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Artikel veröffentlicht am 14.05.2009 um 23:38 Uhr
Spitzenspiel der Kreisliga: Defense vs Offense
In der Kreisliga kämpfen momentan ... Genau das wird sich nämlich am Sonntag entscheiden, wieviel Mannschaften denn nun wirklich um den Aufstieg kämpfen werden. Gewinnt der Schwabthaler SV das Duell gegen den VfB Einberg, so stürzen sie sicherlich den Tabellenführer und verwandeln den Dreikampf drei Spieltage vor Saisonende in einen packenden Vierkampf. anpfiff ist vor Ort und berichtet ausführlich vom Spiel, wenn die beste Defensive das beste Sturmduo stoppen will...
Von Muammer Demirel

Stefan Schneider hat vor zwei Jahren beim SSV angeheuert und auf Anhieb die Meisterschaft in der Kreisklasse 2 gewonnen.
anpfiff.info
Wohl nur die eingeweihten Fans des Schwabthaler SV konnten mit dieser Entwicklung ihres Vereins rechnen, denn vor Saisonbeginn hatte niemand den Neuling in der Kreisliga auf der Rechnung. Auch wenn vorher schon selbstbewusst das Ziel Platz 1 bis 5 ausgegeben wurde, so richtig daran glauben konnte man nicht wirklich. Der Aufsteiger wäre gewiss nicht der erste Verein, der dieses Ziel in der Euphorie der Meisterschaft von sich gibt und dann in der hart umkämpften Kreisliga jäh gestoppt und meist ganz schnell nach unten wieder durchgereicht wird. Aber nach 26 Spieltagen und der besten Defensivreihe mit nur 22(!!!) Gegentoren hat man den vierten Platz schon fast sicher und zumindesten einen Hauch von theoretischer Chance noch, nach ganz oben zu gelangen. Das ist mit Sicherheit keine Eintagsfliege und schon gar nicht einfach nur Glück. Aber dennoch fehlte den starken Aufsteigern hier und da dann doch ein wenig das Glück und vielleicht auch ein Tick Erfahrung. Denn die Patzer gegen den ESV Lichtenfels, TSV Oberlauter und gerade am Sonntag gegen Tabellenletzten mit einem 0:0 kosteten wichtige, wahrscheinlich auch entscheidende Punkte im Aufstiegskampf. Trotzdem ist man mit fünf Punkten Rückstand und noch drei ausstehenden Partien gegen die ersten Drei auf Schlagdistanz und die Fans träumen noch immer ein klein wenig vom Bezirksligaaufstieg.

Bezirksliga ruft

Wird Sebastian Faber sich über einen erneuten Treffer freuen können? 18 Tore hat er schon erzielt!
anpfiff.info
Diesen möchte der VfB Einberg in diesem Jahr nun endgültig schaffen, scheiterten die Rothosen in den letzten Jahren jeweils sehr knapp. Wenn man sich mal anschaut, wieviel Spieltage die Männer von Markus Kleinlein die Tabelle anführten, hätten sie es sicherlich verdient - aber der Fußballgott kann hin und wieder auch sehr grausam sein. Aber auch sonst spricht viel für einen Aufstieg des VfB Einberg, da mit dem SV Schwabthal nun der letzte große Brocken geschafft ist. Danach stehen noch Gegner vor der Türe, die wohl zumindest spielerisch unterlegen sein dürften, aber auch hier dürfte der Fußballgott sicherlich noch ein Wörtchen mitreden. Die stärkste Auswärtsmannschaft wird aber alles dafür tun, um das Schwabthaler Bollwerk zu knacken. Möglich scheint es auf jeden Fall, da man mit Sebastian Faber und Manuel Voigtmann das erfolgreichste Sturmduo der Kreisliga hat, wobei beide gerade mal 23 bzw. 24 Jahre jung sind! Stefan Schneider, Trainer des Schwabthaler SV und Sebastian Faber, Toptorschütze des VfB Einbergs, haben sich zum Spiel geäußert.

Herr Schneider, wie sehr schmerzt das überraschende und unnötige 0:0 am Sonntag gegen den Tabellenletzten TV Ebern II?
Stefan Schneider: Dieses Problem hatten wir nun schon einige Male in der Rückrunde. Jedes Mal, wenn wir kurz davor waren, ganz oben anzuklopfen, haben wir gepatzt. Wir gehen am Sonntag locker in die Partie, ganz ohne Druck. Wir müssen nicht unbedingt gewinnen, der VfB hingegen schon. Gewinnen wir jedoch am Sonntag, sind wir wieder voll dabei. Dann sind wir perfekt gerüstet für das absolute Highlight der Saison, das Derby gegen den TSV Staffelstein am Mittwoch. Für mich war in dieser Saison das Wichtigste, zu sehen, dass sich die Mannschaft so gut weiterentwickelt hat.

Und wie ist die Stimmung bei Ihnen, Herr Faber, wenn Sie als Tabellenführer so kurz vor Saisonende auf die Zielgerade einbiegen, aber so viele Mannschaften dicht im Nacken spüren?
Sebastian Faber: Wir fühlen uns sehr gut. Wir sind auch sehr positiv gestimmt, dass wir das nun auch aus eigener Kraft schaffen können, was wir uns die ganze Saison über vorgenommen - den Aufstieg.


Was zeichnet den Schwabthaler SV in dieser Saison so aus? Wie erklären Sie sich den starken vierten Platz, Herr Schneider?
Stefan Schneider: Das ist zum einen unsere mannschaftliche Geschlossenheit und der starke Zusammenhalt innerhalb des Vereins. Außerdem ist die Trainingsbeteiligung hier optimal und es ist eben auch dieser unbedingte Wille da, etwas erreichen zu wollen.

Und in welchem Bereich fehlen Ihrer Meinung nach die entscheidenden Prozentpunkte um in der Kreisliga ganz oben zu stehen?
Stefan Schneider: Ganz klar unser Kader. Der ist einfach zu klein für eine derart lange Saison. Die letzten Ausfälle haben sich da schon sehr gravierend bemerkbar gemacht. Gegen Oberlauter beispielsweise haben mir gleich vier Spieler gefehlt - das Ergebnis kennen Sie ja. Deswegen werden wir für die neue Saison neue junge Spieler an Land ziehen. Uns ist aber auch wichtig, dass es eben junge und ehrgeizige Spieler sind, die weiterkommen wollen und nicht für Geld spielen. Ich bilde lieber solche Spieler aus als mit abgezockten Geldgeiern zusammenzuarbeiten, die letztendlich dann eh nur Unruhe in die Mannschaft bringen.

Trotz zweier Niederlagen gegen Scheuerfeld und Staffelstein hat sich der VfB Einberg wieder zurück nach ganz oben gekämpft. Ist die mentale Stärke des VfB Einberg heuer das i-Tüpfelchen, dass Ihren Verein Herr Faber zur Meisterschaft führt?
Sebastian Faber: Das kann schon gut möglich sein. Wir haben diese Ausrutscher wohl auch ein wenig gebraucht um einfach uns wieder auf unsere alte Stärke zu besinnen. Nun können wir auch wieder Siege erzwingen, weil wir unsere Gegner über weite Strecken des Spiels ständig unter Druck setzen können.

Sie sind ja auch ein Teil des besten Sturmduos Herr Faber trotz ihres junges Alters! Sicherlich ist das auch ein wichtiger Grund für die Tabellenführung. Wie erklären Sie sich Ihren persönlichen Erfolg?
Sebastian Faber: Ich bin zum ersten Mal endlich verletzungsfrei geblieben. In den letzten Jahren war ich oft verletzt. Deswegen ist es eben heuer so gut gelaufen. Natürlich sind aber auch meine Mitspieler wichtig, die die Bälle auf den Punkt genau spielen, dass ich meist nur noch meinen Fuß hinhalten muss.

Betrachten wir das Restprogramm, so kann es unterschiedlicher nicht ausfallen. Der VfB Einberg hat nach dem SV Schwabthal nur noch Teams aus dem Abstiegsbereich, der Gastgeber jedoch noch die vier besten Teams. Nehmen Sie beide doch kurz dazu Stellung!
Stefan Schneider: Das ist schon möglich, dass wir ein wenig das berühmte Zünglein an der Waage sind. Ich nehme meine Mannschaft schon in die Pflicht weiterhin 100% zu geben, aber Druck wird nicht ausgeübt. Wir müssen nicht unbedingt alles gewinnen, im Gegensatz zum VfB Einberg. Unser Hauptziel am Ende wird einfach nur sein am 30. spieltag VOR dem TSV Staffelstein zu stehen. Wenn wir da nochmal ganz vorne rankommen, wäre das trotzdem ein kleiner Traum, der in Erfüllung gehen würde!

Sebastian Faber: Unser leichtes Restprogramm mag es von außen vielleicht leicht aussehen, aber das täuscht gewaltig und das wissen wir. Das sind alles starke Kampfmannschaften, die sicherlich bis zum letzten Spieltag alles geben werden um nicht abzusteigen. Solche Spiele sind dann oftmals schwieriger als gegen Topgegner. Gegen die vermeindlichen Underdogs kannst du als Favorit dann meist nur verlieren.

Herr Schneider, trotz Ihrer Rivalität zum TSV Staffelstein. Mit einem Sieg am Sonntag würden Sie in erster Linie ja dem Lokalrivalen am ehesten helfen und ihn evtl. sogar auf Platz 1 hieven! Was wird überwiegen - die Rivalität zum TSV Staffelstein oder der Siegeswille, die drei Punkte gegen den VfB Einberg zu holen?
Stefan Schneider: Nein, wir wollen auf jeden Fall auch am Sonntag gewinnen, denn wir wollen nochmal richtig Druck auf den TSV Staffelstein ausüben und so nah wie nur möglich an sie herankommen. Die Staffelsteiner spielen am Sonntag gegen Frohnlach und da ist das Spiel auch noch nicht für den TSV Staffelstein entschieden. Am Mittwoch steht dann das absolute Topspiel gegen unseren Lokalrivalen an. Mit einem Sieg sind wir dann optimal gerüstet um auch den TSV zu stürzen und ganz oben anzugreifen. Die haben ja jetzt schon vor dem Derby die Hosen voll.

Wer wird dann Ihrer Meinung nach Erster und Zweiter, Herr Schneider?
Stefan Schneider: Eine derartige Einschätzung ist sehr schwer, aber ich habe die Hoffnung auf Platz zwei noch nicht aufgegeben. Ich glaube noch daran, dass wir es schaffen können, wenn alles gut läuft. Meister wird wohl nicht der SV Heilgersdorf aufgrund des Ausfalls von Marco Schramm, also wird am Ende wohl knapp der VfB Einberg vor uns stehen.

Und wie endet das Spiel, Herr Faber?
Sebastian Faber: Auswärtssieg für meine Mannschaft, wir gewinnen 2:1!




Herzlichen Dank an beide Gesprächspartner! anpfiff wünscht beiden Mannschaften ein großartiges Duell und viel Erfolg für die restlichen Spiele!


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