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Artikel veröffentlicht am 20.09.2017 um 10:11 Uhr
Generationen-Reihe: Familie Niklaus - Fußball ist ihr Leben
In der Generationen-Reihe beleuchtet Thomas Wedel bekannte Amateurfußballer aus der Region. Mit der Familie Niklaus wird dabei wohl das Musterbeispiel einer Fußballerfamilie geschildert. In drei Generationen sind die "Nikläuse" am Ball, schnupperten zum Teil als Aktive die Luft des Profis-Fußballs, die sie schon von Berufswegen nicht loslässt. Und auch die dritte Generation ist ihrem Post SV Nürnberg treu.
Von Thomas Wedel und Marco Galuska
Drei Generationen der Familie Niklaus (von links): Opa Heinz, Vater Andreas und Tim Niklaus.
privat
Fragt man nach drei Stichwörtern zu den Fußballern des Post SV Nürnberg, man darf sicher sein, dass der Name "Niklaus" so sicher wie der viel zitierte "Ebensee", die Heimat des aktuellen Kreisligisten, fällt.

Das hat seinen guten Grund und eine mittlerweile doch lange Tradition. Freilich hat sich auch der junge Tim Niklaus als ausgezeichneter Fußballer trotz seiner erst 19 Jahre schon einen Namen gemacht, doch die Verbindung Post SV und Niklaus hat mit einem Vater und seinen drei Söhnen zu tun, welche für Aufmerksamkeit ob ihrer fußballerischen Fähigkeiten und Sportsgeist sorgen konnten.

Der stolze Papa Heinz Niklaus nach dem Gewinn des E-Jugend-Hallenturnier beim TSV Altenfurt 1975 durch ein 1:0 im Endspiel gegen die SpVgg Fürth. Von links, die Söhne Thomas, Michael und Andreas.
privat

Beginnen sollte man die Familiengeschichte beim Oberhaupt: Heinz Niklaus. Anfang der 1970er-Jahre begann seine Karriere als Trainer, zunächst in der Jugend, später mit seinen Jungs bei den Herren, aber auch in weiteren Funktionen beim Post SV war und ist "Nik" unverzichtbar.

Mittlerweile ist der stolze Opa als "graue Eminenz vom Ebensee" (siehe auch das Portrait des "Sportplatz Original") Zuschauer, wenn Enkel Tim für die Gelb-Blauen am Ball ist. Den Posten des stellvertretenden Abteilungsleiter hat er schon vor einigen Jahren seinem Sohn Andreas vererbt.

Heinz "Nik" Niklaus beim Legenden-Cup 2013 in Schwabach mit den Söhnen Thomas, Andreas und Michael.
privat

Andreas Niklaus, den eigentlich alle nur als "Andi" kennen, ist der Heimat - und seinem Post SV - mit einer kurzen Ausnahme (Bayernliga mit Jahn Forchheim 1995/96) treu geblieben, während sein Zwillingsbruder Michael ("Michi") 1988 den Sprung zur SpVgg Unterhaching wagte und für die Hachinger in der 2. Bundesliga spielte. Dorthin war der älteste der Niklaus-Brüder, Thomas ("Thommy"), schon zwei Jahre vorher hingewechselt und schaffte mit der SpVgg den Aufstieg aus der Bayernliga.

Beide Brüder sind auch heute noch im Münchner Raum zu Hause:
Thommy (Jahrgang 1965) spielt noch ab und zu beim FC Bayern in der Seniorenliga, zuvor immer mal wieder in der Traditionsmannschaft von Unterhaching. Er arbeitet beim SID und war somit automatisch mit dem Fußball verbunden. Da er über ein Jahrzehnt für den SID in Sachen Nationalmannschaft zuständig war, saß er im “Weltmeister-Siegerflieger” und hatte auch den Pokal mal in der Hand.

Michi (Jahrgang 1966) spielt beim Hachinger Nachbarverein FC Deisenhofen in der Seniorenliga (dort war er zuvor Spieler und auch Trainer) und schaut sich regelmäßig die Spiele der SpVgg Unterhaching an. Man darf also als Nürnberger Besucher im Hachinger Alpenbauer Sportbark davon ausgehen, dass das bekannte Gesicht eben nicht Andi Niklaus ist, sondern der Zwillingsbruder des Post-Urgesteins.

Andi Niklaus hat über Jahrzehnte dem Ebensee die Treue gehalten, wurde bereits 2012 für über 1000 Einsätze im Post-Trikot ausgezeichnet und trug sich selbst bei seinem 1000. Spiel - im zarten Alter von 45 Jahren - noch einmal in die Scorerliste der Bezirksliga ein. Trotz der zahlreichen Erfolge, an denen Andi maßgeblichen Anteil beim Post SV hatte, der tollen Zeit in der Bayernliga-Jugend, als man sich Duell mit dem großen 1.FC Nürnberg mit Spielern wie Stefan Reuter lieferte, ist ihm ein Spiel in besonderer Erinnerung geblieben: 1200 Zuschauer bevölkerten das Sportgelände am Ebensee, um 1986 den Gipfel im Kreisoberhaus gegen den ASC Boxdorf zu sehen. Auch wenn die Partie und der Aufstieg an diesem Tag verloren wurde, so erinnert sich Andi Niklaus an jenen Sonntag im Mai 1986 zurück, als der damals 19-Jährige die "heile Fußballwelt nicht mehr verstand."

Thomas Wedel (links) traf für die Genereationenreihe Andi Niklaus und dessen Sohn Tim.
privat

Mittlerweile ist ein anderer 19-jähriger Niklaus in der 1. Mannschaft des Post SV aktiv. Andis Sohn Tim konnte sich schon als A-Jugendlicher bei den Herren beweisen und ist in kürzester Zeit zum Leistungsträger am Ebensee geworden. Die Vereinstreue ("seit der G-Jugend") und das Talent hat sich auf den Junior übertragen.

Es deutet vieles daraufhin, dass sich der Post SV auch in den kommenden Jahren auf einen Niklaus im Team freuen darf. Zum Ende der vergangenen Saison waren es sogar noch einmal zwei, als Vater Andi für ein paar Minuten im Heimspiel gegen den SC Germania (4:5) an der Seite seines Sohnes Tim spielen durfte - "nicht erfolgreich, aber auch nicht alltäglich", fügt Andi Niklaus hinzu.

Dennoch war Opa Heinz freilich stolzer Beobachter; wobei das fast untertrieben ist, schließlich fiebert und organisiert "Nik" immer noch fleißig mit. Auf die Niklaus-Familie ist eben Verlass und nicht nur der Post SV Nürnberg will sie ungern missen. 

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Leser-Kommentare

Steckbrief Andreas Niklaus

Andreas Niklaus
Spitzname
Andi
Alter
58
Geburtsort
Nürnberg
Wohnort
Nürnberg
Familie
verheiratet, 2 Kinder
Nation
Deutschland
Größe
170 cm
Gewicht
74 kg
Beruf
Online-Redakteur beim Kicker
Hobbies
Fußball, Familie, Freunde, Lesen
Starker Fuß
Linksfuß
Lieb.-Position
zentrales Mittelfeld ("10er")
Erfolge
Bezirksliga-Aufstieg 1987, 1989, 1995 und 2003;
BOL-Aufstieg 2004;
Hallen-Bezirksmeister 1991;
Hallen-Kreismeister 1993
über 1000 Spiele für Post;
Bayernliga mit Jahn Forchheim 1995/96


Steckbrief Tim Niklaus

Tim Niklaus
Alter
27
Geburtsort
Nürnberg
Wohnort
Nürnberg
Familie
ledig
Nation
Deutschland
Größe
176 cm
Gewicht
66 kg
Beruf
Student
Hobbies
Fußball, Radfahren, Essen
Starker Fuß
Rechtsfuß
Lieb.-Position
defensives Mittelfeld ("6er")

Hintergründe & Fakten

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