"Happy" Foth und "Peppi" Kohler waren über viele Jahre waschechte Torjäger bis hinauf zur Bayernliga, meist stürmten sie dabei als Konkurrenten unterschiedlicher Verein, nur in einer Saison bei Jahn Forchheim trugen sie das gleiche Trikot. Nach der aktiven Karriere kreuzten sich die Wege aber wieder. So spielte der eigene Nachwuchs Mario Foth und Jörg Kohler einst gemeinsam in der C-Jugend des FSV Erlangen-Bruck, mittlerweile sind Väter und Söhne beim SC Eltersdorf aktiv. Thomas Foth coacht die U19, Bernd Kohler die U23 - jene Teams, in denen die beiden Nachwuchstalente Mario und Jörg gerade ihre Zeit als Junioren abschliesen bzw. ihre ersten Sporen bei den Herren verdienen.
Nachdem wir im ersten Teil bereits die Familie Foth genauer betrachtet haben, geht es nun um die fusballerische Geschichte der Kohlers. Vater und Sohn unternahmen jeweils ihre ersten fusballerischen Gehversuche beim FC Stein. Eine G-Jugend, in der Jörg Kohler später mit dem Kicken begann, gab es freilich damals noch nicht, als Bernd Kohler in den 1970er-Jahren Freundschaft mit dem runden Leder schloss. Bis zum ersten C-Jugend-Jahr blieb Bernd Kohler den Steinern treu. Dann wurde der grose 1. FC Nürnberg auf das Talent von "Peppi" aufmerksam. Sein in Fusballer-Kreisen bekannter Spitzname stammt im Übrigen aus frühesten Kindertagen, als der eigene Name aus dem Munde des Knirps noch eher nach "Peppi" denn "Bernd" klang.
Bernd "Peppi" Kohler als erfolgreicher Torjäger im Trikot der Club-Amateure Anfang der 1990er-Jahre beim Landesliga-Spiel bei der SG Quelle Fürth.
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Auch am Valznerweiher fasste Kohler schnell Fus, durchlief die folgenden Jugendstationen und erlebte 1986 ein echtes Highlight, als es der Club bis ins Finale um die Deutsche A-Jugend-Meisterschaft schaffte - mit Bernd "Peppi" Kohler im Sturm. Im Finale unterlag das von Fritz Popp gecoachte Team im Ulrich-Haberland-Stadion Bayer 04 Leverkusen unter der Leitung von FIFA-Schiedsrichter Volker Roth mit 0:2. Einstige Mitspieler wie Marc Oechler, Hans-Jürgen Heidenreich, Achim Beierlorzer, Robert Ziegler, Andreas Sendner oder Roland Frey blieben wie Kohler dem Fusball bis heute in unterschiedlichen Funktionen erhalten.
Paul Hesselbach holte das Sturmtalent nach der Jugend zur SpVgg Fürth, wo Kohler im ersten Jahr gleich gut einschlug, in der zweiten Saison aber den ersten Rückschlag der Karriere hinnehmen musste, als er im Pokalspiel beim ESV West noch das Führungstor erzielte, den 7:0-Sieg aber nicht mehr miterlebte, weil er sich das Schienbein ("Damals wurde noch ohne Schienbeinschoner gespielt", erinnert sich Kohler zurück) brach und für lange Zeit ausfiel. In Fürth bekam Kohler nach seiner Verletzung keinen neuen Vertrag mehr, stattdessen erinnerte man sich am Valznerweiher an seinen treffsicheren Junioren-Stürmer und verpflichtete Kohler, der zwischenzeitlich bei Jahn Forchheim in der Landesliga 21 Tore in einer Saison markiert hatte, für die Amateur-Mannschaft. "Das war eine sehr schöne Zeit, wir wurden beim Club wie Profis behandelt", so Kohler. Als dann die Affäre um die "schwarzen Kassen" beim Club aufkam, wurde der Geldhahn radikal zugedreht und viele verliesen die Amateur-Mannschaft, um Angebote umliegender Vereine anzunehmen.
Mit Jahn Forchheim spielte Peppi Kohler (rechts) Mitte der 90er-Jahre in der Bayernliga (hier im Duell mit der SpVgg Bayreuth).
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Peppi Kohler landete erneut bei Jahn Forchheim und erlebte dort weitere sieben erfolgreiche Jahre mit dem Aufstieg in die Bayernliga, den er 1991 mit dem Club noch im Entscheidungsspiel gegen die SpVgg Fürth verpasst hatte. Kohler traf in jeder Saison zweistellig, auch später als Libero und wurde im Bayerischen Fernsehen als "torgefährlichster Abwehrspieler der Liga" gerühmt. Als dann der Konkurs über den Jahn hereinbrach, wechselte Trainer Norbert Hofmann mit einigen Spielern, wie Kohler, Ludwig Preis, Marcus Ammon oder dem mittlerweile schon viel zu früh verstorbenen Bernd Brechelmacher im Schlepptau, während der "glorreichen Zeiten" des SC Feucht in die Bayernliga. Gleich in seiner ersten Saison brachte es Kohler in Feucht auf 22 Saisontreffer. Nach drei Jahren im Waldstadion planten Trainer Roland Seitz und Manager Manfred Kreuzer nicht mehr mit Kohler, der dann als Spielertrainer nach Forchheim zurückkehrte und dort von 2002 bis 2005 aktiv war.
Mit der Meisterdusche und dem Aufstieg in die Kreisliga verabschiedete sich Peppi Kohler 2011 vom STV Deutenbach.
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Auf der heimischen Kärwa gelang es schließlich den Verantwortlichen des STV Deutenbach, den Steiner zu überreden, sich als Spielertrainer beim damaligen Kreisklassisten zu engagieren. Nachdem der Klassenerhalt geschafft wurde, ging es am Weihersberg unter Kohlers Regie über die Jahre voran. 2011 gelang als Krönung der Aufstieg in die Kreisliga, zeitgleich zog Kohler einen Schlussstrich nach sechs Jahren beim STV, wo er noch im Alter von 40 Jahren als Spieler aushalf.
Am Job als Trainer hatte Peppi Kohler aber Gefallen gefunden und so heuerte er bei der U23 des SC Eltersdorf an, wo er auf Anhieb die Meisterschaft in der Kreisliga feiern konnte. "Die Arbeit mit den Jungs hier macht mir sehr viel Spaß und ich werde durch Jörg Markert, unserem Jugendleiter und Bindeglied zwischen Herren und Junioren, großartig unterstützt", fühlt sich Kohler, erstmals ausschließlich Trainer in der Bezirksliga, absolut wohl in Eltersdorf.
Jörg Kohler war in der U16 für die SpVgg Greuther Fürth am Ball. Eine Krankheit warf den Youngster am Ronhof zurück.
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Unter seinen Fittichen hat er beim SCE seit dieser Saison auch Sohn Jörg. Der heute 18-Jährige wechselte im D-Jugend-Alter von Stein für zwei Jahre zur SG 83 und kickte im zweiten C-Jugend-Jahr dann so erfolgreich in der Bayernliga beim FSV Erlangen-Bruck, dass die SpVgg Greuther Fürth auf das Sturmtalent aufmerksam wurde. In der U16 feierte er unter Heinz Krapf einen erfolgreichen Einstand, musste dann aber in Folge eines lange nicht erkannten Pfeifferschen Drüsenfiebers pausieren und kam in der Bundesliga der U17 nur noch selten zum Zug. Der Aufwand zahlte sich zu jener Zeit nicht aus und so wechselte Kohler junior zur SG Quelle Fürth und in der A-Jugend nach Bruck zurück.
Jörg Kohler (in grün-schwarz) ist als Stürmer schon mittendrin im Bezirksliga-Geschehen der U23 des SC Eltersdorf.
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Nach dem Aufstieg der U23 der Eltersdorfer folgte er dann dem Ruf seines Vaters, der ihn mittlerweile als feste Größe im Bezirksliga-Team der Herren integrieren konnte. "Ich glaube nicht, dass er es leichter oder schwerer als Spieler hat, weil er mein Sohn ist. Auf dem Sportplatz ist er vor allem einer meiner Spieler und da zählt immer noch die Leistung", stellt Kohler senior fest. Und diese Leistungen stimmten bisher durchaus, denn mit fünf Saisontreffern ist Jörg Kohler derzeit der erfolgreichste Akteur in Reihen der jungen Quecken. Das Toreschießen ist dem Junior wohl in die Wiege gelegt worden.