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Artikel veröffentlicht am 24.05.2013 um 13:35 Uhr
Vor dem Meisterschafts-Finale: "Die Chancen stehen 50:50"
Am Wochenende steigt in der Bezirksliga Nord das große Endspiel zwischen der SpVgg Erlangen und dem ASV Veitsbronn. Der ASV steht als Tabellenführer einen Punkt vor der Spieli, so dass dem ASV zur Meisterschaft ein Punkt in Erlangen schon reichen würde. Vor dem Anpfiff am Sonntagabend um 17.30 Uhr an der Kurt-Schuhmacher-Straße hat fussballn.de beide Trainer zum "Finalspiel" der Saison befragt.
Von CB / FS
Vor dem Meisterschafts-Finale: SpVgg-Trainer Bernd Fuchsbauer und ASV-Coach Markus Hütter im fussballn.de-Interview

Sowohl der scheidende ASV-Trainer Markus Hütter als auch sein Kollege Bernd Fuchsbauer von der SpVgg Erlangen sind sich einig, dass am Wochenende wohl ein besonders enges und spannendes Spiel bevorsteht, bei dem es eigentlich keinen klaren Favoriten gibt.


fussballn.de: Am Sonntag steht das große Meisterschaftsendspiel in Erlangen an. Mit der Konstellation war ja im Vorfeld nicht unbedingt zu rechnen?


Markus Hütter (50): Ja, das hat wirklich niemand auf der Rechnung gehabt. Wenn ich mich an die Winter-Befragung erinnere, da hat jeder auf Schwaig getippt, ich für meine Person auf den TV 48 Erlangen - und lag genauso daneben. Dass es am Ende auf die Spieli oder uns herausläuft, das überrascht doch ziemlich.


Bernd Fuchsbauer (40): Mit dieser Konstellation hätte man wohl wirklich nicht gerechnet. Ich habe es meinen Spielern auch schon gesagt, dass ich recherchiert habe und selber in meiner ganzen Karriere nie in so einem Spiel gestanden habe. Im Vorfeld waren viele Mannschaften dabei. Mit Veitsbronn hat dabei wohl niemand gerechnet, sie waren ja letztes Jahr nur Neunter und wir sind jetzt auch erst Aufsteiger gewesen. Aber eine Saison ist eben lange und da braucht es Konstanz. Beide Mannschaften sind spielerisch sicher nicht die besten in der Liga, aber haben dafür die meiste Konstanz gezeigt und auch enge Spiele gewonnen. Am Ende der Saison lügt die Tabelle ja bekanntlich nicht, sondern sie zeigt die Leistung der Mannschaften einer ganzen Saison. Am Anfang kann es da immer noch Verschiebungen geben, aber wer am Schluss oben steht, der hat es auch verdient.

Markus Hütter  ließ sich erwartungsgemäß auch im Interview mit fussballn.de nicht in die Karten schauen, hat dennoch schon einige Ideen, wie man die Meisterschaft am Wochenende einfahren könnte.
fussballn.de


fussballn.de: Nun steht Ihr Gegner nicht ohne Grund so weit oben in der Tabelle. Was sehen Sie als die größte Stärke des Gegners, wovor haben Sie besonderen Respekt?


Hütter: Ich habe hohen Respekt davor, dass es eine unglaublich ausgeglichene Mannschaft ist, dass man wirklich jeden im Auge behalten muss. Sie haben extrem viel Biss, geben nie auf, so einen ständigen Willen habe ich selten erlebt. Das ist, denke ich, die größte Stärke der Spieli.


Fuchsbauer: Respekt hat man sicherlich vor dem Ersten, Angst haben wir aber keine. Die Konstanz des ASV Veitsbronn ist sicherlich gut gewesen. Es ist außerdem eine Mannschaft, die sehr kompakt steht und viel Leidenschaft mitbringt. Sie holen immer das Maximum raus und geben sich nie auf. Das hat man ja auch in den Spielen wie gegen Hüttenbach gesehen, wo sie dreimal in Rückstand waren und dreimal zurückgekommen sind. Sie haben sicherlich Stärken in der Defensive und der Offensive. Reinhardt Kusnyarik im Sturm ist auf jeden Fall gefährlich. Wenn einer fast 30 Tore gemacht hat, dann kann er kein Schlechter sein. Im Mittelfeld ist sein Bruder sehr stark, der als erfahrener Spieler, der schon höher in der Landesliga gespielt hat, auch die jüngeren Spieler mitzieht. Aber sie haben nicht nur diese zwei Leute. Sie stehen auch hinten gut und haben schnelle Leute auf den Außen. Qualität ist auf jeden Fall da, sie sind ja nicht zu Unrecht Erster.


Dietmar Kusnyarik


ASV-Kapitän Dietmar Kusnyarik wird auch am Sonntag eine Schlüsselrolle im Veitsbronner Spiel übernehmen. In der kommenden Saison wird er Markus Hütter als Coach am Hamesbuck beerben.
Foto: L. Wieser

fussballn.de: Mit welcher Ausrichtung gehen Sie in die Partie?


Hütter: Das werde ich hier gerade erzählen (lacht)! Wir haben da schon ein paar Ideen. Aber vielleicht rufe ich den Bernd Fuchsbauer noch an und frage ihn einfach selbst.


Fuchsbauer: Unser Spiel wird auch über die Laufbereitschaft und die Zweikämpfe kommen. Es wird wohl ein Kampfspiel werden, bei dem die Kleinigkeiten entscheidend sein werden. Schon das Hinspiel war ein echtes Kampfspiel und eher ein "Unentschieden-Spiel". Damals hatten sie etwas mehr Glück als wir, aber auch diesmal werden Nuancen den Ausschlag geben.


fussballn.de: Was muss passieren, damit Ihr Team Meister wird?


Hütter: Wir dürfen nicht verlieren (lacht).


Fuchsbauer: Wir müssen ein Tor mehr schießen als der Gegner (lacht). Wir müssen einfach unsere Leistung der letzten Spiele abrufen. Wir sind immerhin seit dem Hinspiel, also seit 16 Spielen ungeschlagen. Natürlich hatten wir zwischendrin gegen den ATSV etwas Glück, dafür gegen den TV 48 etwas Pech mit dem späten Gegentor. Am Ende wird aber die Tagesform entscheiden. Es wird ein enges Spiel, bei dem in den einzelnen Situationen die Kleinigkeiten entscheiden.


BZN

Spieli-Coach Bernd Fuchsbauer sieht am Wochenende ein echtes Kampfspiel mit viel Leidenschaft auf beide Mannschaften zukommen. Trotz kleiner Vorteile für den ASV weiß der Trainer um die Chance für sein Team.
Foto: fussballn.de


fussballn.de: Wie stehen die Chancen für die Meisterschaft? Ist Veitsbronn im Vorteil, da für den ASV ein Unentschieden reicht?


Hütter: Ich rechne unsere Chancen fifty-fifty aus. Ich denke, die Spieli wird von Beginn an alles in die Waagschale werfen. Ich glaube, sie sind von letztem Jahr die Situation gewohnt, vorne zu stehen und Erfolg zu haben - und können damit gut umgehen. Das können wir aber auch, haben es dreimal ins Pokalfinale geschafft und sind auch schon aufgestiegen. Wir kennen diese Drucksituationen beide, deshalb denke ich, es wird ein gutes Spiel und beide schaffen es, die Spannung positiv umzusetzen. Ich glaube überhaupt nicht, dass die Konstellation für uns ein Vorteil ist. Insgeheim denke ich, dass es eher ein Vorteil ist, wenn man alles in die Waagschale werfen muss. Wir sind auch keine Mannschaft, die auf Halten spielt - also ist das für uns sicher kein Vorteil.


Fuchsbauer: Veitsbronn ist natürlich leicht im Vorteil, weil ihnen ein Unentschieden reicht. Aber im Endeffekt stehen die Chancen bei 50:50. Bei einem Rückstand wird es natürlich schwer für uns, aber selbst wenn wir führen, hat Veitsbronn gezeigt, dass sie nie aufgeben werden. Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, dass sie auf ein Unentschieden spielen, deswegen denke ich, dass die Chancen recht ausgeglichen sind, vielleicht mit einem kleinen Vorteil für Veitsbronn. Dass es ein Heimspiel für uns ist, ist in diesen Ligen sicherlich kein großer Vorteil, da ja nicht so viele Zuschauer kommen, dass man die Gastmannschaft wirklich beeindrucken könnte. Das ist ja nicht wie in der Bundesliga.


Fragen für fussballn.de: Christian Bauer & Felix Steinbach


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