"Futsal macht uns mittlerweile richtig Spaß", sagt Bernhard Germaschewski, Abteilungsleiter des TSV Südwest, nach der erfolgreichen Qualifikation für den Burgpokal. Es war eigentlich nur die Bestätigung dessen, was die Kicker von der Jägerstraße zuvor in der Halle demonstriert hatten - angefeuert von einem frenetischen Anhang, der bei den TSV-Auftritten sprichwörtlich ordentlich auf die Pauke haute. "Einen Fanblock haben wir zwar bei unseren Heimspielen in der Kreisliga auch, doch das in der Halle, das hat mittlerweile einen Kultstatus erreicht, zudem die Kumpels der Spieler ihren Beitrag leisten", erklärt Germaschewski.
Stimmung unterm Hallendach: Der Fanblock des TSV Südwest macht lautstark auf sich aufmerksam.
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Einer, der im Vorjahr noch selbst im "Südwester Fanblock" in der Halle am Berliner Platz saß, ist nun der neue Chefanweiser beim Kreisliga-Aufsteiger. Erhard Ernst ist - wenn man so möchte - ein Südwester Urgestein. Die komplette Jugend spielte er beim TSV, zu glorreichen Landesliga-Zeiten kickte er in der 2. Mannschaft und war nur für zwei Jahre bei Marienfelder aktiv, die dann ohnehin zum TSV Südwest Schwaben wurden. Nun kickte Ernst weiter in der AH der Südwester und trainiert zudem die D-Jugend beim TSV Katzwang.
Vor der Saison fragte ihn Trainer Steffen Kircheis, ob er ihn nicht als Co-Trainer unterstützen könne. Unmittelbar vor der Winterpause stellte Kircheis - für Germaschewski wie auch Ernst überraschend - sein Amt zur Verfügung. Bei der Suche nach einem Nachfolger lag es für die Verantwortlichen beim TSV Südwest nahe, Erhard Ernst zu fragen. "Für mich war das Feedback der Mannschaft wichtig, dass sie hinter mir stehen, denn ich hatte davor ja noch nicht im Herrenbereich trainiert. Nun wollen wir gemeinsam den Klassenerhalt schaffen."
Zwar ging Ernsts Premiere mit einem 2:6 bei der SpVgg Nürnberg daneben, dennoch ist man guten Mutes, dass man vom aktuell belegten Relegationsrang nach den Wintermonaten genügend Punkte sammeln wird, um die gerade erst erreiche Spielklasse zu halten. "Der Kader sollte gut genug sein, dass wir in der Kreisliga bleiben", sind Ernst und Germaschewski überzeugt.
Antonio Velotta ist nach seinem Ausflug zum TSV Sack nun zurück beim TSV Südwest.
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Jener Kader erhält drei an der Jägerstraße bestens bekannte Gesichter hinzu: Michael Reisenhauer kommt vom TB Johannis 88 zurück. Toni Velotta konnte nach seinem Ausflug zum TSV Sack bereits in der Hallenrunde wieder auflaufen und außerdem wird mit Christian Gross "der Kopf der Aufstiegsmannschaft" nach seiner beruflichen Auszeit nach einem halben Jahr auch wieder einsteigen.
Vielleicht liegt auch in Christian Gross, zweifelsohne ein Schlüsselspieler, eine Begründung, dass die Südwester Kreisliga-Saison bisher einer Berg- und Talfahrt glich. "Wir hatten zu Beginn mit dem Fehlen einiger Urlauber unsere Probleme uns zu finden, dann haben wir uns aber gefangen. Das zweite Tal, das wir zuletzt erlebt haben, lässt sich aber nicht wirklich erklären. Da waren auch ein paar unglückliche Spiele dabei, die anders hätten laufen können", resümiert Germaschewski.
Max Hermel war für den TSV Südwest ein starker Rückhalt in der Qualifikation zum Burgpokal.
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Blickt man auf den am Freitag stattfindenden Burgpokal, so sagt Ernst zu Recht: "Wir müssen uns sicher vor keinem verstecken, die Jungs haben auch genügend Selbstvertrauen und das Können dazu. Es wird aber wieder auf die Tagesform ankommen. Vielleicht erwischt unser Torwart ja wieder so einen Sahnetag wie in der Vorrunde."
Bremsen wollen die Südwester ihren Hallen-Hype freilich nicht: "Die Jungs sind heiß auf die Halle und es gibt wohl kaum eine bessere Methode, um den Teamgeist zu fördern und Selbstvertrauen für die Kreisliga zu tanken."