Von klein auf trug Daniel Birkner das Wappen des ESV Rangierbahnhof auf der Brust und begründet dies sowohl mit den örtlichen wie auch familiären Gegebenheiten: "Ich habe in meiner Kindheit zunächst in Nürnberg-Langwasser gewohnt, zudem war mein Vater bereits beim ESV aktiv. Da lag die Entscheidung pro Rangierbahnhof nahe". So trat der junge Daniel dem Verein am Friedrich-List-Weg in der F-Jugend bei, durchlief alle Juniorenteams und blieb den "Rangers" bis heute treu. Nebenbei entdeckte der mittlerweile in der Gartenstadt beheimatete Birkner in der Zwischenzeit auch sein Interesse am Eisstockschießen, dem er auch heute noch beim Eisenbahnerverein in der Bayernliga (dritthöchste Spielklasse) nachgeht und dabei ganzjährig ein "eiskaltes Händchen und gutes Auge" beweisen muss, wobei insbesondere das gute Auge auch auf dem grünen Rasen hilfreich ist.
Dabei entpuppte sich Birkner im Umgang mit dem runden Leder als eine Art Allzweckwaffe und lief bis zu den parallelen Einsätzen in der A-Jugend sowie der 1. Mannschaft unter der damaligen Leitung von Christian Hüttl (Saison 2011/2012) im rechten Mittelfeld auf, ehe Hüttls Nachfolger Ayhan Can Birkner zunächst als Rechtsverteidiger aufbot und später wieder weiter vorne bis in die Sturmspitze einsetzte. "Im Sturm habe ich mich dann mit meinen Leistungen festgebissen, da konnten mich dann auch die weiteren Trainer Michael Bayer und Fatih Aslan nirgendwo anders gebrauchen", führt der 24-Jährige schmunzelnd an.
Als Bestätigung muss man lediglich die persönliche Trefferstatistik in den letzten drei Spielzeiten unter die Lupe nehmen, in denen er sich beginnend mit 20 Treffern (2014/2015) über 27 (2015/2016) bis hin zur abgela
ufenen Saison mit satten 36 Toren und der letztlich damit verbundenen Torjäger-Auszeichnung steigern konnte. Dabei musste der ESV-Akteur im Saisonendspurt zittern, als er gegen Maiach, Concordia Fürth und Croatia drei Partien in Folge torlos blieb und erst durch einen Sechserpack (!) am letzten Spieltag gegen Frankonia (10:3) das starke Konkurrenz-Duo Kevin Czub und Tyrone McCargo (beide SV Wacker, jeweils 31 Tore) noch abfangen konnte.
Daniel Birkner (in gelb) behauptete sich satte 36 Mal gegen seine Widersacher und krönte sich daher zum besten Torjäger der Kreisklasse 5 2016/2017.
Foto: Marcel Kröning
Als weitere Highlights aus der vergangenen Runde erinnert sich der sympathische Angreifer an die weiteren Sechserpacks in den Hinrundenpartien beim TSV Ammerndorf (7:0) sowie zuhause gegen die DJK Fürth (8:2). Besonders wertvoll erachtet Birkner in der Nachbetrachtung seine insgesamt zwei Tore in den Duellen mit der SG 1883 II, wobei ihm beim 2:1-Heimerfolg in letzter Minute und auch im dortigen Rückspiel in der Schlussphase der jeweilige Siegtreffer gelang: "Gerade auswärts im SG-Sportpark war mein Tor für die Moral im Team mit Blick auf die Restsaison entscheidend, da wir so weiter alle Chancen auf die Kreisliga-Relegation wahren konnten."
Diese erreichte der Offensivmann mit seinem Team dann auch, musste aber - trotz seines Anschlusstreffers infolge seiner ersten Chance Mitte der zweiten Halbzeit - bereits nach der ersten Runde und der 1:2-Niederlage, bei der die Eisenbahner um den über weite Strecken in der Luft hängenden Torjäger (zu) spät in der Partie in Tritt kamen, die Segel streichen und so früh alle Aufstiegsträume begraben.
"Persönlich nehme ich für mich mit, dass ich zuletzt immer weniger Chancen zum Torerfolg benötigt habe. Dies möchte ich in der kommenden Saison erneut beweisen", zeigt sich der Angreifer selbstbewusst und setzt sich für die kommende Saison - in der er trotz Offerten höherklassiger Vereine weiter das Rangierbahnhof-Trikot tragen wird - die für ihn "realistische Marke" um 25 Tore. "Wenn es mehr sind, freue ich mich, aber weniger sind auch kein Beinbruch", so Birkner. Vielleicht verhelfen ihm ja die Tugenden des Eisstockschießens erneut zum besten Torjäger der Kreisklasse 5.