Stetten-Coach Fischer im Interview: "Natürlich reden wir jetzt von der Bezirksliga!" - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 07.11.2017 um 11:24 Uhr
Stetten-Coach Fischer im Interview: "Natürlich reden wir jetzt von der Bezirksliga!"
Auch die Spiele gegen die direkten Verfolger SV Wacker (4:0) und TSV Burgfarrnbach (3:0) gewann der SVG Steinachgrund deutlich. Ein falsches Understatement will man in Gutenstetten nicht betreiben, dennoch warnt Coach Reinhold Fischer aus eigener Erfahrung vor den verbleibenden 15 Spielen und kann einen neuen Spielleiter präsentieren.
Von Marco Galuska
Herr Fischer, ihr Kollege Uwe Neunsinger attestierte ihrem Team in einem Zeitungsbericht "Regionalliga-Format". Ist es da nicht verwunderlich, dass Ihre Mannschaft die Kreisliga derart dominiert?

Reinhold Fischer: Wenn wir Regionalliga-Format haben sollen, und Uwe das ernsthaft gemeint hat, dann muss ich ihm den Fußball-Sachverstand absprechen.

Dennoch hat Ihre Truppe beim Tabellenzweiten der Liga, der bis dahin die beste Defensive hatte, mit einer - sagen wir - routinierten Leistung einen 3:0-Sieg gelandet.

Fischer: Ich bin froh, dass meine Jungs das aufgesaugt haben, was wir ihnen mit auf den Weg gegeben haben. Wir wussten, dass Burgfarrnbach uns auf dem großen Platz nicht mehr so anlaufen kann, wie noch im Hinspiel. Allerdings hatte ich doch gedacht, dass sie mehr in das Spiel investieren würden, nicht nur komplett defensiv spielen. Letztlich haben sie ja kaum für Gefahr gesorgt. Freilich kann man sagen, dass bei unserem 1:0 Glück dabei war, aber verdient war der Sieg schon - und am Ende war es dann auch souverän.

Also war der Unterschied zwischen dem Tabellenführer und dem Zweiten auch so deutlich, wie es derzeit die Tabelle zeigt?


Fischer: Das kann man schon so sagen. Ich habe es dem Kollegen beim Zeitungsinterview nach dem Spiel gesagt: Bei uns will jeder, alle sind im Training, geben Gas und sorgen dafür, dass das Tempo stimmt. Das hat mein Trainerkollege Neunsinger mitbekommen und hat dann gleich bestätigt, dass das eben ein himmelweiter Unterschied sei.

Wenn man sich die Partie beim SV Wacker vor Wochenfrist in Erinnerung ruft, so agierten da zumindest in der ersten Halbzeit zwei Teams nahezu auf Augenhöhe...


Fischer: Das stimmt! Die erste Hälfte war von Taktik geprägt, aber Wacker hat sich auch überhaupt nicht versteckt, die haben sehr mutig, sehr athletisch gespielt. Für mich war Wacker trotz des am Ende deutlichen Ergebnisses gemeinsam mit Poppenreuth der stärkste Gegner bislang.

Dennoch haben sie Burgfarrnbach, Wacker und Poppenreuth als Verfolger mittlerweile deutlich distanziert. Wie sieht nun das Saisonziel aus?

Fischer: Wir haben 40 Punkte angestrebt, die haben wir jetzt schon. Natürlich können wir nun nicht mehr mit Platz zwei oder drei zufrieden sein. Wir reden nicht um den heißen Brei herum - und auch wenn es nicht unser Ziel vor der Saison war, so müssen wir jetzt von der Bezirksliga reden. Es sind natürlich noch 15 Spiele zu spielen, aber wenn es nicht klappt, sind einzig und allein wir selbst dafür verantwortlich! Und da will ich gleich warnen: Wir haben jetzt noch vier Spiele vor dem Winter. Das sind für mich Mentalitäts- und Charakterspiele. Jeder Gegner verfolgt sein Ziel. Beispielsweise wird doch Fischbach am Sonntag alles versuchen, um Punkte gegen den Abstieg zu holen. Uns erwartet keine Laufkundschaft, in keinem Spiel. Nehmen wir das Beispiel Germania, die wollen sich ganz sicher nicht mehr sieben Stück einschenken lassen und kommen nun doch mit einem ganz anderen Selbstverständnis auf den Platz.

Also doch ein wenig Sorge, dass der deutliche Vorsprung noch schmelzen kann?

Fischer: Ich habe vor vielen Jahren mit dem ASV Fürth gegen Cadolzburg im Meisterschaftsrennen neun Punkte aufgeholt. Das hat damals auch keiner vermutet. Ich weiß aus eigener Erfahrung, dass es zum Zurücklehnen viel zu früh wäre.

Im Sommer gab es im Kader kaum Veränderungen. Zugegeben ist Brian Gallo wohl der Unterschiedsspieler der Liga, aber ansonsten stand weiter nur Tom Reichel bei den Zugängen. Ist es die Kunst, den Kader so zu belassen, wie er ist?

Fischer: Das kann man schon so sagen. Bei mir bieten sich Spieler an, gute Spieler, die ich ablehne. Teilweise versuchen die dann sogar über den Vorstand noch anzufragen, ob das nicht doch möglich wäre. Ich sage es aber klar: Wir brauchen nur die Spieler, die zu uns passen! Wenn es sich im persönlichen Gespräch zeigt, dass uns der Spieler helfen kann, und er vor allem zu uns passt, dann verschließen wir uns nicht. Aber wir würden auch im Falle eines Aufstiegs in die Bezirksliga wieder den Weg so gehen, hauptsächlich uns intern weiter zu verstärken, wie beispielsweise jetzt mit Niklas Körber aus der A-Jugend.

Brian Gallo (hier im Zweikampf mit Wackers Christian Bach) erwies sich bisher als absolute Verstärkung im Team des Tabellenführers.
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Es sein denn, ein Brian Gallo kommt um die Ecke...

Fischer: Auch wenn man bei seiner vorherigen Station kaum ein gutes Haar an ihm lässt. Ich habe mir im persönlichen Gespräch genau angehört, worum es geht. Da ging es eben nicht ums Geld. Der Junge braucht das Vertrauen, dass man hinter ihm steht, das zahlt er auf dem Platz eindrucksvoll zurück. Und nun sieht man, dass es passt, wie der Deckel auf dem Topf! Die Mannschaft hat die Verpflichtung von Anfang an überaus positiv aufgenommen. In dieser Saison ist die Truppe ohnehin wie verwandelt. Diese Verkrampftheit, dass wir aufsteigen müssen, wie im Vorjahr, ist weg. Das zeigt sich im Training und bei den Spielen.

Also gibt es keine Veränderungen im Winter?

Fischer: Eigentlich ist nichts geplant, einen Wunschspieler habe ich schon, aber da ist absolut nichts spruchreif. Wir wollen auch uns keine Unruhe schaffen. Und nun wird der eine oder andere sich wundern, wenn ich sage, dass Giovanni D'Alessandro als Spielleiter bei uns einsteigt. Wir hatten längere Gespräche, haben auch einige Dinge aus der Vergangenheit aufgearbeitet. Er merkt, dass er eine Betätigung an den Sonntagen braucht, wir brauchen einen Spielleiter, nachdem Stefan Marek aus familiären Gründen aufhören wird. Die Grundausrichtung haben wir abgestimmt, Giovanni wird somit am Sonntag gegen Fischbach seinen Einstand geben.

Giovanni D'Alessandro wird der neue Spielleiter beim SVG Steinachgrund.
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Dann muss sich der neue Spielleiter bald darum kümmern, ob Gutenstetten in der Bezirksliga Nord oder Süd spielen möchte...

Fischer: Wir können theoretisch darüber reden, dass die weiteren Fahrten wohl im Süden wären, aber eigentlich ist es mir vollkommen egal. Darüber mach ich mir keinen Kopf, denn auf uns warten in der Kreisliga noch genügend Aufgaben, und man weiß ja auch nie, wie man dann aus der Winterpause startet, das sind dann eher die Gedanken, die wir uns über den Winter machen müssen.

Vom Trainerkollegen Thomas Diem (links) gab es die Genesungswünsche der Kreisliga Nürnberg an Reinhold Fischer. Bislang verlaufen die Behandlungen nach Plan, auch wenn die harten Wochen noch bevorstehen.
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Abseits des sportlichen Erfolgs gefragt, was macht die Gesundheit?

Fischer: Ich fühle mich derzeit brutal gut, überhaupt nicht wie ein Krebspatient! In 14 Tagen werde ich operiert, dann kommt die harte Zeit. Aktuell läuft alles wie geplant, die Behandlungen schlagen bislang, wie gewünscht an. Die Ärzte sagen, dass die Chancen gut stehen, micht als geheilt zu entlassen. Aber bis dahin wird es kein leichter Weg. Ich würde mich freuen, wenn ich mit ins Trainingslager nach Spanien kann, aber das wird man sehen. Dabei muss ich ein großes Lob loswerden: Solche Fußballgrößen wie beispielsweise Flo Jakl, Reichenauer, Adlung, Brütting oder Gallo unterstützen mich gewaltig, da ist das Arbeiten ein Leichtes!

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Tabelle Kreisliga Nürnberg

Pl.
Team
Sp
Tore
Pkt
1
15
50:15
40
2
16
37:15
32
4
16
39:30
26
Direkter Vergleich bei Punktgleichheit


Hintergründe & Fakten


Nächste Spiele Gutenst./Stein.

So. 12.11.2017 14:30 Uhr
H - TSV Fischbach (14.)
Do. 16.11.2017 20:00 Uhr
H - DJK Eibach (7.)
So. 19.11.2017 14:30 Uhr
A - ASC Boxdorf (13.)
So. 26.11.2017 14:30 Uhr
H - SC Germania Nürnberg (5.)
So. 18.03.2018 15:00 Uhr
A - DJK Falke Nürnberg (8.)
In Klammern aktuelle Tabellenplatzierung

Spiele-Bilanz Gutenst./Stein.

Spiele
30
Siege gesamt
21
Heim-Siege
9
Auswärts-Siege
12
Unentschieden
3
Niederlagen gesamt
6
Heim-Niederlagen
4
Auswärts-Niederlagen
2
:0
Zu-Null-Spiele
4
0:
Spiele ohne eigenen Treffer
1


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