BJL Thomas Zankl erörtert: Aufstockung aller Junioren-Verbandsspielklassen - fussballn.de
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Artikel veröffentlicht am 21.11.2017 um 14:00 Uhr
BJL Thomas Zankl erörtert: Aufstockung aller Junioren-Verbandsspielklassen
Bezirksjugendleiter Thomas Zankl aus Mittelfranken stand für Fragen zur Aufstockung der Verbandsligen im Juniorenbereich zur Verfügung. Die Bayern- und Landesligen fassen demnach in Zukunft 14 statt der bisherigen zwölf Mannschaften. Dies hat auch Auswirkungen auf die Ligen darunter.
Von Uwe Kellner
Guten Tag Herr Zankl, ist die Aufstockung der Junioren-Verbandsligen bereits beschlossene Sache und wie viele Mannschaften werden diese Ligen in Zukunft fassen?
Thomas Zankl: Ja, die Aufstockung aller Junioren-Verbandsspielklassen (Bayernligen und Landesligen) ist beschlossen. Alle diese sollen ab der nächsten Saison 2018/19 mit jeweils 14 Teams spielen. Wobei sich schon jetzt abzeichnet, dass aufgrund der Tabellensituation in der U19-Junioren-Bundesliga die U19-Junioren-Bayernliga nächstes Jahr wohl sogar mit einem Überhang (15 oder 16 Mannschaften) spielen muss.
 
Gelten diese Neuerungen für alle Altersklassen?
Thomas Zankl: Diese Aufstockung wurde einheitlich für alle drei Altersklassen (U19, U17 und U15), bei denen über die Bezirksgrenzen hinaus gespielt wird, beschlossen.

Bezirksjugendleiter Mittelfranken, Thomas Zankl.
BFV
Aus welchem Grund wurde das Teilnehmerfeld in diesen Ligen erweitert?
Thomas Zankl: Hier kommt man dem Wunsch der Vereine entgegen. Vor allem die BFV-Nachwuchsleistungszentren (und hier federführend die SpVgg Bayreuth als Antragssteller) wünschen sich eine Aufstockung, da bis zu vier mögliche Absteiger aus den Zwölfer-Ligen für eine gezielte Talentförderung zu viel sind. Nach deren Argumentation kann man die Talente nicht fördern, wenn über die Hälfte einer Liga gegen den Abstieg spielt und das primäre Ziel der Klassenerhalt sein muss (da sonst die Talente den Verein wechseln). Bei einer 14er-Liga kann man bis zu vier Absteiger leichter verkraften. Das Ganze war zwar in den U19- und U17-Bayernligen nicht so (nur drei Absteiger), man wollte die höheren Spielklassen dann aber nicht mit weniger Teams als die Ligen darunter spielen lassen.

Welche Auswirkungen hat dies beispielsweise auf die möglichen Relegations-, Auf- und Abstiegsplätze in der Bayernliga, Landesliga oder Bezirksoberliga?
Thomas Zankl: Für diese Saison wurde die Auf- und Abstiegsregelung der Verbandsspielklassen angepasst, d. h. die bisherige Regelung wurde für dieses Spieljahr außer Kraft gesetzt. Es steigen aus den oberen Spielklassen weniger Teams ab: Aus der U19- und U17-Bayernliga jeweils nur eine Mannschaft, aus den restlichen Spielklassen jeweils die letzten zwei Teams und die Drittletzten machen bei Bedarf ein Entscheidungsspiel gegeneinander.

Trotz des verminderten Abstiegs gibt es noch weitere freie Plätze in den Landesligen bzw. in den U15-Junioren-Bayernligen. Diese werden in Aufstiegsspielen mit den Zweitplatzierten der Bezirksoberligen ermittelt. Daher kommt es in dieser Saison zur Situation, dass auch der 2. Platz in der Junioren-BOL (und wenn der Meister verzichtet und dadurch der Zweite direkt aufsteigt, dann sogar für den Dritten) eine Bedeutung bekommt.

Durch die Aufstiegsspiele kommt nun aber die Problematik ins Spiel, dass in allen Bezirken die BOLs gleichzeitig fertig sein sollten. Dies ist aber nicht der Fall. Darum müssen nun Lösungen gesucht werden. Vor allem in unserem Bezirk Mittelfranken müssen bei den U19-Junioren wohl die letzten beiden Spieltage nach vorne gezogen werden.

Wie sieht Ihre persönliche Meinung zu diesem Thema aus. Sehen Sie den Änderungen positiv entgegen?
Thomas Zankl: Auf der einen Seite kann ich die Vereine auf Verbandsebene durchaus verstehen, da sie viel in die Nachwuchsarbeit investieren (und damit ist nicht unbedingt das Finanzielle gemeint) und ein Abstieg aus den Verbandsligen einen großen Rückschlag bedeutet. Allerdings muss auch hinterfragt werden, ob es durch die Aufstockung so entscheidend anders wird: Die Anzahl der Absteiger wird ja gleich bleiben, nur eben jetzt bei 14 statt zwölf Mannschaften. Außerdem muss sich zeigen, ob das Leistungsniveau der Verbandsspielklassen nicht dadurch etwas abnimmt, da ja jetzt bei den U19- und U17-Junioren sechs Mannschaften mehr oben mitspielen.

Das größte Problem sehe ich aber in den vier zusätzlichen Spieltagen, die nun nötig sind. Gerade auf Verbandsebene sind Spielverlegungen und damit Wochenspieltage aufgrund der großen Entfernungen äußerst schwierig und durch die Talentförderung gibt es schon genug Termine, an denen aufgrund der Auswahlmaßnahmen nicht gespielt werden kann. Wenn dann noch das schlechte Wetter hinzukommt...

Zumindest gibt es auf dieser Ebene aber auch schon viele Vereine mit einem Kunstrasenplatz (bei unseren mittelfränkischen BFV-Nachwuchsleistungszentren SpVgg Ansbach und SG Quelle Fürth ist das ja auch der Fall). Warten wir es einfach mal ab. Ich war kein Befürworter, aber wenn die Vereine dies so möchten - und die Bedenken wurden mit ihnen ja ausführlich erörtert - dann sollten die Funktionäre
sich dem ja nicht versperren.

Vielen Dank für das Interview!


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