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Artikel veröffentlicht am 13.07.2017 um 11:24 Uhr
Kreisliga-Tagung: Bei den Funktionären bahnen sich Veränderungen an
In exakt zwei Stunden hatte Kreisspielleiter Thomas Raßbach am Mittwochabend seine Kreisliga-Vereine auf die kommende Saison 2017/18 vorbereitet. In einer harmonischen Veranstaltung im Sportheim des 1.FC Sachsen bei Ansbach hatte der Lehrberger Kreisvorsitzende eigentlich nur wenig zu beanstanden.
Von Marco Galuska
Seine beiden Kreisklassen-Spielleiter Wolfgang Stocker (links) und Uwe Paul hat Thomas Raßbach nur noch in einer Übergangszeit an seiner Seite.
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Einzig der Umgang der Vereine untereinander in Hinblick auf Spielabsagen und die verbesserungswürdige Teilnahme beim Live-Ticker waren Kritikpunkte beim Rückblick auf ein letztlich reibungsloses Spieljahr, was auch aus Sicht der Schiris und des Sportgerichts recht friedlich verlief.

Die Neuerungen kamen, anders als im Vorjahr, nicht so sehr aus der Regelkunde, vielmehr konnte Thomas Raßbach in personeller Hinsicht schon einen Ausblick geben, was sich im Zuge von Bezirks- (Bezirksspielleiter Ludwig Beer wird an Sandra Hofmann übergeben) und Kreistag 2018 ändern wird.

Während Raßbach, wie auch der Kreisschiedsrichterobmann Hans Rößlein und der Vorsitzende des Kreissportgericht Thorsten Vasel sich wieder zur Wahl stellen werden. Ist beim Posten des Kreis-Ehrenamts-Beauftragten eine Änderung vorgesehen: Auf Karl-Heinz Wagenlender wird Jürgen Pollety folgen. Der 50-Jährige kommt vom SV Dentlein und kennt die Vereinsarbeit seit Jahrzehnten aus eigener Erfahrung. Nun möchte Pollety ab 2018 "auch über den Tellerrand hinaus schauen" und sich dann im Verband für das Ehrenamt in den Vereinen stark machen.

Raßbach verkündete zugleich, dass seine Herren-Gruppenspielleiter für die Kreisklassen, Uwe Paul und Wolfgang Stocker, zwar 2018 vorerst noch an Bord bleiben werden, allerdings in naher Zukunft der Staffelstab an Nachfolger übergeben werden soll. Hingegen wird Ingo Frühbeißer, der seit Jahren für die A-Klassen im Raum Nürnberg/Fürth zuständig ist, weitermachen.

B- und A-Klassen vor dem Umbruch

Nach den Personalien Grußworten von Peter Kuhn, zugleich beim BFV zuständig für die C-Junioren im Kreis, im Namen des 1.FC Sachsen konnte Raßbach sich speziell seinen Vereinen widmen und warb dafür "an den Runden Tischen den Spielbetrieb selbst mitzugestalten". Besonders in den B- und A-Klassen werden in naher Zukunft Veränderungen aufgrund der Anzahl von Mannschaften, möglicherweise auch Spielern ("Norweger Modell"), auf die Vereine zukommen. Eine Reduzierung von neun auf acht Gruppen in der B- und später A-Klassen sei abzusehen.

Raßbach appellierte an die Vereine, auch Mannschaften zu melden, die - wie bei den Senioren durchaus üblich - in der Regel nur Freundschaftsspiele austragen. "Es kostet euch nicht mehr, aber ihr könnt die Freundschaftsspiele dann ansetzen und habt den Versicherungsschutz, wenn doch einmal etwas passiert!" 

Relegation: Fast 12.000 Euro für die Sozialstiftung

Erfreulich war für Raßbach der Zuschauerbesuch bei den Relegationspartien. 11.636 Zuschauer wurden in den 36 Partien gezählt und somit die Marke von 8.641 bei wohl gemerkt 42 Partien im Vorjahr deutlich übertroffen. Der Kreisvorsitzende warb zudem dafür, dass sich Betroffene aus dem Kreis an die Sozialstiftung wenden, immerhin wurden mit dem Sozial-Euro knapp 12.000 Euro für den wohltätigen Zweck gesammelt.

Kritik hatte Raßbach dann aber doch noch aufzubringen. So wird ab dem kommenden Jahr nur noch die Relegation nach dem letzten Spieltag öffentlich ausgelost, der Spielplan aber dann intern erstellt: "Das Gemaule hat mir nicht gefallen."

Auch wenn der Lehrberger insgesamt von einem guten Spieljahr sprechen konnte, so störte dem Kreisspielleiter doch der Umgang der Vereine mit Spielabsagen: "Das Fair-Play unter den Vereinen war grenzwertig. Zudem herrscht eine erschreckende Unkenntnis beim einen oder anderen Funktionär, da gibt es einiges aufzuholen."

Treue Live-Ticker-Vereine prämiert 

Tadel handelte sich der eine oder andere Verein aus der Kreisliga für den vernachlässigten Live-Ticker ein. Dafür belohnte Raßbach die sieben Vereine aus den beiden Kreisligen, die zu 100 Prozent tickerten mit je drei Spielbällen für ihre Mannschaft. Neben den ehemaligen Absteigern aus der Bezirksliga, wo der Ticker verpflichtend ist, TB Johannis 88 und FC Stein hatte auch der SV Burggrafenhof in der Kreisliga Nürnberg immer einen Ticker laufen.

Kompliment von den Schiris

Aus Sicht der Schiedsrichter konnte Hans Rößlein ein "Kompliment für das Aushängeschild im Kreis" an die Vereine richten: "Es gab keinerlei Angriffe und ein gutes Miteinander; so soll es sein, so möchten wir das auch in Zukunft haben!" Rößlein erinnerte daran, dass man sehr wohl die Schiris für die Kreisliga selektiere, nur 8,4% der Referees im Kreis haben die Qualifikation fürs Kreisoberhaus.

Bei der Regeländerung gab es in Hinblick auf die kommende Saison nur kleinere Veränderungen, die keine Probleme verursachen sollten. In Verbindung mit dem Sportgericht, für das Thorsten Vasel referierte, ging man auf die Problematik der fehlenden Spielberechtigung ein. Neuerdings kann sich ein Spieler, für den eine Spielberechtigung am Spieltag nicht vorzuweisen war, per Lichtbildausweis unter Bestätigung des Mannschaftsverantwortlichen oder Trainer beim Schiedsrichter vorstellen. Freilich entbindet das nicht, dass die Spielberechtigung innerhalb von drei Tagen nachzureichen ist.

Nichtantretungen nehmen überhand

Um sich einigen Ärger zu ersparen, appellierte Vasel noch einmal eindringlich an die Vereine: "Ladet eure Spielerbilder hoch!" Denn der Spielerpass wird allmählich zum Auslaufmodell. Ein hochgeladenes Profilbild, auf dem der Spieler zu identifizieren ist, oder eine ausgedruckte Spielberechtigungsliste dürften in absehbarer Zeit die klassische Passmappe ersetzen.

Insgesamt konnte Vasel von einem "friedlichen Kreisliga-Jahr" sprechen. Allerdings sei die Zahl der Nichtantretungen mit 163 Fällen eindeutig zu hoch, hier würde man - speziell gegen Ende der Saison - die Vereine zur Kasse beten, da es mitunter keine sportliche Lösung sei, Auf- und Abstieg durch abgeschenkte Partien zu beeinflussen.
Einen größeren Spielraum lässt den Sportrichtern die Neugestaltung des §77 RVO, der nur noch bei Betrug zwingend einen Punktabzug fordert, während offensichtliche Versehen auch mit Geldstrafen beim unzulässigen Spielereinsatz belegt werden können.

Auch bei Kleinfeldturnieren gibt es künftig einen Ermessensspielraum und die Möglichkeit, dass eine Rote Karte - in Absprache mit der Turnierleitung - während des Turniers schon verbüßt wird. In einem Endspiel wäre das dann freilich nicht mehr möglich.



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