Am Samstag hatte Saim Kök wieder einen jener vollen "BaKi-Tage", die seit sieben Jahren seine große Fußball-Leidenschaft bestimmt: Am Nachmittag hatte er ein Testspiel mit seiner 2. Mannschaft beim TSV 61 Zirndorf (2:0) bestritten, dann ging es gleich weiter auf die Autobahn in Richtung Pforzheim, wo er am Abend als Spieler (und Torschütze zum 1:1-Ausgleich) mit dem Futsal-Team der Kleinreuther den Klassenerhalt in der Regionalliga schaffte.
"Ich bin so froh, dass wir das noch gepackt haben. Denn es geht ja um Bayern Kickers, das ist längst eine Herzensangelegenheit und wird es auch immer bleiben", sagt der 30-Jährige. In einer sportlich schwierigen Phase war der frühere Jugendspieler des 1. FC Nürnberg 2008 vom ASV Buchenbühl nach Kleinreuth gekommen, hatte noch mit den Folgen eines Kreuzbandrisses zu kämpfen. Die Verbindung zu BaKi erwies sich beidseitig als Glücksfall. 2010 gelang dem Verein mit Kök als Spieler erstmals der Sprung in die Bezirksliga. Zur Saison 2011/12 entdeckte Jasmin Halilic den Trainer in seinem Schützling, der fortan die 2. Mannschaft erfolgreich in der Kreisklasse führen sollte.
Dies tat Kök mit so viel Leidenschaft und Fachkenntnis, dass jene Fähigkeit eben auch anderen Vereinen nicht verborgen blieb. Christian Strehl, der Kök einst in der Jugend des TSV Katzwang coachte, hatte nach sieben Jahren seinen Abschied vom Trainerjob bei der DJK Falke nun endgültig beschlossen, wollte seine Nachfolge in guten Händen wissen.
Christian Strehl übergibt im Sommer sein Traineramt bei der DJK Falke an seinen früheren Jugendspieler Saim Kök.
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Falkes Abteilungsleiter Thorsten Weber war beeindruckt von der Entwicklung, die der FC Bayern Kickers II unter Kök in den letzten Jahren genommen hat. Schließlich kassierten die Falken in Kleinreuth eine 0:5-Packung und wurden taktisch wie fußballerisch von der Kök-Truppe dominiert.
"Es ist natürlich schon eine Ehre für mich, dass man meine Arbeit als Trainer auch bei anderen Vereinen schätzt", so Kök. Zumal bei den Falken einige namhafte andere Kandidaten im Gespräch waren, die DJK sich aber bewusst auf den frisch lizensierten Coach, der die Liga bestens kenn, entschieden hat. "Für mich ist es nun gewissermaßen der logische Weg, mich nach einigen Jahren in der zweiten Reihe auch als Trainer einer 1. Mannschaft zu beweisen. Die DJK Falke hat sich sehr um mich bemüht und ich bin mir sicher, dass in der Truppe Potential steckt, das ich weiter fördern möchte", so Kök, der für zwei Jahre an der Sudetendeutsche Straße unterschrieben hat.
Kök betont aber auch, dass ihm der Abschied als Trainer aus Kleinreuth sehr schwer fällt: "Ich gehe definitiv auch mit einem weinenden Auge. Denn die Leute dort haben mir sehr viel gegeben und werden mir auch weiterhin sehr viel bedeuten. Ich habe dem Verein und Jasmin Halilic sehr viel zu verdanken. Und vor allem hinterlasse ich eine Truppe mit überragenden Jungs."
Für Kök gilt es sich bei der DJK Falke in einem neuen Umfeld freizuschwimmen: "Das ist gewissermaßen der Reiz der Aufgabe und die Herausforderung." Bei der DJK will er ausschließlich als Trainer fungieren, so dürfte sein Spielerpass ab dem kommenden Jahr für die AH-Mannschaft der Kleinreuther interessant werden, sein Futsal-Pass bleibt ohnehin bei BaKi.