Andreas Tully (links) wurde als Torschützenkönig der A-Klasse 9 ausgezeichnet. fussballn.de-Ligenbetreuer Marco Galuska gratulierte.
fussballn.de
Vor fünf Jahren zog es Andreas Tully nach Obermichelbach, wo er mit seiner Frau und den beiden Kindern wohnt. Dass man in der neuen Umgebung am besten Anschluss über den Fußball finden könnte, war Tully, der von klein auf dem runden Leder in vorderster Front nachjagte, klar.
Beim Baiersdorfer SV spielte Stürmer in der Jugend, ehe in der A-Jugend ein Engagement beim FSV Bruck und auch ein halbes Jahr bei der SpVgg Greuther Fürth in die fußballerische Vita von Andreas Tully hinzugesellten. Bei den Herren ging es weiter in der Krenstadt, ehe der SV Buckenhofen aus der Bezirksliga anklopfte und Tully sein "wohl stärkstes Jahr" spielte. In guter Erinnerung sind ihm die Trainer Enzo Penna und Norbert Frey geblieben, von denen er einiges mitnehmen konnte, als er dann bei der DJK Neuses in der Kreisklasse selbst ein Jahr Spielertrainer wurde.
Bei der SpVgg Erlangen und beim ASV Niederndorf ging Tully noch auf Torejagd, ehe der Hausbau anstand und der Umzug nach Obermichelbach. Nach einem Probetraining beim SCO war die Entscheidung schnell gefallen. So recht glauben wollte man es bei den Michelbachern zunächst gar nicht, als die offensichtliche Verstärkung prompt seine Zusage gegeben hatte.
"Mir hat das in Obermichelbach von Anfang an sehr gut gefallen. Es geht sehr familiär zu. Der Verein ist, wie man so schön sagt, gesund. Es gibt kein Geld, ich zahle meinen Vereinsbeitrag", so Tully, der eine Lanze für den Sportclub bricht: "Im Verein sind so viele junge, engagierte Spieler, der Klub hätte wirklich viel mehr Förderung verdient. Wir würden uns ja auch schon über kleine Dinge, wie Trainingsutensilien freuen."
Das neue Sportheim, dass man beim SCO hingestellt hat, ist ein weiterer Beleg dafür, dass es aufwärts geht: "Die Mannschaft hat mittlerweile an Quantität und vor allem auch Qualität zugelegt. Das ist eine junge, gute Truppe, mit der man positiv in die Zukunft schauen kann."
Tully selbst wollte nach eigenem Bekunden "eigentlich schon seit drei Jahre in die AH wechseln", aber andererseits macht ihm das Kicken bei der 1. Mannschaft dann eben doch noch immer zu sehr Spaß. "Ich bin mittlerweile mit Abstand der Älteste, aber so lange man meint, dass ich noch helfen kann und ich keine Verletzungen habe, spiele ich gerne."
Dass mit dem "Helfen" und den ausbleibenden Verletzungen lässt sich an der abgelaufenen Runde belegen. Vier bis fünf Spiele verpasste der sympathische Angreifer zwar, dennoch reichte es zu 25 Saisontreffern, die in der A-Klasse 9 unerreicht blieben. "Ich spiele zwar schon immer im Sturm, hab auch meistens ordentlich getroffen, aber es hat bisher wirklich nie geklappt, dass ich Torschützenkönig wurde."
Das Torjäger-Shirt darf daher auch als Bestätigung dafür dienen, dass es sicher kein Fehler war, sich noch nicht in die AH verabschiedet zu haben. Für das kommende Jahr will Tully nicht zu sehr seine eigene Bilanz in den Vordergrund stellen: "Die Mannschaft ist echt gut, da geht was", ruft er seinen Mitspielen zu. Wenn dann Tully weiterhin seinen Torriecher einbringt, darf mit den Michelbachern zu rechnen sein - und vielleicht lockt dies den einen oder anderen Sponsor dann auch hinter dem Ofen vor.
Kommentar abgeben
Leser-Kommentare