Bereits einmal rettet das Aluminium für Dergah zuvor, als Bruck-Kapitän Lunz in Minute acht einen Freistoß an den Pfosten donnerte und die doppelte Nachschusschance geblockt werden konnte. Nach einer Viertelstunde rollte ein FSV-Angriff über den rechten Flügel, infolgedessen Bruck-Akteur Drießlein aus fünf Metern erneut das Aluminium testete. Immer wieder griff die Wagner-Truppe über die linke Dergah-Abwehrseite an. So auch in der 25. Spielminute, als Freund und Feind die Hereingabe verpassten und Raumer seinen Meister in Dergah-Keeper Yildiz fand.
Die Angriffe der Brucker rollten auffällig oft über Rafael Hinrichs (in weiß), der von Dergah um Mustafa Jasarevic nur schwer zu halten war. | Foto: fussballn.de
Von Dergah war bis dato nichts zu sehen, zu sehr waren die Demir-Schützlinge mit der Verteidigung des eigenen Kastens beschäftigt. Eine halbe Stunde war absolviert, da prüfte Arapoglu von der Sechzehnerkante Yildiz via Fußspitze, doch der Schlussmann parierte zur Ecke (34.). 180 Sekunden später mussten sich die Türken dann aber dem unmenschlichen Druck beugen, als erneut über rechts eine Flanke in den Sechzehner segelte und der heranrauschende Seybold zur überfälligen Führung einnickte. Kurz darauf kombinierten sich Arapoglu und Drießlein in den Dergah-Strafraum, doch erneut behielt Yildiz gegen den satten Abschluss von Raumer die Oberhand. Mit dem letzten Standard vor dem Halbzeitpfiff erhöhte Seybold zum 0:2-Pausenstand aus Sicht von Dergah, als er einen abgeblockten Drießlein-Freistoß im Nachsetzen in die Maschen drosch.
Bruck-Torjäger Oliver Seybold (2. v. r., hier beim 2:0) legte Dergah insgesamt drei Eier ins Nest. | Foto: fussballn.de
Nach der Pause setzte sich das Bild unverändert fort: Bruck dominierte die Begegnung nach Belieben, Dergah fand nie wirklich in die Partie hinein. In der 65. Minute sah Drießlein - welch Wunder - von rechts den vor dem Tor postierten Seybold, der keine Mühe hatte, die flache Vorarbeit zum Dreierpack über die Linie zu drücken - 3:0 für Bruck. Bereits wenige Augenblicke zuvor verabschiedete sich der bereits verwarnte Dergah-Akteur Yildirim mit der Ampelkarte in die (nicht vorhandene) Kabine. Keine fünf Spielminuten nach dem dritten Tor sorgte ein Doppelschlag der Unistädter spätestens für die endgültige Entscheidung: Zunächst spazierte der überragende Drießlein mit dem Ball am Fuß ohne Gegenwehr quer durch den Strafraum der Heimelf, um dem eingewechselten Zenginer die trockene Vollendung zum 4:0 zu überlassen, ehe Mario Foth das Leder aus spitzem Winkel zum 5:0 unter die Latte knallte (70.,72.).
Gerade in puncto Zweikämpfen zog Dergahspor um Süleyman Yilmaz (in schwarz) zu oft den Kürzeren und präsentierte sich über weite Strecken bedingt landesligatauglich. | Foto: fussballn.de
Nachdem Yildiz Seybolds viertem Treffer aus der Drehung im Weg stand, schnürte Foth infolge einer sehenswerten "One-Touch-Kombination" seinen Doppelpack zum insgesamt halben Dutzend. Kurz vor Spielende hebelte ein Steilpass die an diesem Tag völlig indisponierte Dergah-Defensive einmal mehr aus und Zenginer legte allein vor Yildiz uneingennützig quer auf Drießlein, der seine klasse Vorstellung mit einem Tor zum 7:0-Schlusspunkt krönen konnte. Die Brucker untermauerten mit dieser Gala ihre Aufstiegsambitionen, während für Dergah der Klassenerhalt mit solch einer schwachen Vorstellung schwierig zu realisieren sein wird.
Dergah:
Yildiz, Yumak (45. Avci), Köseoglu, Basoglu, Yilmaz, Radina, Karaaslan, Maraj (63. Uzun), Jasarevic, Yildirim, Menekse (77. El Barrhiti)
Bruck:
Hofmann, Raumer (70. Schulze-Zachau), Sperber, M. Napolitano, Özdemir, Drießlein, Seybold, Hinrichs, Arapoglu (63. Zenginer), Viereckl, Lunz (70. Foth)
Tore:
0:1, 0:2, 0:3 Seybold (37., 45., 65.), 0:4 Zenginer (70.), 0:5, 0:6 Foth (72., 82.), 0:7 Drießlein (87.)
SR: Andreas Voll (Bamberg) / Zuschauer: 150
Gelb-Rote Karte: Yildirim (Dergah) wegen wiederholten Foulspiels (61.).