"Es war kein wirklich schönes Fußballspiel", befand Kalchreuths Trainer Wolfgang Lutz nach dem Schlusspfiff und machte dies nicht an dem für seine Farben unbefriedigenden Ergebnis fest. In der Tat war das Gipfeltreffen kein Spektakel, es war vielmehr das Resultat zweier gut organisierter Teams, die letztlich das direkte Duell kurz vor dem Saisonende nicht verlieren wollten.
Steffen Götz feiert seinen Führungstreffer.
Foto: fussballn.de
Das erste Highlight ergab sich in der 4. Minute, als Damasty einen langen Ball in Richtung Polster schlug, der sehenswert die Direktabnahme versuchte, dabei aber nur das Außennetz traf. Kalchreuth hatte gegen defensiv ausgerichtete Gäste zwar mehr Spielanteile, aber nicht wirklich Gefährliches zu verbuchen. Hingegen setzte der ASV die Vorgabe seines Trainers perfekt um: "Wir haben zuletzt zu viele Chancen liegen gelassen, das habe ich meinen Jungs gesagt, dass wir uns das in Kalchreuth nicht leisten können", sagte Fürths Trainer Wilhelm Satzinger und fand Gehör bei Steffen Götz. Eine Hereingabe von Berecz servierte Mircetic beim Abwehrversuch genau für den früh eingewechselten Offensivmann, der Pogner keine Abwehrchance ließ (28.).
Mit Köpfchen agierte Alex Pfarherr in der Abwehrkette der Gäste und ließ der Kalchreuther Offensive nur wenig Raum zur Entfaltung.
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Kurz darauf verzog Götz nach Zuspiel von Ziegler, dann aber meldeten sich die Hausherren zurück. Müller startete über links sein Solo, legte ab auf Polster, der per Hacke abtropfen ließ. ASV-Abwehrmann Daffe war zwar schneller am Ball, klärte aber zur Seite, wo Lutz stand und zum 1:1 vollstreckte (38.). Ein Gastgeschenk lieferte Daffe dann in der 42. Minute, als er Polster den Ball servierte, der aber am Reflex von Stampka scheiterte und die große Möglichkeit zur Pausenführung vergab.
So wirklich umkämpft war das Topspiel auf der Alm nur selten.
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Highlights im zweiten Durchgang waren eine Rarität. Die ASV-Defensive stand derart sicher, dass nur einmal Müller aus spitzem Winkel zum Abschluss kommen sollte (50.). Irgendwie schienen beide Parteien mit dem 1:1 nicht ganz unzufrieden, dann aber waren die Gäste doch mal wieder im Angriff. Gebremichael scheiterte mit seinem Schuss von halblinks am rechten Pfosten, den Abpraller jagte Götz unter die Latte - 1:2 (66.).
Goldrichtig stand Steffen Götz hier, um zum 1:2 abzustauben.
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Weil der ASV mit dem Ergebnis im Rücken das große Risiko scheute, versuchte es Ziegler mit einem Weitschuss aus der eigenen Hälfte und verfehlte sein Ziel nur knapp (76.). Der wieder eingewechselte Ünal traf in der 87. Minute noch den Außenpfosten, Kalchreuth fand kein Rezept, um noch einmal zum Torerfolg zu kommen. Mircetic handelte sich in der Nachspielzeit noch eine Ampelkarte mit statistischem Wert ein. So blieb es beim 1:2, das die Fürther nun mindestens in die Relegation bringt. Ob es noch einen Wachwechsel gibt, werden die zwei verbleibenden Spieltage zeigen. Die besseren Karten hat natürlich weiter der FC Kalchreuth, der ein Drei-Punkte-Polster vor den Partien in Deutenbach und daheim gegen Eyüp Sultan besitzt - ein Umstand, den man vor Saisonbeginn auf der Alm sofort unterschrieben hätte.
Kalchreuth:
Pogner, Dotzler, Eckert, Damasty, Lutz, Mircetic, Müller, Polster, Mehlig, Drießlein, Giering / Sundelin, Fuhr, Reiser
ASV Fürth:
Stampka, Klaski, Ziegler, Pfarherr, Ünal, Berecz, Gebremichael, Pfortner, Kaab, J. Schuhmann, Daffe / Götz, Mersch, T. Weyherter
Tore:
0:1 Götz (28.), 1:1 Lutz (38.), 1:2 Götz (66.)
SR:
Harald Hartmann (Egloffstein) / Zuschauer:
150.
Gelb-Rote Karte:
Mircetic (Kalchreuth) wegen Meckerns (90.+3).