Der SV 73 Süd hat durch den 4:1-Triumph über den Bezirksoberliga-Zweiten FC Hersbruck die Chance auf den Landesliga-Verbleib gewahrt. Dabei präsentierten sich die „Süder“ gerade nach vorne durch schnelles Umschalten und blitzgescheite Konter von ihrer besseren Seite. Für den "Club" aus Hersbruck hingegen rächte sich die mangelhafte Chancenverwertung, die das Team um Spielertrainer Reinhold Daschner um einen möglichen Erfolg brachte.
Die gut 650 Zuschauer auf der Sportanlage des FC Altdorf sahen von Beginn an eine Partie mit vielen Torszenen. Bereits nach fünf Minuten tauchte FCH-Akteur Andreas Schimpfhauser frei vor Süd-Torhüter Michael Lauth auf, scheiterte aber mit seinem Torschuss auf die kurze Ecke am Keeper. Nur 60 Sekunden später dann bereits die frühe Führung für die „Süder“. Nachdem ein langer Ball per Kopf auf den durchstartenden Florian Clausnitzer verlängert wurde, blieb dieser vor FCH-Schlussmann Jan Kapitz cool und verwandelte die sich bietende Gelegenheit. Als in der zehnten Minute Mittelfeldmann Alexander Benedikt nach einer Ecke gar per Kopf auf 2:0 erhöhen konnte, war der Blitzstart des SV 73 Süd perfekt.
Hersbrucks Berkan Caglar wird von Bruno Schabo ausgebremst.
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In der Folge zog sich der Landesligist zurück, Hersbruck versuchte das Spiel zu machen, tat sich allerdings schwer, die Defensive der Nürnberger auszuhebeln. Torchancen ergaben sich für die Daschner-Elf in erster Linie aus Standardsituationen. So auch nach gut 20 Minuten, als Hersbruck-Abräumer Ugur Türker nach einer Ecke aus kurzer Distanz über das Tor schoss. Nur kurze Zeit später vergab der „Club“ erneut zweimal die Möglichkeit zum Anschluss, als Berkan Caglar und Stefan Erhardt nacheinander aus guter Position vergaben. Und auch in der nächsten Szene hatte die Mannschaft des Süder Trainers Klaus Mösle Glück, als nach Schimpfhauser-Flanke von der linken Seite Schlussmann Lauth die gut gemeinte, aber verunglückte Brustrückgabe von Verteidiger Robin Zucker mit einem klasse Reflex von der Linie kratzen konnte. In dieser Phase erwies sich der scheidende Torhüter - er wechselt zur neuen Saison zum ASV Vach - als großer Rückhalt der Süder Hintermannschaft. Spätestens als Lauth auch drei Minuten vor dem Pausenpfiff einen Schuss aus gut sieben Metern Torentfernung von Hersbruck-Angreifer Cengiz Izmire abwehrte, war offensichtlich, was die beiden Teams in der ersten Hälfte unterschied: die Chancenverwertung. Noch vor dem Halbzeitpfiff hätte der SV 73 Süd das Spiel endgültig für sich entscheiden können, doch nach schöner Kombination über außen scheiterte der äußerst agile Sebastian Schulik an Kapitz.
Aufgrund einer Leistenverletzung konnte FCH-Spielmacher Thomas Ziemer bei seinem Einsatz in der zweiten Halbzeit keine entscheidenden Akzente setzen.
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Umgekehrte Szenerie dann zu Beginn der zweiten 45 Minuten. Hatten die Süder ihren Führungstreffer direkt nach einer Möglichkeit des Gegners erzielt, so drehte der Bezirksoberligist nun den Spieß um. Nach vergebener Chance durch Schulik markierte der eingewechselte Erdal Izmire den 2:1-Anschlusstreffer. Der zur Pause gekommene Flügelspieler erwies sich für sein Team als absoluter Aktivposten über die rechte Seite und brachte die Süder Verteidigung in der Folgezeit ein ums andere Mal in arge Bedrängnis. Durch den Anschlusstreffer beflügelt suchte Hersbruck nun weiter den Weg nach vorne. Doch weder Schimpfhauser in der 54. Minute noch Kapitän Erhardt per sehenswerter Direktabnahme (64.) wurden für ihre Bemühungen belohnt.
Mehr als den Anschlusstreffer ließ die Süder Hintermannschaft nicht mehr zu.
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Im Gegenteil, die Süder Mannschaft nutze die sich bietenden Gelegenheiten, um immer wieder durch schnell vorgetragene Konter vor das FCH-Tor zu gelangen. So geschehen in der 66. Spielminute, als Schulik von Mitspieler Clausnitzer herrlich frei gespielt wurde und nach zwei Fehlversuchen die Ruhe vor dem Tor behielt und überlegt ins lange Eck abschloss. Und dennoch, der FC Hersbruck wollte sich noch nicht geschlagen geben. Und wer weiß, was geschehen wäre, hätte Hersbrucks rumänischer Dribbler Paul-Marian Manciu eine seiner beiden hervorragenden Chancen nutzen können, um seine Farben noch einmal heranzubringen. Doch einmal mehr der überragende Lauth (69.) und der rechte Torpfosten (71.) hatten etwas gegen die Hersbrucker Aufholjagd.
Und so ist das Ende der Begegnung rasch erzählt. Nach einer Ecke, bei der FCH-Schlussmann Kapitz vorbeisegelte, köpfte der eingewechselte Juniorenspieler Baris Bulut (Sohn des Ex-Fürthers Mahmut Bulut) sechs Minuten vor Spielende freistehend am langen Pfosten zum 4:1 ein.
Während dem Club aus Hersbruck nichts anderes übrig bleiben dürfte, als im nächsten Jahr einen neuen Anlauf in Richtung Landesliga zu unternehmen, darf der SV 73 Süd weiter auf den Klassenerhalt hoffen. Am Donnerstag (16 Uhr beim ASV Neumarkt) kommt es zum Duell mit der DJK Ammerthal (Zweiter der BOL Oberpfalz), die mit 1:0 knapp die Oberhand gegen die SpVgg Ruhmannsfelden (Zweiter der BOL Niederbayern) behielt. Der Sieger dieses Spiels wird sicher in der kommenden Saison in der Landesliga Mitte vertreten sein.
Süd: Lauth; Schabo, Zucker, Gügel, Fischer, Richert, Benedikt, Clausnitzer, Schulik (85. Bergmann), Özyürek (63. Imeri), Rupprecht (57. Bulut).
Hersbruck: Kapitz; Günther (46. Ziemer), Kül, Caglar (46. E. Izmire), Djonbalic (46. Örken), Türker, Schimpfhauser, Erhardt, C. Izmire, Daschner, Manciu.
Tore: 1:0 Clausnitzer (6.), 2:0 Benedikt (10.), 2:1 E. Izmire (51.), 3:1 Schulik (66.), 4:1 Bulut (84.).
SR: Treiber (VfR Neuburg/Donau) / Zuschauer: 650 beim FC Altdorf.