Die Fußball-Geschichte der Oswalds beginnt im Nürnberger Norden, wo der ASC Boxdorf ab Mitte der 1970er-Jahre das Aushängeschild des Amateurfusballs war. Helmut Oswald kickte in seiner Jugendzeit während "Wembley-Tor" (1966) und WM-Titel in Deutschland (1974) für den ASC. 1974/75 gelang den Boxdorfern, mit Jungspund Oswald, in der damaligen A-Klasse der ganz grose Coup. Mit 55:13-Punkten wurde man überlegener Meister vor dem FSV Gostenhof und den Amateuren der SpVgg Fürth und spielte fortan in der Bezirksliga, damals die fünfthöchste Spielklasse in Deutschland.
Lang ist's her: Helmut Oswald (rechts) während der 1970er-Jahre im Einsatz für den ASC Boxdorf im Bezirksliga-Duell mit dem TSV Südwest.
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Dort erlebte der ASC seine Glanzzeit gleich in der ersten Saison. Punktgleich mit dem TSV Weisenburg holte man sich im Entscheidungsspiel mit einem 1:0-Erfolg die Meisterschaft und war somit für die Aufstiegsrunde zur Landesliga berechtigt. Dabei kam es unter anderem zum Aufeinandertreffen mit der SpVgg Erlangen mit den späteren Bundesliga-Profis Jürgen und Klaus Täuber. Nach zwei Spielen, das erste Match endete nach Verlängerung 4:4, und weiteren kräftezehrenden Qualifikationsspielen verpassten die Boxdorfer den Aufstieg.
Prominente Gegner: Helmut Oswald (unten rechts) im Trikot des ASV Zirndorf beim Jubiläumsspiel 1986 gegen den FC Bayern München.
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Für Helmut Oswald ging es mit seinem Wechsel zur SpVgg Büchenbach (1981 zum BSC Erlangen umbenannt) 1979 in die Landesliga. Nach vier Jahren in Erlangen erfolgte der Wechsel zum ASV Zirndorf, mit dem der Mittelfeldspieler 1986 den Aufstieg in die Landesliga feiern konnte. Erste Sporen als Spielertrainer verdiente sich Helmut Oswald beim SV Großweismannsdorf, wo er zwischen 1987 und 1989 Spielertrainer in der damaligen B-Klasse (heute Kreisklasse) war. Als Spieler folgte noch eine kurze, wenngleich auch sehr erfolgreiche Episode beim TSV Südwest. 1990 gelang der Aufstieg aus der BOL durch einen 4:2-Sieg gegen den ASV Neumarkt in der Verlängerung des Entscheidungsspiels um die Meisterschaft. Nach einer Saison als Spielertrainer beim FSV Stadeln 1990/91 ließ Oswald seine aktive Karriere in Gebersdorf bei den Alte Herren des SV Frankonia über die Jahre ausklingen.
Viel Applaus: Marc Oswald pflegt auch nach seinem Abschied vom ASV Zirndorfer noch enge Kontakte in die Bibertstadt.
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Dort wo Vater Helmut seine Karriere ausklingen ließ, startete die Laufbahn von Sohn Marc. 1993 schnürte er erstmals die Fußballschuhe an der Willstätter Straße bzw. bekam sie anfangs wohl noch geschnürt. Bei Frankonia durchlief der Linksfuß sämtliche Juniorenmannschaften. 2005 sollte eigentlich ein Wechsel zum SV 73 Süd erfolgen, was letztlich aber aus beruflichen Gründen scheiterte. So bleib der Linksfuß seinem Heimatverein weiter treu. Spielte ab 2006 in der 1. Mannschaft des ATV Frankonia und feierte dort den Aufstieg in die Kreisklasse.
Mittlerweile ist Marc Oswald zumindest zwei Mal in der Saison Gegner des ASV Zirndorf, doch das bleibt dann auf jeweils 90 Minuten beschränkt.
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Auf die Qualitäten des flexibel einsetzbaren Offensivmanns wurde der ASV Zirndorf aufmerksam. Und so wechselte der Gebersdorfer im Juni 2008 in die Bibertstadt, wo im Übrigen Vater Helmut mittlerweile Werksleiter des Bibertbades ist. Der Wechsel nach Zirndorf war mit Erfolg verbunden: In der Saison 2009/10 gelang der Hermann-Elf der Aufstieg in die Bezirksoberliga und zwei Jahre später schaffte die Truppe die Qualifikation für die neu strukturierte Landesliga. Nach zwei weiteren Spieljahren beim ASV war für Oswald die Zeit für einen Wechsel gekommen. Dabei blieb er in der Bezirksliga, unweit des Wohnorts bei der SG 83. Und wie es so eben im Fußball ist, so war es ausgerechnet Marc Oswald, der erst jüngst im Heimspiel gegen Zirndorf beim 1:1 den Treffer der SG gegen die alten Kollegen markierte.
Auch wenn Marc Oswald mittlerweile nicht mehr das Zirndorfer Trikot trägt, so spricht er weiterhin von einer "besonderen Verbindung zum ASV", schließlich erlebte er dort seine bisher sportlich erfolgreichste Zeit und die "engsten Freunde" kicken noch immer dort. Ob Marc einmal in die Fußstapfen des Vaters, der wie sein Bruder Patrick bei fast allen Spielen von Marc Zuschauer ist, tritt und auch einmal als Spielertrainer fungieren wird, will der 26-Jährige offen lassen, schließlich sei er "ja noch relativ jung." Vorerst kann die SG 83 also weiter auf ihren besten Torschützen bauen.