Die Saison startete keineswegs gut für den Kreisklassen-Aufsteiger Hellas und viele sahen die Griechen nach wenigen Spieltagen, ohne die erhofften Punkte, bereits mitten im Abstiegskampf, doch für Trainer Theodoros Gitsas war das eigentlich eine logische Konsequenz, dass es am Anfang der neuen Saison zu Problemen kommen könnte: "Man muss bedenken, dass der Kader nicht mehr so groß und schlagkräftig aufgestellt war, wie in der Vorsaison." Spieler wie Engin Kalender und Ioanis Palpanis (der wegen dem Studium aufgehört hatte), die noch in der Aufstiegssaison gemeinsam mit knapp 50 Treffern der insgesamt 120 geschossenen Tore eine enorme Qualität mitbrachten, brachen auf einmal weg.
Auch die Urlaubszeit machte den Hellenen an den ersten Spieltagen zu schaffen, fehlten doch zahlreiche Leistungsträger aufgrund von mehrwöchigen Urlauben in der Heimat, was sich letztlich auch auf die Ergebnisse niederschlug. "Wir haben uns in den Monaten Juli und August, wo viele Spieler im Urlaub weilten, sehr schwer getan, Stabilität in unser Spiel zu kriegen. Schließlich stand aufgrund von Verletzungen und Urlaub stets eine andere Mannschaft auf dem Feld, was es besonders für einen Aufsteiger schwer macht, in einer stärkeren Liga in die Spur zu finden. Da ist es klar, dass uns da in der frühen Phase der Saison letztendlich eine gewisse Durchschlagskraft gefehlt hat", schildert Gitsas.
Durchaus etabliert hat sich der SSV Elektra Hellas nach seinem Aufstieg in der Kreisklasse.
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Trotz all dieser Widrigkeiten schaffte es der Liganeuling vom Fuchsloch eine gute Hinserie zu spielen und steht auf einem sehr guten 9. Rang in der Tabelle. In der Rückrunde möchte man nun nichts unversucht lassen und sich sogar noch weiter steigern.
Damit dies gelingt, schlugen die Griechen gleich neunmal auf dem Transfermarkt zu und verstärkten sich teilweise mit großen Namen für die Rückrunde. Gitsas erklärt: "Da im Sommer von insgesamt sechs Neuzugängen, nur drei den Sprung in die 1. Mannschaft schafften, sind wir froh, dass wir auch jetzt im Winter mit insgesamt neun Zugängen nochmals auf dem Transfermarkt zuschlagen konnten."
Reichlich Verstärkung gab es in der Winterpause für das Team von Theodoros Gitsas (rechts). Foto: Hellas
Die Neuen haben es wahrlich in sich! So sind doch ehemalige Landesliga-Kicker, wie Torjäger Akin Bölük (ASV Vach), Michel Moungue oder Miodrag Ivkovic (beide Dergahspor) dabei, die sich in der Rückrunde nun das Hellas-Trikot überstreifen werden.
Auch die weiteren Zugänge Hien Nguyen (DJK Eintracht Süd), Nikolaos Spatharis (FC Hellenik Erlangen) und nicht zuletzt der reaktivierte Ioannis Palpanis tragen dazu bei, dass sich der Kader der Hellenen qualitativ und quantitativ deutlich verbessert hat.
Einer der Garanten für den Aufstieg, Ioannis Palpanis (Bildmitte), greift nach einer halbjährigen Pause wieder ins Geschehen ein.
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"Das sind alles Jungs, die uns sowohl fußballerisch weiterhelfen, aber auch charakterlich voll zu uns passen", stellt der Übungsleiter der Griechen klar. Auch für die 2. Mannschaft konnte man Neuzugänge verbuchen. So sollen Georgios Adamos (SG 83 Nürnberg/Fürth), Ioannis Terlepanis (TB Johannis 88) und Ilias Pantelis, ein neuer Keeper aus Griechenland, behutsam aufgebaut werden und an die 1. Mannschaft herangeführt werden.
"Ich freue mich, dass wir auch für die 2. Mannschaft, gute, junge und entwicklungsfähige Spieler dazugewinnen konnten, die zunächst beim bevorstehenden Umbruch der Hellas-Reserve Hilfe leisten sollen, aber auch in naher Zukunft einen starken Unterbau für die erste Elf darstellen sollen."
Auf die Ziele des Vereins angesprochen antwortet Gitsas durchaus selbstbewusst und hat sowohl kurzfristig als auch langfristig konkrete Pläne vor Augen: "Am Anfang der Saison haben wir uns das Ziel einstelliger Tabellenplatz gesetzt, was wir auch bis jetzt mit Bravour gemeistert haben. In der Rückrunde möchten wir uns natürlich weiter verbessern und einen Tabellenplatz unter den ersten Fünf erreichen. Die Vereinsführung möchte auf lange Sicht in die Kreisliga und dort guten und ansehnlichen Fußball bieten." Trotzdem möchte man beim SSV Elektra Hellas nicht missverstanden werden, denn der Verein weiß selbst am besten, dass der Weg dorthin sicherlich nicht leicht sein wird.
Jubel beim SSV Elektra Hellas: Kommt das noch häufiger in Zukunft vor, könnte der Weg über kurz oder lang in die Kreisliga führen. Foto: H. Leigeber
Als ein utopisches Ziel sieht Gitsas den Aufstieg in die Kreisliga in den nächsten zwei bis drei Jahren indes aber nicht: "Meiner Meinung nach ist das ein realistisches Ziel, dass sicherlich nicht einfach wird und auch nur gelingen kann, wenn die Zusammenarbeit auch in Zukunft weiterhin so akribisch und konzentriert bleibt, wie es jetzt der Fall ist."
Persönlich fühlt sich der Trainer, der im Sommer 2015 zum Verein gestoßen ist, sehr wohl im Verein und es entwickelte sich schon nach kurzer Zeit ein vertrauensvolles Verhältnis zwischen der griechischen und deutschen Vereinsführung des SSV Elektra. So lobt Theodoros Gitsas seinen Verein: "In diesen 19 Monaten, in denen ich jetzt hier bin, sind zwar keine großen, aber eben viele kleine Schritte nach vorne gemacht worden. Die Mannschaft wächst und gedeiht, das Interesse von außen wird aus mehreren Seiten immer größer. Diese Entwicklung macht mich sehr stolz, ich vergleiche es mit den ehemaligen Verein FV Zeus, bei dem ich eine sehr gute Vergangenheit hatte."
Ein großes Plus ist auch die Harmonie im Verein, die Zusammenarbeit mit den ehemaligen Zeus-Spielern, die ihre Erfahrung nun in der Hellas-Jugend oder bei der Frauen-Mannschaft einbringen: "Jeder hilft dem anderen und die Zusammenarbeit zwischen den einzelnen Mannschaften läuft reibungslos", merkt der Trainer an. Einzig die Entwicklung der richtigen Mentalität und Einstellung bei so manchem Fußballer, die "leider schleppend" vorangeht, sieht Gitsas als Ansatzpunkt zur Verbesserung.
Im Großen und Ganzen sieht der Übungsleiter seinen Klub aber auf einem sehr guten Weg und stellt ihm eine rosige Zukunft in Aussicht: "Wenn wirklich jeder mit Respekt, Disziplin, starkem Willen und der nötigen Geduld seinen Teil dazu beiträgt, dann hat der Verein eine sehr gute und vielversprechende Zukunft vor sich. Dabei muss ich mich bei allen Funktionären, den zahlreichen Sponsoren, Helfern, Trainerkollegen, Schriftführern und Schriftführerin, Physiotherapeutin, Sportlern und Sportlerinnen aller Altersklassen und zu guter Letzt bei den Zuschauern und den treuen Anhängern herzlich bedanken."