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Artikel veröffentlicht am 28.04.2009 um 11:44 Uhr
Hochstadt - Marktgraitz: Duell der ungleichen Voraussetzungen
Die Hochstadter sahen nach guten Leistungen endlich Land am Abstiegshorizont, wurden jedoch mit einem 0:8 am vergangenen Wochenende wieder vollkommen in den Abstiegsstrudel gezogen. Den Graatzern war das Aufstiegsufer eigentlich schon aus dem Blickfeld geraten, ehe sie mit einem 4:0 in die Spur zurückfanden. Wenn am Donnerstag Abstiegskandidat FCH ab 18.30 Uhr den Drittplatzierten FCM empfängt, berichtet anpfiff live darüber, wer sich seinem jeweiligen Klassenziel ein gutes Stück weit annähern kann.
Von Andreas Schmitt
Der FC Hochstadt lag zur Winterpause auf dem zwölften Tabellenplatz, also über dem berühmten „Strich“. Doch das war in dieser Spielzeit eher selten der Fall – nämlich insgesamt nur an vier Spieltagen. In den letzten Wochen meinte man nun eigentlich eine Leistungssteigerung erkannt zu haben. Gegen Tabellenführer Altenkunstadt hatte man beim 0:0 sogar die größeren Torgelegenheiten, beim 0:3 beim FC Lichtenfels II hätte es mit ein wenig Glück genauso anders laufen können wie beim 1:2 beim SCW Obermain. Abstiegskonkurrent SpVgg Lettenreuth II wurde daheim verdient mit 2:0 bezwungen. Die Hochstadter profitieren von ihrer Routine als angestammtes Kreisklassenteam und schaffen es letztlich die Klasse zu halten – dachte man...

...bis zum vergangenen Sonntag! Dort nämlich präsentierte sich der FCH überraschenderweise in der Verfassung eines Absteigers und verlor bei der SG Roth-Main mit 0:8. Es stellt sich also die Frage: War dies ein Ausrutscher oder wurde der FC Hochstadt überschätzt und präsentiert sich im Abstiegskampf doch nicht so routiniert wie gedacht?


Der Sportplatz in Hochstadt wird am Donnerstag ab 18.30 Uhr Schauplatz des anpfiff-Topspiels der Woche sein.
anpfiff.info

Graatzer Kombinationsfußball bereichert die Liga

Der FC Mraktgraitz hingegen war für viele die positive Überraschung der Hinrunde. In den ersten sechs Partien holte der Aufsteiger alle 18 Punkte bei einem 15:0-Torverhältnis. Am Ende der ersten Saisonhälfte rangierte die junge Graatzer Truppe auf dem vierten Rang. In den ersten sieben Partien nach der Winterpause holte der FCM allerdings „nur“ zehn Punkte und fiel zwischenzeitlich auf die fünfte Position zurück. Ein 1:1 bei der SpVgg Lettenreuth II oder daheim gegen Michelau sowie eine 3:4-Heimniederlage gegen Schwürbitz waren nicht die phänomenalen Ergebnisse aus der Hinserie. Und dann kam auch noch Pech dazu wie beim 2:2 am vergangenen Freitag in Isling, als der Referee die Rot-Weißen zumindest nicht bevorzugt hatte. Man konnte also durchaus den Eindruck gewinnen, dass dem FCM ein wenig die Puste ausgeht und man nicht dazu in der Lage ist, diese gute Saison am Ende mit dem dritten Platz, der ja bekanntlich bei Abstieg der ersten Mannschaft des FC Lichtenfels aus der Bezirksliga zur Aufstiegsrelegation berechtigen würde, zu veredeln - dachte man...

...bis zum vergangenen Sonntag! Dort nämlich gewann der FCM mit 4:0 beim SCW Obermain, einem direkten Konkurrenten um Rang Drei. Dabei zeigten die Marktgraitzer wieder ihr sicheres Kombinationsspiel und präsentierten sich konditionell in bester Verfassung. Nun stellt sich also die Frage: War dies nur eine sehr gute Tagesform oder wurde der FCM aufgrund der zuvor schwachen Resultate unterschätzt und lässt sich den dritten Rang nun nicht mehr nehmen?

Diese und andere Fragen besprach anpfiff im Vorfeld des Topspiels der Woche mit den beiden Trainern Gerd Glätzer (Hochstadt) und Heiko Köstner (Marktgraitz).

Herr Glätzer, Herr Köstner, was war am vergangenen Wochenende ausschlaggebend für Ihre hohe Niederlage bzw. Ihren deutlichen Triumph?

Gerd Glätzer: Ausschlaggebend war, dass wir eine für mich unerklärliche unterirdisch schlechte Leistung boten und bei der SG Roth-Main an diesem Tag einfach alles funktioniert hat. Hinzu kam, dass unser etatmäßiger Torwart Jürgen Fiedler verletzt ausfiel und unser Altligatorwart zwischen die Pfosten musste. Ich denke, es war einfach ein einmaliger schlechter Ausreißer.

Heiko Köstner: "Wir wollen den dritten Platz festigen!"
anpfiff.info
Heiko Köstner:
Der Schlüssel, dass wir wieder besser spielten, war unser Gegner. Der SCW Obermain wollte selbst nach vorne spielen, das liegt uns. Vorher mussten wir gegen Teams antreten, die sehr defensiv orientiert waren, hier tun wir uns schwer, finden nicht die richtigen Mittel. Hinzu kommt, dass wir in den vorherigen Spielen nicht gerade vom Glück verfolgt waren. Oft trafen wir Pfosten oder Latte. Außerdem fehlen uns mit Tobias Fischer-Mahr (Schlüsselbeinverletzung) und Jochen Krappmann (Bandscheibenvorfall) zwei ganz wichtige Spieler bis zum Saisonende.

Was muss beziehungsweise kann man im nächsten Spiel besser machen?

Gerd Glätzer: Wir müssen am Donnerstag versuchen tief zu stehen und mit Kontern zu arbeiten. Der größte Ansporn für meine Jungs muss es natürlich sein, die Motivation aus dem Drang nach Wiedergutmachung der 0:8-Schlappe von Rothwind zu ziehen. Wer da nicht motiviert ist, hat auf dem Platz nichts verloren.
Heiko Köstner: Einziger Kritikpunkt am letzten Spiel ist die Chancenverwertung. Gegen Spielende hätten wir noch einige Tore mehr machen müssen.

Bewerten Sie doch einmal den beisherigen Sasionverlauf und finden Sie eine Überschrift für Ihre Mannschaft!

Gerd Glätzer: „Eine schwache und verkorkste Saison!“
Letzte Saison hatten wir oft mit sehr viel Glück gewonnen, diese Glückssträhne verfolgt uns in der aktuellen Serie überhaupt nicht. Ein Beispiel: Beim Spiel in Lichtenfels treffen wir die Unterkante der Querlatte. Den nach unten springenden Ball hätte mancher Schiri drin gesehen, es wurde jedoch weitergespielt. Genau im Gegenzug trifft die Bezirksliga-Reserve den Innenpfosten und der Ball springt rein. Unabhängig von solchen Situationen konnten wir die drei Abgänge, welche wir zu verkraften hatten, nicht kompensieren, zumal nachstrebende, talentierte Jugendspieler noch unter der Doppelbelastung mit den Spielen im Juniorenbereich leiden. Doch wir haben im weiteren Saisonverlauf noch einige schlagbare Gegner. Vier der sieben Spiele müssen gewonnen werden, dann halten wir die Klasse!
Heiko Köstner: "Der Aufsteiger ist eine große Bereicherung für die Kreisklasse!"
Zu Hilfe kam uns natürlich unser super Auftakt mit sechs Siegen in Serie, das gab uns einen super Drive. Der erste Punktverlust in Staffelstein gab dann einen kleinen Knacks. Wichtig war der Erfolg in unserem ersten anpfiff-Topspiel in Burgkunstadt, als wir den Mitkonkurrenten mitten in unserer Schwächephase 3:1 besiegten. In der Rückrunde ist es nun generell etwas schwieriger für uns, zu gewinnen, da die Gegner uns nun kennen uns sich dementsprechend auf uns einstellen.


Hier ist der Marktgraitzer Daniel Hügerich vor dem Burgkunstadter Marco Hofmann (li.) am Ball. Um auch in der Abschlusstabelle vor den Schuhstädtern und dem SCW Obermain auf dem dritten Rang zu stehen, wollen die Graatzer in Hochstadt gewinnen.
Foto: Christian Zöllner

Wie sieht Ihre personelle Situation am Donnerstag aus?

Gerd Glätzer: Ein Fragezeichen steht immer noch hinter Stammkeeper Jürgen Fiedler. Zudem wird es für die uns unterstützenden Jugendspielern eine harte Woche, da sie neben unseren Partien am Donnerstag und Sonntag auch noch am Mittwoch und Samstag in der A-Jugend ran müssen, wo es um die Meisterschaft geht.
Heiko Köstner: Die Kohles-Brüder und unsere bereits genannten Langzeitverletzten stehen nicht zur Verfügung. Ansonsten ist alles an Bord.

Welche Bedeutung hat die Partie für Sie und wie schätzen Sie den Gegner ein?

Gerd Glätzer: Für uns hat die Partie eine enorme Bedeutung. Wir haben jetzt noch sieben Endspiele um den Klassenverbleib und müssen in jedem Spiel versuchen zu punkten. Das auch gegen die Mannschaften von oben was geht, hat man bei unseren Spielen gegen Altenkunstadt und in Lichtenfels ja gesehen. Marktgraitz hat uns in der Vorrunde beim 6:0 ganz schön hergerichtet. Sie haben eine junge und schnelle Mannschaft und sind natürlich ein ganz harter Brocken.
Heiko Köstner: Die Partie ist für uns sehr wichtig, um uns einen Vorsprung vor der Konkunrrenz um Rang Drei zu erarbeiten. Hochstadt ist wie viele Teams aus dem unteren Tabellendrittel so eine richtige Wundertüte. Mal spielen sie gegen Spietzenteams klasse mit, dann kommen sie wieder unter die Räder. Mir wäre ein knappes 1:0 deshalb auch schon recht.

anpfiff bedankt sich für das Gespräch und wünscht ein spannendes Topspiel der Woche!

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