Wenn sich sogar Dieter Rebel berufen fühlt, von einer Partie zu berichten, dann muss schon ein Topspiel anstehen. In einem packenden Abstiegsduell der U17-Bundesliga Süd/Südwest hätte der Club gewinnen müssen, um überhaupt noch eine Chance auf den Klassenverbleib zu haben. Die Fürther aber brauchten auch dringend einen Dreier - beste Voraussetzungen für ein packendes Nachbarschaftsderby. Vor rund 720 Zuschauern fanden die Kleeblätter besser ins Spiel und kamen zur ersten Chance: FCN-Keeper Lukas Wenzel war es zu verdanken, dass der Gastgeber in der fünften Minute noch nicht in Rückstand geriet - er erahnte einen Lupfer und klärte zur Ecke.
Auch Nürnbergs Sportvorstand Andreas Bornemann (links) und der Leiter des Nachwuchszentrums Michael Köllner (rechts) ließen sich das spannende Derby nicht entgehen.
fussballn.de
Nun waren auch die Hausherren mit von der Partie, doch FCN-Akteur Usta verpasste eine Eckballflanke nur knapp. In der Folgezeit geriet die Partie mehr und mehr ins Stocken, schließlich ging es immer noch um die Bundesliga-Zugehörigkeit für die nächste Saison. Kurz vor dem Seitenwechsel dann aber die größte Möglichkeit des Spiels: Fürths Tim Sohr stand nach schönem Zuspiel allein vor Nürnbergs Wenzel, doch wie sagt man so schön: "Aluminium rettet!" - Sohrs Versuch prallte vom Pfosten zurück ins Spiel.
In einem packenden Nachbarschaftsderby lief der Club, wie hier Jonas Scholz (in rot), nur selten der SpVgg Greuther Fürth (in grün) davon.
Foto: fussballn.de
In der Halbzeitpause konnten die gut 700 Zuschauer einen Platz weiter dann auch internationalen Fußball begutachten: Zeitgleich fand am Club-Gelände der U14-Jenö-Konrad Cup statt, mit namhaften Mannschaften wie dem FC Liverpool, Paris St. Germain und dem späteren Sieger VfL Wolfsburg. Dennoch waren alle wieder pünktlich zum Wiederanpfiff zurück, sodass keinem die hochkarätige Gäste-Chance entgangen sein dürfte. Maximilian Bauer stand auf einmal mutterseelenallein 15 Meter vor Nürnbergs Keeper Wenzel, doch der Abschluss ließ zu wünschen übrig.
Nürnbergs Coach Michael Wimmer zeigte sich anhand des Fürther Oberwassers enttäuscht, versuchte aber dennoch seine Elf aufzumuntern.
Foto: fussballn.de
Nun waren aber die Fürther endgültig das bessere Team, was auch die verdiente Führung zur Folge hatte. Scheuchenpflug und Sohr spielten sich schön über die linke Außenbahn nach vorne, ehe Sohr schließlich mit einem flachen Schuss Nürnbergs Torhüter überlistete. 1:0 in der 54. Minute, damit wäre der Club endgültig abgestiegen gewesen. FCN-Coach Michael Wimmer versuchte seine Mannen aufzubauen, doch lediglich der eingewechselte Thomas Winkelbauer zeigte auf Seiten der Nürnberger nun eine Reaktion. Dennoch konnten die Fürther nun sicherer aufspielen und hätten durch gute Möglichkeiten kurz später die Führung ausbauen können.
Nürnbergs Jens Lukas Beszczynski (in rot) warf sich noch in den Ball, doch Maximilian Christl (in grün) schloss ganz abgezockt zum 2:0 ab.
Foto: fussballn.de
In der 71. Minute war es dann der eingewechselte Gäste-Stürmer Maximilian Christl, der im Eins-gegen-eins die Nerven behielt und zum 2:0 einschoss. Doch auch danach gaben die Club-Schützlinge nicht auf und kamen durch Leonardo Zottele nach einem Freistoß zum Anschlusstreffer. Dennoch blieb es anschließend bei der Nürnberger Niederlage: Somit muss der FCN neben dem bereits feststehenden Absteiger SV Elversberg den bitteren Gang in die Bayernliga antreten, während die SpVgg Greuther Fürth am letzten Spieltag mit dem Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 alles selbst noch in der Hand hat.
Die Freude über das eben geschossene 2:0 kannte bei der SpVgg Greuther Fürth keine Grenzen mehr.
Foto: fussballn.de
Tore:
1:0 Sohr (54.), 2:0 Christl (71.), 2:1 Zottele (78.)
SR: Philipp Götz / Zuschauer: 720.