So etwas gibt es wohl auch nicht alle Tage! Ioan Pal, Trainer des ATSV Erlangen, legte unmittelbar nach dem Schlusspfiff der Partie seiner Mannschaft bei der SpVgg Hesdorf (1:2-Niederlage), die laut Meinung Pals vom Schiedsrichter massiv beeinflusst wurde, sein Amt nieder. Pal, der gegenüber anpfiff.info zu Protokoll gab, "so etwas in seiner Laufbahn noch nie erlebt" zu haben, ist sich sicher, dass der Gastgeber "selbst in Überzahl nichts gegen seine Mannschaft habe ausrichten können."
Beim Gastspiel der Erlanger in Heßdorf vergangenen Sonntag, in dem der ATSV sogar in Führung gehen konnte, aber durch einen Freistoß noch vor der Pause den Ausgleich hinnehmen musste, spielte sich in der zweiten Halbzeit ein wahrer Krimi, letztlich auch ein Drama ab. Zunächst wurde Florian Söllmann, der für den (nach Pals Meinung) unberechtigten Freistoß kurz vor dem Ausgleich die Gelbe Karte sah, mit der Ampelkarte des Feldes verwiesen. Ihm folgte Adham Abu-Zalam, dessen Foul man nach Meinung der ATSV-Verantwortlichen auch mit einer mündlichen Verwarnung hätte ahnden können. Spätestens, als dann Simon Erhardt nach einem Pressschlag noch zum Duschen geschickt wurde, schienen die Nerven der Erlanger blank zu liegen: Bei einem Tumult in der 94. Minute schubste Nikolai Schmidt einen Gegenspieler und wurde mit "glatt Rot" vom Platz gestellt, die vom ATSV reklamierte vorausgegangene Aktion eines Heßdorfers gegenüber Schmidt blieb ohne Folgen.
Ion Pal (rechts, in rot) wird man zukünftig nicht mehr als Trainer des ATSV Erlangen an der Seitenlinie sehen.
Foto: fussballn.de
Doch es ging noch weiter: Nachdem Schiedsrichter Kleemann die eigentlich angezeigte Nachspielzeit von vier Minuten aufgrund des letzten Platzverweis noch auf sieben Minuten ausdehnte, gelang der Heimelf tatsächlich noch der 2:1-Siegtreffer. Dies war dann zu viel für Ioan Pal, dessen Entscheidung vorzeitig zurückzutreten mit dem Schlusspfiff in Stein gemeißelt war. So musste sich Abteilungsleiter Jörg Markert, der nun interimsmäßig Co-Trainer Mirsad Biber installiert hat, nun schon früher als geplant nach einem Nachfolger umsehen, denn eigentlich hätte Pal die Mannschaft noch bis Saisonende betreut.
Die Mannschaft des ATSV Erlangen um Kapitän Simon Exner (am Ball) verlor in Heßdorf vier Spieler und einen Trainer.
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Wie nun bekannt wurde, wollte Pal im Anschluss an das laufende Spieljahr ohnehin zurückstecken und mehr Zeit für seine Familie finden, da er sich für eine weitere Zusammenarbeit gerne andere Grundbausteine gewünscht hätte, wie er den Kollegen von anpfiff.info verriet: "Beim ATSV war es zwar gut, aber wir haben einfach nicht die Voraussetzungen im Moment, um aufzusteigen. Und ich will etwas erreichen. Nur eine Mannschaft zu trainieren, damit ich eine Mannschaft trainiere, das mache ich nicht. Nun habe ich eben früher aufgehört, auch wenn ich mir natürlich ein anderes Ende meiner Trainertätigkeit erhofft hätte. Ich wollte die Saison schon richtig zu Ende bringen.”