Über drei Generationen dem nationalen Spitzenfusball anzugehören wirkt einzigartig – bei der Familie Müller begann die Fusballgeschichte mit Heini Müller und läuft aktuell mit Jim-Patrick Müller, der mit dem Ost-Kultklub Dynamo Dresden den Aufstieg in die 2. Liga anpeilt.
Heiner "Heini" Müller feierte im vergangenen Jahr seinen 80. Geburtstag und der Fusball spielte über all die Jahre eine wichtige Rolle, schlieslich blieben auch Sohn und Enkelkinder am Ball. Das Highlight in der Fusball-Karriere des Heini Müller ereignete sich allerdings noch vor der Gründung der Bundesliga im Jahr 1963. Bis dahin gab es noch Endspiele um die Deutsche Meisterschaft und in einem solchen traf im Jahr 1961 der 1.FC Nürnberg auf Borussia Dortmund. Der Club gewann 3:0, bester Spieler auf dem Platz, Torschütze und Vorlagengeber war Heini Müller. Er war auch dabei beim legendären 3:1-Sieg 1962 im Europapokal der Landesmeister gegen den Titelverteidiger und die damals vermeintlich beste Mannschaft der Welt Benfica Lissabon. Ab 1963 machte er dann auch noch 43 Spiele in der Bundesliga, wobei er sieben Tore schoss. Zwar war Heini Müller bei der letzten Club-Meisterschaft 1968 nicht mehr aktiv, kickte aber noch viele Jahre für die Traditionsmannschaft des FCN und befindet sich auch im reifen Alter noch in einer tollen Verfassung, wie er in seiner sympathischen Art bei der Talkrunde der ehemaligen Club-Meisterspieler in Zirndorf zeigte.
Bernd Müller zog noch einmal das Trikot der SpVgg Unterhaching über, das er von 1989 bis 1991 trug. Vater Heini Müller in einem neuern Club-Dress.
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Bernd Müller, Heinis Sohn, war ein waschechter Torjäger. Sein Talent wurde nicht nur in Roth und Schwabach entdeckt, sondern recht bald spielte er für die Amateure des 1.FC Nürnberg und des FC Bayern München. Von dort gelang der Sprung zur SpVgg Unterhaching, für die er in der 2. Bundesliga 31 Spiele absolvierte und zehn Tore als Profi schoss. Nach dem Abstieg der Hachinger in die Bayernliga zog es Bernd Müller zurück nach Mittelfranken. Bei der SpVgg Fürth war er ein gefürchteter Torjäger, der zum Abschied 1997 den Aufstieg in die 2. Liga mit der frisch fusionierten SpVgg Greuther Fürth aus der Regionalliga schaffte. Für Bernd Müller ging es zurück zum SC 04 Schwabach und den Club-Amateuren, ehe einige Stationen als Spielertrainer folgten.
Der jüngeren Generation ist Jim-Patrick Müller ein Begriff. Der Sohn von Bernd Müller begann ebenfalls in Roth mit dem Kicken und landete über Schwabach bei der SpVgg Greuther Fürth. Dort spielte er in der Junioren-Bundesliga und für das Regionalliga-Team, ehe Jahn Regensburg auf ihn aufmerksam wurde. 2012 gelang ihm als Stammspieler mit dem Jahn der Aufstieg in die 2. Liga. Nach drei Jahre folgte der Wechsel zum SV Sandhausen, ehe im vergangenen Winter der Transfer zu Dynamo Dresden über die Bühne ging. Aktuell steht er mit Dynamo als Tabellenführer der 3. Liga mit 10-Punkten-Vorsprung vor dem Dritten schon fast wieder vor dem Aufstieg in die 2. Liga.
Anstoßen mit dem Opa: Heini Müller umrahmt von seinen Enkeln Fabian (links) und Jim-Patrick.
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Der Heimat verbunden blieb sein Bruder Fabian, der für die TSG Roth in der Saison 2012/2013 zehn Tore in der Landesliga Mitte schossen und dort aktuell in der Bezirksliga kickt.