In der Saison 2006/07 lieferten sich der TB Johannis 88 und der FC Bayern Kickers ein Kopf-an-Kopf-Rennen um die Meisterschaft in der Kreisklasse Ost. Letztlich hatten die Schnepfenreuther die Nase vorn, die Kleinreuther folgte über die Relegation ebenfalls in die Kreisliga, heute sind beide Klubs aus dem Nürnberger Norden in der Bezirksliga vertreten.
So wie der Aufwärtstrend bei den Aufsteigern anhielt, so erfolglos blieb unterm Strich der Versuch der Absteiger von damals, wieder in die Kreisklasse zurückzukehren. Freilich schnupperten der KSD Hajduk, der FC Trafowerk und auch der SV Maiach immer wieder mal heran, letztlich blieb der Aufstieg aber all die Jahre den traditionsreichen Klubs verwehrt. Noch schlimmer traf es sogar den vierten Absteiger Tuspo Heroldsberg, der zwischenzeitlich seine Mannschaft abmelden musste, mittlerweile aber in der B-Klasse auf einem guten Weg ist, eine Liga nach oben zu klettern.
Auf einem sehr guten Weg befinden sich in der A-Klasse 6 auch der SV Maiach. Fehlte dem Team vom Finkenbrunn unter der seit 2013 andauernden Regie von Spielertrainer Selcuk Oguz über die Saison hinweg gesehen die nötige Konstanz, so scheint sich jene Beharrlichkeit auch bei den Maiachern auszuzahlen. "Wir sind uns sicher, mit zwei, drei punktuellen Verstärkungen noch einmal etwas mehr aus dem Kader herausholen zu können, so dass es dann vielleicht nächste Saison für den großen Wurf langt", hatte SVM-Abteilungsleiter Matthias Puschner bei der Bekanntgabe der Vertragsverlängerung mit Oguz im April diesen Jahres gesagt.
Feiernde Maiacher: Auf diese Bilder hofft man beim SVM auch in der restlichen Saison.
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39 Punkte aus 14 Partien bestätigen Verein und Trainer gleichermaßen, dass jener "große Wurf" endlich gelingen könnte. Mit Hakija Hokula (10 Saisontore), der zuletzt beim FC Bosna aktiv war, konnte man die Offensive verstärken. Aber auch die anderen Neuzugänge wie Bawan Shamal Sediq (Hajduk), Zarean Ismael (Trafowerk) oder der "gefühlte Neuzugang" Bekim Fazliju, der nach Verletzungspause wieder am Ball ist, ergänzten den "gewachsenen Kern" der Maiacher Elf, wie Oguz bestätigt.
Auf jenen Kern, der die Philosophie seines Spielertrainers seit nunmehr zweieinhalb Jahren trägt, legt Oguz großen Wert: "Wir haben jetzt über zwei Jahre oben mitgespielt, jetzt sind wir sehr gut dabei. Wir wollen auch weiterhin den Weg gehen und dafür sorgen, dass die Leute positiv über den SV Maiach reden und haben dabei ein klares Ziel: den Aufstieg."
54:11-Toren unterstreichen ein ganz starkes Halbjahr des SVM. Einzig im Spitzenspiel gegen den SC Türk Genc musste man sich knapp mit 3:4 geschlagen geben. Freilich ist der aktuell sechs Punkte betragende Vorsprung vor dem TSV Johannis 83 II auch dadurch begründet, dass dem SC Türk Genc aufgrund eines Sportgerichtsurteils insgesamt zwölf Punkte verloren gingen, dennoch spricht trotz starker Konkurrenz derzeit nichts dagegen, dass die Maiacher die Meisterschaft einfahren könnten.
"Wir haben die Spiele, die wir gewonnen haben auch verdient gewonnen. Da waren Spitzenspiele wie gegen Johannis 83 II oder bei Trafowerk dabei. Und auch da Duell gegen Türk Genc haben wir nicht verloren, weil wir schlechter waren, sondern weil wir zu viel wollten. Freilich hilft uns der Punktabzug von Türk Genc, sonst wären wir gleichauf, aber so müssen wir auf uns schauen und die Saison erfolgreich zu Ende bringen", so Oguz.
Personell soll sich nicht viel ändern bei den Maiachern, wie der Trainer verrät: "Abgänge haben wir keine. Die Jungs fühlen sich hier wohl. Mit ein, zwei Spieler, die uns helfen könnten, sind wir im Gespräch, da ist aber noch nichts fix."