Die Meldung, dass aus der Erlanger Kreisliga somit nur noch zwei Mannschaften absteigen werden und sich Veränderungen in der Aufstiegsrelegation ergeben könnten, wirkt im Vergleich eher nebensächlich zur Tatsache, dass ein "ehemaliger Riese" im Amateurfußball immer weiter von der Bildfläche verschwindet. Besucht man die Homepage des Vereins, so lautet hier noch der Spruch "Tradition hat einen Namen". Fast schon ein Schuss Ironie liegt in der Sache, dass der Link zur Chronik derzeit kein Ergebnis liefert.
In Zeiten von Wikipedia bieten sich aber dennoch die Möglichkeit, ohne langes Suchen auf die Erfolge der Büchenbacher zurückzublicken: Von 1957 bis 1979 spielte man in der Amateurliga Nordost, der damals dritthöchsten Spielklasse Deutschlands. "Den Aufstieg in die zweite Liga verpassten die Büchenbacher nur knapp in den Entscheidungsspielen gegen Südmeister ESV Ingolstadt-Ringsee: das Gastspiel in Ingolstadt ging 0:1 verloren, daheim vor 8.000 Zuschauern kam die SpVgg dann nicht über ein 1:1 hinaus." Wehmütig blickt man auf bekannte Namen auf der Trainerbank und im Trikot des BSC. 1988 rückte das Büchenbacher Team in den nationalen Fokus, als man sich für den DFB-Pokal qualifizierte und gegen den UEFA-Cup-Sieger Bayer Leverkusen, trainiert vom niederländischen Starcoach Rinus Michels, vor 4.500 Zuschauern mit 0:5 in der 1. Runde unterlag.
Volle Zuschauerränge gab es beim BSC Erlangen letztmals am 23. Mai 2012, als man im Hinspiel der Relegation zur Landesliga dem ASV Pegnitz mit 1:2 unterlag.
fussballn.de
Einen letzten großen Auftritt erlebte das alt ehrwürdige Stadion an der Schallershofer Straße - abgesehen vom gut besuchten Benefizspiel zwischen den Traditionsmannschaften des 1. FC Nürnberg und FC Bayern München im vergangenen Jahr - in der Relegation zur neuen Landesliga 2012. Die BOL-Truppe von Manfred Dedaj unterlag dem Bezirksliga-Meister ASV Pegnitz im Hinspiel mit 1:2, im Rückspiel gab es ein 2:2 in Pegnitz. Der BSC stieg dadurch in die Bezirksliga ab und verlor - auch aufgrund der finanziellen Schieflage des Vereins - seine komplette Mannschaft. So war die 2. Mannschaft, die zuvor in der A-Klasse kickte, völlig überfordert in der Bezirksliga und stieg mit Pauken und Trompeten ab. Auch in der laufenden Kreisliga-Saison sollte sich der BSC nicht mehr erholen. Weiter drückt den Verein eine immense Schuldenlast, eine Entscheidung, wie dieser zu tilgen ist, steht noch aus. Rein sportlich ist der BSC Erlangen mit dem Rückzug in die unterste Spielklasse schon hart gelandet.