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Artikel veröffentlicht am 07.01.2021 um 13:30 Uhr
Die Hallenkreismeisterschaft 1986: Als Südwest im Finale die Luft ausging
Wir blicken wieder einmal zurück in die Historie. Diesmal in die der Hallenkreismeisterschaft von 1986. Schon damals wurde auf dem Hallenboden des Berliner Platzes gezaubert. Topfavorit TSV Südwest aus der Landesliga präsentierte sich in der Vorrunde, Zwischenrunde und zunächst auch im Finalturnier souverän, als es dann im Endspiel gegen die SpVgg Fürth II um den Titel ging, war der Tank der Südwester leer...
Von Marco Galuska
Die Hallenkreismeisterschaft 1986 in der Halle am Berliner Platz in Nürnberg.
privat

Es war die vierte Auflage der Hallenkreismeisterschaft. In der Vorrundengruppe 3 gelang dem C-Klassisten TSV Fischbach in der Altenfurter Sporthalle bei toller Derbystimmung vor rund 300 Zuschauern eine faustdicke Überraschung. Mit 18:2- Toren und 8:0-Punkten zog der TSV mit seinem Torjäger Zitzmann (acht Treffer) vor dem VfL Nürnberg, der als Zweiter ebenfalls weiterkam, in die Zwischenrunde ein. Auf der Strecke blieb dagegen in dieser Gruppe Titelverteidiger TSV Altenfurt aus der Bezirksliga.

Stark besetzte Zwischenrunde


In den vier Zwischenrundengruppen blieben dann Überraschungen aus. Der TSV Fischbach landete in der Gruppe 2 vor 400 Zuschauern hinter dem ATV Nürnberg, TSV Johannis 83 und Tuspo Nürnberg nur auf Rang vier. Neben dem ATV und Johannis 83 qualifizierten sich souverän auch die SG Quelle Fürth, SC Concordia, ASV Weinzierlein und der FSV Gostenhof. Besonders stark besetzt war in der Zwischenrunde gleich die erste Gruppe mit dem TSV Südwest (Landesliga), SpVgg Fürth II (Bezirksliga) und den drei A-Klassisten ESV Rangierbahnhof, ASC Boxdorf und VfL Nürnberg. Das Spitzenspiel vor gut 600 Zuschauern am Berliner Platz gewannen die Südwester, gecoacht von Heiner Vitzethum, mit 3:1 gegen das Kleeblatt-Team. Die Fürther hatten anschließend mit Boxdorf zu kämpfen, ehe das Ticket für das Endturnier an gleicher Stelle in der Tasche war.

800 Zuschauer am Berliner Platz


Am 26. Januar 1986 trafen sich die acht Teilnehmer zum Endturnier am Berliner Platz. 800 Zuschauer füllten die Ränge. In der Gruppe A zauberte der TSV Südwest weiter und fertigte den FSV Gostenhof 5:1 und den TSV Johannis 83 gar mit 7:1 ab. Aber auch Quelle Fürth ließ gegen Johannis 83 (2:0) und Gostenhof (3:0) nichts anbrennen. Da der Modus kein Halbfinale vorsah, ging es im abschließenden Gruppenspiel zwischen Südwest und der Quelle schon um den Finaleinzug. Durch das bessere Torverhältnis sollte den Südwestern ein Remis reichen. Tatsächlich trennten sich in einem von Taktik geprägten Spiel die Kontrahenten mit einem für die Halle ungewöhnlichen 0:0-Unentschieden, da Bezirksligist Quelle im Endspurt immer wieder am Südwester Keeper Klaus Mösle scheiterte.


Endrunde 1986Dieter Tessmann trifft in der Zwischenrunde für die SpVgg Fürth II zum 3:1 gegen den ESV Rangierbahnhof. Am Ende durfte das Kleeblatt über den Hallentitel jubeln.
Foto: privat

Die Gruppe B nahm einen ähnlichen Verlauf. Die SpVgg Fürth II und der ATV Nürnberg erwiesen sich als die stärksten Teams. Während die Ronhofer erst in der Schlussminute durch Goalgetter Ralf Pahle mit 1:0 gegen den SC Concordia gewinnen konnten, war der 5:1-Erfolg gegen Weinzierlein weniger umkämpft. Der ATV besiegte Weinzierlein mit 2:1 und trennte sich von den Concorden mit 1:1. Ein Sieg gegen das Kleeblatt hätte die Finalteilnahme für den A-Klassisten um den von den Club-Amateuren gekommenen Torjäger Antonio Salas bedeutet. Nach einer 3:1-Führung der Fürther schien bereits alles gelaufen, doch der ATV glich zum 3:3 aus und egalisierte auch die 4:3-Führung der SpVgg. Am Ende reichte dem Bezirksligisten aus Fürth das 4:4-Remis für das Endspiel.


Südwest fährt zweigleisig und verpasst Titel

Die Favoritenrolle lag klar bei den Südwestern, waren sie nicht nur auf der Papierform die höherklassigere Mannschaft, sondern zeigten auch während der gesamten Kreismeisterschaft beeindruckenden Hallenfußball. Und schon in der Zwischenrunde ging der Vergleich ja zugunsten der Nürnberger aus. Aber schon nach zwei Minuten schlug Fürths Pahle zum 1:0 zu. Südwest versuchte sich aufzubäumen, doch die Kräfte ließen bei der Vitzethum-Truppe sichtbar nach. Kein Wunder, schließlich trat der TSV nur mit sechs Feldspielern an, da zur gleichen Zeit der Verein auch an einem Hallenturnier in Roßtal teilnahm. Als dann Gätgens und Steiger kurz vor und nach der Pausensirene auf 3:0 erhöhten, war die Entscheidung gefallen. Groß legte mit einem Doppelpack zum 5:0 nach, Wilhelm gelang für die platten Südwester nur noch der Ehrentreffer zum 5:1-Endstand. Im Nachhinein wird man bei den Südwestern der Personalpolitik an diesem Tage nachtrauern, denn die Chance sich in die Annalen der Hallenmeisterschaft zu verewigen, war nie mehr so greifbar nahe wie an diesem Tag im Januar 1986.


SpVgg Fürth II:
Braun; Weiß, Gätgens, Tessmann, Pahle, Groß, Bayer, Neußinger, Steiger.

TSV Südwest Nürnberg:

Mösle; Müller, Rohde, Scheidig, Wilhelm, Singbartl, Sack.

Beste Torschützen:
Pahle (Fürth) fünf, Wilhelm (Südwest) vier, Groß (Fürth), Scheidig, Singbartl (beide Südwest) alle drei.


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Hallen-Kreismeisterschaft 1986

Finale:
SpVgg Fürth II - TSV Südwest 5:1 (2:0)


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