Der Landesligist begann, wie schon im Hinspiel (1:2-Niederlage), vom Punkt weg druckvoll und drängte die Gäste vom ASV Zirndorf in ihre eigene Hälfte, ohne sich dabei aber klare Chancen zu erspielen. Die erste hatte dann wiederum auf der anderen Seite Marcus Schmitt, der gut freigespielt aus spitzem Winkel an Tino Stahl scheiterte (7.). Fünf Minuten später ließ sich jener Schmitt zu eindeutig im Strafraum fallen und wurde zu Recht von Schiedsrichter Sven Engl verwarnt (13.).
Bittere Notiz am Rande: Stefan Lösel stand vor dem Spiel im Stau und konnte somit seine letzte Partie für den ASV Zirndorf nur von der Bank aus verfolgen - für ihn hielt an diesem Tag Johannes Tschinkl (im Bild).
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Die nächste Szene gehörte dann wieder den Bibertstädtern: Marco Jakl flankte maßgenau auf den Kopf von Daniel Krapfenbauer, doch konnte dieser dem anschließenden Kopfball nicht die nötige Wucht mitgeben. Quasi im Gegenzug brannte es dann zum ersten Mal im Zirndorfer Strafraum, als Patrick Titzmann sich zur Grundlinie durchtankte und auf Patrick Hoffmann zu spielen versuchte - wäre Zirndorfs Rafael Majewski mit dem Fuß nicht ebennoch dazwischen, es wäre die Führung mit der ersten Baiersdorfer Chance gewesen (15.).
Vor allem im ersten Durchgang hatten die Gäste gut damit zu tun, die Baiersdorfer Angreifer in Schach zu halten.
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Diese folgte dann aber auf dem Fuß: Praktisch in einer Kopie der vorherigen Möglichkeit war es diesmal Fabian Schwab, der auf rechts durch war, in der Mitte Felix Günther suchte und fand - 1:0 (16.). Die Gäste taten sich anschließend zunächst sichtlich schwer, aus der Umklammerung zu befreien, doch fiel auch den Hausherren vor dem Tor bisweilen nicht mehr wirklich Effektives ein. Lediglich einmal sollte es noch gefährlich werden, als Hoffmann auf Titzmann ablegte, sich Andreas Scheuerstuhl aber beherzt in den Schuss warf, um Schlimmeres zu verhindern (25.).
"Kann man mal pfeifen" - So mancher Akteur nahm es mit der "notwendigen Härte" am heutigen Tage etwas zu genau.
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Die Kabinenansprache von Martin Hermann hatte dann offenbar gefruchtet: Druckvoll und präsenter in den Zweikämpfen als in den 45 Minuten zuvor präsentierten sich seine Mannen und kamen in der 48. Minute auch direkt zum vermeintlichen Ausgleich, als sich der kurz vor der Pause eingewechselte Christoph Vornehm - Daniel Krapfenbauer war verletzt ausgeschieden - auf rechts durchsetzte und Roman Egerer bediente, der gekonnt einschob. Egerer, der deutlich hinter der Abwehrkette startete, musste seinen Jubel jedoch jäh unterbrechen, als der Schiedsrichterassistent die Fahne hob und auf Abseits entschied.
Da war die Welt kurzzeitig wieder in Ordnung! Marcus Schmitt markierte kurz nach der Pause den Ausgleich - das hätte für ein Weiterkommen gereicht..
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Der Ärger über diese Entscheidung war kaum verklungen, da zappelte das Netz dann doch! Erneut war es Vornehm, der seinen Gegenspieler vernaschte und diesmal Marcus Schmitt in der Mitte fand - 1:1 (50.). Die Hausherren waren zunächst sichtlich geschockt und konnten auch kaum mehr an die Leistung der ersten 45 Minuten anknüpfen - dennoch sollte die erneute Führung für die Krenstäder folgen. Patrick Titzmann stand bei einer weiten Flanke völlig blank, scheiterte zunächst noch am ASV-Keeper Johannes Tschinkl (er vertrat Stefan Lösel, der erst kurz nach Anpfiff zur Mannschaft stieß), doch der Nachschuss von Patrick Hoffmann passte (64.).
Des einen Freud, des anderen Leid - mehr gibt es zu diesem Bild wohl nicht zu sagen.
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Eine Viertelstunde vor Ende dann der nächste Aufreger: Roman Egerer war alleine auf dem Weg zum gegnerischen Tor und wurde kurz vor der Strafraumlinie von Miguel Gonzales gelegt - als der Unparteiische dann nur Gelb zog, war der Unglaube über diese Entscheidung aus dem Zirndorfer Lager kaum zu überhören. Die Heimelf störte das natürlich wenig und kam sogar noch zum 3:1 durch Christian Wondra, der Tschinkl aus der Distanz überwinden konnte - damit war eine mögliche Verlängerung passé (84.).
Miguel Gonzales foult Roman Egerer als letzter Mann - die folgende Entscheidung für eine Gelbe Karte brachte nicht nur den Gefoulten selbst in Rage.
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Dass der ASV seit der 80. Minute in Überzahl war, Fabian Schwab sah die Ampelkarte, machte das Gegentor natürlich doppelt bitter. Doch noch immer war es nur ein Tor, das fehlte, um die nächste Runde zu erreichen. Allerdings kamen die Hermann-Schützlinge trotz dann doppelter Überzahl, auch Nuyan Karsai verabschiedete sich wegen einer Unsportlichkeit vorzeitig, nicht mehr entscheidend vor das gegnerische Gehäuse - lediglich ein knapp neben dem Pfosten gelandeter Distanzschuss von Burc Takmak war noch zu verzeichen (94.). Somit endet die Zirndorfer Saison nach einer famosen Rückrunde gegen brutal effektive Baiersdorfer, die nun den FSV Stadeln vor der Brust haben.
Ersatzspieler und Betreuer des Baiersdorfer SV setzten beim Schlusspfiff zum Jubelsturm an - doch nun müssen die Krenstädter in der kommenden Woche den FSV Stadeln bezwingen.
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Baiersdorfer SV:
Stahl, Zecho, Faßold (88. Selmani), Günther (63. Wondra), Martin, Hoffmann (85. Mograbi), Gonzalez, Schwab, Titzmann, Lechner, Karsak
ASV Zirndorf:
Tschinkl, Wonner, Jakl (78. Wening), Dieng, Redl, Hermann (46. Egerer), Takmak, Schmitt, Krapfenbauer (44. Vornehm), Scheuenstuhl, Majewski
Tore:
1:0 Günther (16.), 1:1 Schmitt (50.), 2:1 Hoffmann (64.), 3:1 Wondra (84.)
SR:
Sven Engl / Zuschauer:
350.
Gelb-Rote Karten:
Schwab (80., Baiersdorfer SV) wegen wiederholten Foulspiels, Karsak (91., Baiersdorfer SV) wegen Unsportlichkeit.
Relegation zur Landesliga
1. Runde
Hinspiel, Do, 26.05.16, 16 Uhr:
ASV Zirndorf - Baiersdorfer SV 2:1
SC Aufkirchen - FSV Stadeln 2:2
Rückspiel, So, 29.05.16, 16 Uhr:
Baiersdorfer SV - ASV Zirndorf 3:1
FSV Stadeln - SC Aufkirchen 4:1
2. Runde (Sieger bleibt Landesligist)
Hinspiel am Mittwoch 1.6., 19.00 Uhr
Baiersdorfer SV - FSV Stadeln
Rückspiel am Sonntag, 05.06.2016, 15:00 Uhr
FSV Stadeln - Baiersdorfer SV