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Artikel veröffentlicht am 20.12.2006 um 20:27 Uhr
Acht aus zwölf: Seßlach hat sich noch nicht aufgegeben
Die Saison 2005/06 war für die DJK/FC Seßlach überaus erfolgreich. 5. Tabellenplatz in der Endabrechung. Und dann? Neue Saison, neue Spieler, inzwischen neuer Trainer, neues Glück? Mitnichten, die Rot-Weißen stehen im Jahr ihres 75-jährigen Bestehens zur Winterpause mit einem Bein in der Kreisliga, haben sich aber noch lange nicht aufgegeben.
Von Bernd Riemke
Seßlach, ein Sommermärchen? So schien es beinahe, als die DJK die Saison 2005/06 soeben auf dem 5. Tabellenplatz beendete. Nach 30 Spielen standen 50 Punkte und 73:47 Tore zu Buche. Seßlach, ein Winteralptraum? 18 Spiele sind in der Saison 2006/07 gespielt. Schon jetzt sind es genau jene 47 Gegentore, die die Rot-Weißen in der vergangenen Spielzeit erst am Ende der Serie schlucken mussten. Trainer Dietrich wurde nach nur einem Sieg aus den ersten sieben Spielen (2:1 gegen FC Mitwitz) gegangen und mit ihm verließen weitere Akteure aus der noch vor wenigen Monaten so erfolgreichen Truppe den Verein.

Zahlreiche Abgänge nicht verkraftet

"Wir spielen ja fast mit einer verstärkten 2. Mannschaft", stellt Neu-Trainer Rolf Löffler die Situation zwar etwas überspitzt dar, doch mit dem Team aus dem letzten Jahr hat Seßlach 2006/07 wirklich nicht mehr viel gemein. Stefan Frank mit sieben Toren treffsicherster Schütze seines Vereins und Heiko Opel, Mittelfeldmotor des aktuellen Tabellenvorletzten, sind zwar mehr als bemüht, den festgefahrenen "Karren aus dem Dreck" zu ziehen, doch auch Rolf Löffler weiß, dass dies ein mehr als schwieriges Unterfangen werden wird. "Wir müssen schon einen Lauf haben und gleichzeitig müsste es zwei bis drei Mannschaften geben, die konstant ihre Spiele verlieren. Wir brauchen dagegen aus den verbleibenden zwölf Spielen, acht Siege", rechnet der Trainer vor, ist sich der zunehmenden Ausweglosigkeit seiner Kicker aber durchaus bewusst. "Das spielerische Niveau reicht vielleicht nicht aus, aber wir werden versuchen mit Kampf und Einsatz bis zuletzt alles zu geben", möchte Löffler die Flinte keinesfalls vorzeitig ins Korn werfen, denn ein kleiner Hoffnungsschimmer glimmt noch - und der heißt ausgerechnet FC Frickendorf. Im Falle eines Rückzugs des arg gebeutelten Schlusslichtes würde Seßlach im Nachhinein die Punkteteilung gegen den FCF sogar zu Gute kommen und die bedrohten Vereine würden enger zusammenrücken. Ein kleiner Strohhalm zwar, an den sich so richtig auch niemand klammern mag, aber eben ein Strohhalm..!

Seßlach, ein Sommermärchen 2007?

Der FC Frickendorf ist nach Beendigung der Winterpause dann auch der erste Gegner für die DJK. "Wenn wir das nicht gewinnen, können wir wohl fast schon einen Schlussstrich ziehen", weiß Löffler, der aber im umgekehrten Fall eine Initialzündung erhofft und mit einem Sieg eben jenen Lauf in Gang bringen will, der das kleine Wunder vielleicht doch noch möglich macht. Mit von der Partie ist dann womöglich Erhan, ein Jugendspieler aus der Bayernligamannschaft des FC Baiersdorf, der sich im Dezember den Rot-Weißen angeschlossen hat. Weitere Neuzugänge sind nicht realisierbar. "Uns fehlen da einfach die finanziellen Möglichkeiten, um in der Winterpause einen Spieler zu holen. Wenn wir könnten, hätten wir schon längst den ein oder anderen Spieler geholt", berichtet Rolf Löffler, der sich und seine DJK/FC Seßlach zwar noch längst nicht aufgegeben hat, aber dennoch um die Schwere der vor ihm stehenden Aufgabe weiß. Der nächste Sommer kommt bestimmt und vielleicht heißt es dann ja wieder: Seßlach, ein Sommermärchen! - wenn das "Wunder Klassenerhalt" doch noch geschafft wurde.

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