Daniel Möller (28) verfügt über jahrelange Regionalliga-Erfahrung und kommt von der insolventen SpVgg Weiden nach Nürnberg, wo er einst schon fünf Jahre für die Club-Amateure aktiv war.
Die Kampfansage der Süder war klar formuliert: "Wir wollen die Klasse erhalten und etwas dafür tun", ging Abteilungsleiter Dieter Rebel in die spielfreien Wintermonate, um den Worten auch Taten folgen zu lassen - und einen Transfercoup nach dem anderen zu landen. Nach den Verpflichtungen von Markus Haidinger (ASV Neumarkt II), Vignon Amegan, Stephan Schwendinger, Artur Boxler und Christian Vitzethum machten die Süder nun das halbe Dutzend voll - und wie! Mit Daniel Möller kommt ein gestandener Regionalliga-Spieler in die Werderau.
Begünstigt wurde der Transfer durch die Insolvenz von Möllers bisherigem Verein SpVgg Weiden. Denn erst vor Saisonbeginn hatte der Mittelfeldakteur einen Zwei-Jahres-Kontrakt mit den Oberpfälzern geschlossen. Doch die finanzielle Schieflage am Weidener Wasserwerk offenbarte sich in vollem Ausmaß im November 2010, als der Antrag auf Eröffnung eines Insolvenzverfahrens gestellt wurde. "Es gab schon im Vorfeld Probleme mit der Lizenz, im Nachhinein hat sich herausgestellt, dass diese gar nicht hätte erteilt werden dürfen", erklärt Möller. Zum 1. Dezember 2010 stellte der Verein den Spielbetrieb ein. Die Spieler der Regionalliga-Elf standen vor einer schwierigen, ungewissen Situation, hatten sie doch unter Profibedingungen in Weiden gekickt.
Da Daniel Möllers Freundin eine Arbeitsstelle in Nürnberg bekommen hatte, war die Rückkehr nach Mittelfranken in Verbindung mit der Weidener Insolvenz durchaus vorstellbar. Den Kontakt zu den Südern stellte Christian Vitzethum, ein alter Freund aus Nürnberger Zeiten und ebenfalls Süder Winter-Neuzugang, her. Dabei ist Nürnberg für Möller beileibe kein neues Pflaster, spielte er doch bereits von 2002 bis 2006 für die Club-Amateure. Dieter Nüssing holte den gebürtigen Wildfleckener seinerzeit aus der Jugend des FC Schweinfurt 05 an den Valznerweiher. In der Saison 2006/07 erfolgte dann der Wechsel zum SSV Reutlingen. Weiter ging es in der Regionalliga für zwei Jahre zum traditionsreichen KSV Hessen Kassel, ehe Möller in den Freistaat zurückkehrte und in der Bayernliga für den TSV Großbardorf kickte. Nachdem der zur Saison 2010/11 geschlossene Vertrag in Weiden im Dezember seine Gültigkeit verlor, kam das Angebot der Süder recht, denn der 28-jährige möchte sich in Nürnberg eine berufliche Zukunft aufbauen.
Zurück in Nürnberg: Daniel Möller kommt vom insolventen Regionalliga-Klub SpVgg Weiden, um sich in Nürnberg eine berufliche Existenz aufzubauen. Sportlich möchte er mit dem SV 73 Süd zunächst das Projekt Klassenerhalt realisieren.
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Im sportlichen Bereich soll mit den Südern zunächst der Klassenerhalt geschafft werden. "Das ist das klare Ziel. Dafür müssen wir alles geben", gibt sich Möller ehrgeizig und verlangt auch von seinen Mitspielern entsprechenden Einsatz. "Mit Schönwetterfußballer kommen wir nicht weiter. Die Disziplin und der Einsatz in der Truppe müssen stimmen", verfolgt der jahrelange Regionalliga-Spieler eine klare Linie. Auch wenn er nach eigenem Bekunden erst ein paar Mitspieler kennt und das Sportgelände in der Werderau noch aus Schweinfurter Zeiten "im Hinterkopf" hatte, gibt sich Möller optimistisch, das Etappenziel Klassenerhalt noch zu realisieren.
Abteilungsleiter Rebel baut auf die Einstellung seiner Neuverpflichtung: "Daniel Möller bringt genau die Tugenden mit, die wir in unserer Situation benötigen. Er ist ein intelligenter Spieler, der mit einem absolut professionellen und disziplinierten Auftreten zu einem wichtigen Baustein unserer Mannschaft werden wird." Die Winter-Transfers beim SV 73 Süd wollte Rebel damit noch nicht abgeschlossen wissen und verriet gegenüber fussballn.de vielsagend: "Einen Hochkaräter werden wir wohl noch holen!"