11.2008 um 11:03 Uhr
Zwei Torhüter machen von sich Reden: Cousins mit vier Fäusten
Der eine kämpft mit dem FC Oberhaid um den Aufstieg in die Bezirksliga, der andere mit dem TSV Burgebrach gegen den Abstieg. So unterschiedliche die Tabellensituation für die beiden Keeper jedoch ist, so ähnlich sind sie sich in ihren Anlagen. Matthias Schmitt und Florian Dörnbrack verfügen über Anlagen durch die sie auch zu Höherem berufen wären...
Von Bernd Riemke
"Irgendwann werden wir uns auf dem Platz treffen!" Das war den beiden mehr als talentierten Torhütern schon lange klar. Matthias Schmitt, mit 22 Lenzen vier Jahre älter als sein Cousin Florian Dörnbrack, ist seit jeder ein echter Oberhaider. Nach Durchlaufen der Schüler- und Jugendmannschaften war es beinahe eine logische Folge, dass das Torwarttalent den Sprung in die 1. Mannschaft schafft. Einer, der beide Spieler schon trainiert hat, muss es wissen. Klaus Dörnbrack, Vater von Florian und Onkel von Matthias verfolgte die Entwicklung seiner Sprösslinge von Beginn auf und im wahrsten Sinne des Wortes hautnah. Klaus Dörnbrack, der selber zehn Jahre lang in Oberhaid den Kasten hütete und zum Ausklang seiner aktiven Karriere in Burgebrach in der 2. Mannschaft aushalf, begleitete die beiden Talente auf ihrem Weg nach oben.

Bodenständigkeit statt großer Karrieresprung

Das Torwartgen scheint sich demnach in der Familie ausgebreitet zu haben, denn von der Klasse beider Keeper ist man auch über die Ortsgrenzen hinaus überzeugt. Florian Drönbrack hätte schon in der A-Jugend zum FC Eintracht Bamberg wechseln können. "Die Bayernliga wäre vielleicht das große Sprungbrett gewesen, denn die Scouts der großen bayerischen Vereine haben immer ihre Augen offen", sieht Vater Klaus die Heimatliebe seines Filius mit gemischten Gefühlen. Einerseits sei er froh, dass Florian ein bodenständiger Junge sei, der wisse, wo seine Wurzeln liegen, andererseits wünschte er sich hin und wieder etwas mehr Ehrgeiz, um die Karriere voranzutreiben. Doch an der "großen Karriere" ist den beiden Cousins offensichtlich nicht gelegen. Matthias Schmitt ist beruflich sehr eingespannt. Neben seiner Schichtarbeit, legt der Keeper des FCO gerade seine Meisterprüfung ab und legt sein Augenmerk daher vor allem auf die berufliche Ausbildung. Bei Cousin Florian, der eine Lehre im benachbarten Schlüsselfeld begonnen hat, sieht es nicht viel anders aus. Die Bodenständigkeit ist es, die beide nicht nur außerhalb des Fußballplatzes auszeichnet, denn trotz ihres ausgesprochenen Talentes und den vielversprechenden Fähigkeiten, wissen Matthias und Florian, was es spielerisch noch zu verbessern gilt.

Vor dem ersten direkten Duell hatten beide noch gut lachen. Matthias Schmitt (li.) sollte letztlich mit seinem FCO als Sieger gegen Burgebrach mit Torhüter Florian Dörnbrack (re.) vom Platz gehen.
Klaus Dörnbrack

Das erste direkte Aufeinandertreffen

Als "sehr ruhig und reaktionsschnell" beschreibt Klaus Dörnbrack den Nachwuchs, der sich jedoch in Kleinigkeiten unterscheidet. So überzeugt Oberhaids Matthias Schmitt vor allem im Herauslaufen und vereitelt so manch große Tormöglichkeit des Gegners, während Florian Dörnbrack vor allem über ausgezeichnete Reflexe auf der Linie verfügt. Am 16. November war es endlich so weit. Das so lange und heiß ersehnte direkte Aufeinandertreffen stand bevor. Im Kreisliga-Hinspiel zwischen TSV Burgebrach und FC Oberhaid hütete auf Seiten des Gastgebers noch Steffen Lunz den Kasten. Dieser verletzte sich jedoch wenige Wochen später im Auswärtsspiel beim SV Memmelsdorf II mit einem Bandscheibenvorfall schwer und so schlug die Stunde des Florian Dörnbrack, der seit dem 5. Spieltag zur Nummer 1 aufgestiegen ist. Zweifel an seinen Qualitäten hatte auch das Trainerduo Winkler/Baier zu keiner Zeit. Er strahle Ruhe aus, verfällt nicht unnötig in Hektik und zieht "sein Ding" durch, ohne für spektakuläre Einlagen zu sorgen. Mit Lob für den 18-Jährigen wird nicht gespart. Sieger im Cousin-Duell blieb dennoch Matthias Schmitt. Mit 4:1 behielt der FCO die drei Punkte auf eigener Anlage. An den insgesamt fünf Gegentoren waren die beiden Keeper jedoch schuldlos. "Es war kein Spiel, in dem sich Torhüter besonders auszeichnen konnten", resümiert Klaus Dörnbrack eine Partie, in der sich sowohl Matthias als auch Florian keinen Lapsus leisteten, ihre Sache ordentlich machten, ohne dabei jedöch glänzen zu können.

"In der Bezirksoberliga könnten beide spielen..."

Die stolz geschweltte Siegerbrust konnte zweifelsohne Matthias Schmitt präsentieren und da die beiden Torleute auch ein freundschaftliches Verhältnis verbindet, schickt die Nummer 1 des FCO ab und zu schon eine kleine Nadelspitze Richtung Burgebrach. "Nächstes Jahr wird es schwer mit einem neuen Spiel gegeneinander, wenn wir aufsteigen", frotzelt Schmitt zum kleinen Cousin. Letztlich sind die wöchentlichen Funpark-Gänger aber sehr realistisch in ihren Einschätzungen und heben so leicht nicht ab. Nur zwischen den Pfosten, wo stetig an Sprungkrft, Koordination und Kondition gearbeitet wird. "Die vielen Torwartschulen sind ein eindeutiges Indiz dafür, dass sich die Mentalität endlich durchzusetzen scheint, dass ein Torwart mehr machen muss, als sich hinschmeißen und ein paar Bälle halten", legt Klaus Dörnbrack für alle Torhüter ein wohlgemeintes Wort ein. Der Aufwand, den Matthias Schmitt und Florian Dörnbrack leisten, scheint sich jedenfalls zu lohnen. Ob es eine Wiederholung des direkten Aufeinandertreffens kommt, steht noch in den Sternen, doch eines ist sicher: Die selbstbewussten und gleichsam bodenständigen Torwarttalente werden ihren Weg unbeirrt weiterführen - wohin auch immer er sie führen mag...

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