Asko Hamidovic (in blau) jagt künftig im Dress des KSD Croatia dem Ball hinterher.
fussballn.de
Rückblickend auf die abgelaufene Saison 2016/2017 spricht Croatias neuer Sportdirektor Kristijan Batinic von "einen katastrophalen Start, aus dem dann recht schnell die richtigen Schlüsse gezogen wurden". Konkret spielt Batinic dabei die Anfang Oktober durchgeführte Beförderung des damaligen Co-Trainers Omar Omairatt als Nachfolger von Chef-Coach Ali Yakar an, woraufhin die sportliche Lage bis zur Winterpause mit drei Siegen in fünf Partien zumindest stabilisiert wurde, ehe sich über den Jahreswechsel hinweg die Verpflichtung von Omairatts altem Weggefährten aus Vatanspor-Zeiten, Mehmet Marabaoglu, vollumfänglich auszahlen sollte und der Torjäger mit satten zwölf Saisontreffern zum einen den verletzungsbedingten Ausfall von Ahmet Demirbag vergessen ließ und andererseits dem KSD mit Rang neun am Saisonende letztlich den Allerwertesten rettete, wie Batinic verlauten ließ.
Noch während der laufenden Saison wurde im Hintergrund bereits neben dem Abstiegskampf an der Neuausrichtung der Sportlichen Führung getüftelt, um die Verantwortung auf mehrere Schultern breit zu verteilen. Letztlich kristallisierte sich im vergangenen Vierteljahr ein Septett heraus, das am Sigena-Sportplatz den kleinen Verein aus dem Stadtgebiet mit etwa 50 Mitgliedern "vor allem professioneller in der Außendarstellung präsentieren" soll, wie Trainer Omar Omairatt im Gespräch mit fussballn.de verriet.
Namentlich handelt es sich dabei neben Vorstand Damir Scevic, dem langjährigen Spielleiter Jure Bule sowie Omar Omairatt (Trainer 1. Mannschaft) um die neu installierten Verantwortungsträger Kristijan Batinic (Sportdirektor) sowie Mustafa Bilir (Trainer 2. Mannschaft), der aber auch noch im Kader des Kreisklassen-Teams aktiv sein wird. Komplettiert wird das neue Funktionsteam durch Omairatts Co-Trainer Mario Kopic (zuletzt Co-Trainer beim TSV Fischbach) und Vinko Petrovic, der sich um die Belange der Torhüter kümmern wird. Im organisatorischen Bereich wird sich auch weiterhin die Familie Gitzing einbringen, die nach Aussage von Vorstand Damir Scevic "unverzichtbar für den Verein" ist.
Als oberstes Ziel nahm sich die neue Führungsriege den ausgedünnten Kader der beiden Herrenteams zur Brust, der in der Vorsaison sprichwörtlich auf dem Zahnfleisch ging: "Wir mussten aufgrund unserer Verletzungsprobleme von Probst, Demirbag, Marko Kozina usw. oftmals noch verletzte Spieler oder Akteure aus der 2. Mannschaft einsetzen, um den Spielbetrieb gewährleisten zu können. Ich kann da meinen Jungs nur ein Riesenkompliment aussprechen und bin wirklich stolz auf die gesamte Truppe, zumal wir ja weder eine Jugend noch 'Alte Herren' im Spielbetrieb haben", so Coach Omairatt, für den das Thema Abstiegskampf in seiner Trainerlaufbahn anders als bei den bisherigen Stationen auch Neuland darstellte.
Damit man künftig breiter aufgestellt ist, hat die neue Sportliche Leitung insgesamt 18 Neuzugänge für die beiden Herrenteams an Land gezogen, bei denen vor allem Roßtals Offensivakteur Asko Hamidovic sowie Tomislav Cancar, der von der SpVgg Steinachgrund zurückkehrt, herausstechen. "Mit Asko und auch Tomo wird unsere ohnehin starke Offensive noch hochkarätiger bestückt," wie Omairatt vor allem den Transfer-Coup des Roßtaler Torjägers, der mittlerweile unweit vom Sigena wohnt, kommentiert. Beim Transfer von Hamidovic hat freilich auch KSD-Winterzugang Kristijan Dragicevic seine Überredungskünste eingebracht, zudem spielt auch eine Rolle, dass beide zusammen mit einem weiteren Kumpel aus Bosnien, Aldin Mandzic, kicken können.
Dennoch weiß Omairatt, "dass aus der Vielzahl an neuen Spielern erst zwei funktionierende Mannschaften geformt werden müssen". Um diese Aufgabe zu bewerkstelligen, haben die Verantwortlichen eine Vielzahl an Überlegungen angestellt und diese auch bereits in die Tat umgesetzt. So wurden für die Spieler bereits Bestellungen für einheitliche Trainingskleidung sowie -anzüge bestellt.
"Bei uns wird kein Geld an Spieler bezahlt, deshalb müssen und wollen wir die Eigenmotivation des gesamten Kaders mit einer möglichst professionellen Ausstattung heraus kitzeln", schildert Sportdirektor Batinic, der auch für die finanziellen Belange sowie die Sponsorensuche zuständig ist.
Neben dem Aussehen ist natürlich auch der sportliche Aspekt nicht ganz unwichtig und so setzt man beim KSD auf die Kooperation mit einem Fitnessstudio, in dem die Vorbereitung - etwa neben Einladungsturnieren beim FC Bosna und dem KSD Hajduk - dank Cross-Fit und Kraft-/Zirkeltraining abwechslungsreich gestaltet werden soll. Künftig nicht mehr im Croatia-Dress zu sehen sein, werden mit Alex Probst, Andreas Sakic (beide ATV 1873 Frankonia) sowie Daniel Fras (KSD Hajduk) drei Akteure, die dem Verein den Rücken kehren.
Dafür kehrt aber mit Emrah Cetin der frühere Aufstiegs(-spieler-)trainer zurück. Der Routinier wird in der Zweiten kicken und dort auch als Co-Trainer fungieren.
Durch die Erinnerungen aus der abgelaufenen Saison sowie dem zu bewältigenden Umbruch werden die sportlichen Ziele für die neue Saison freilich gedämpft formuliert. Während man mit der 2. Mannschaft eine gute Rolle in der B-Klasse spielen will, so werden bei der "Ersten" kleinere Brötchen gebacken und durch den Sportdirektor "mehr Punkte als in der vorherigen Saison" ausgegeben. Coach Omairatt hat in seinen Kader nach eigener Aussage jedenfalls "vollstes Vertrauen" und lässt die Vorfreude auf die neue Saison, die nebenbei durch den 1:0-Derbysieg gegen den KSD Hajduk beim eigenen Kleinfeldturnier am vergangenen Wochenende zusätzlich forciert wird, förmlich spüren.