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Artikel veröffentlicht am 28.11.2017 um 17:47 Uhr

Eyüp-Coach gibt nach der Halle ab: Ugur Cankaya sucht seinen Nachfolger

Eine turbulente Halbserie liegt hinter dem SV Eyüp Sultan. Immerhin gelang im Endspurt der Sprung vom letzten Platz bis auf Rang acht. Gesichert sieht sich die Truppe von der Steinplatte deswegen aber noch lange nicht, aktuell steht aber die Suche nach dem Nachfolger von Ugur Cankaya an.

Von Marco Galuska

Ugur Cankaya wird nur noch in der Hallensaison den SV Eyüp Sultan coachen.

fussballn.de / Kögel

Kein einziges Remis, aber immerhin vier Trainer - die Bilanz des SV Eyüp Sultan liest sich nur anhand von Tabellenplatz acht konservativ. Nach der Trennung von Ahmet Türen nach dem 6. Spieltag, ein Übergangsspiel, das die Kapitäne lenkten, sowie vier Partien unter Emrah Cetin übernahm Ugur Cankaya für die letzten sechs Begegnungen bis zum Winter wieder das Zepter.

"Es wäre ein komischer Plan gewesen"

"Wenn das geplant wäre, wäre es schon ein komischer Plan gewesen", schmunzelt Cankaya rückblickend. Trotz eines Punkteschnitts von zwei Zählern unter seiner Regie, was die Sultane zu einem Aufstiegskandidaten machen würde, steht für den langjährigen Eyüp-Coach fest, dass nach der Winterpause ein andere Trainer den Job übernehmen soll. "Die Hallenrunde mache ich noch, da soll der Spaß im Vordergrund stehen. Der Nachfolger soll dann erst am Feld übernehmen."

SV Eyüp Sultan, Sieger beim Burgpokal im Januar 2017.

fussballn.de

Gespräche mit möglichen Kandidaten haben begonnen: "Es kann sein, dass wir in den nächsten Tagen schon Vollzug melden können, aber wir machen uns keinen Zeitdruck, denn das Entscheidende ist, dass wir den Richtigen finden!"

"Untypisch türkisch": Blick muss weiter nach unten gehen

Auch wenn die Sultane vom letzten Platz nun auf Rang acht geklettert sind, so warnt Cankaya doch mit klaren Worten: "Es ist zuletzt glücklicherweise gut gelaufen. Nach oben zu schauen, wäre jetzt typisch türkisch. Wir müssen aber mit offenen Augen auf die Tabelle blicken und dann sieht man, dass wir noch lange nicht gerettet sind. Übertriebene Euphorie wäre komplett Fehl am Platz. Die Jungs müssen aus dem vergangenen Halbjahr lernen. Am Ende hat es doch den Spielern am meisten geschadet, so wie es war. Mir tut das immer noch weh, wie es mit Ahmet und Emrah gelaufen ist."

Ein Dutzend Torschützen, aber kein Typ Cetinkaya

Dass bei Eyüp zwölf verschiedene Torschützen zu finden sind, aber auch keiner, der besonders hervorsticht, erklärt sich Cankaya mit den Stürmertypen: "Ein Serdar Cetinkaya wie früher, der im Strafraum steht und einen besonderen Torriecher hat, den haben wir aktuell nicht. Aber das soll auch kein Vorwurf sein, die Spieler haben dafür andere Qualitäten. Letztlich ist es auch egal, wer der Tore macht, solange wie welche machen."

Kazim Bilir kommt fürs Tor

Auch auf dem Transfermarkt hat man aktuell keinen Stürmer fix an der Angel. Im Gegenteil: Mit Kazim Bilir kommt vom KSD Croatia ein Torwart ins Team, das sich voraussichtlich kaum verändern wird: "80 Prozent der Spieler haben schon fürs Trainingslager in Antalya Anfang April zugesagt! Es gibt eigentlich auch keinen Grund, dass Spieler gehen, denn eigentlich passt es ja, wir haben eine gute Gemeinschaft, das war auch im Vorjahr so. Nun gilt es eben zu zeigen, dass es ein Ausrutscher war, was im letzten halben Jahr abgelaufen ist."

"Ich habe mich geschämt!"

Konstanz soll dann der neue Trainer weiter vermitteln. Denn dass die Truppe von 4:0-Siegen wie gegen Stein und Post, aber auch ein 1:5 gegen die SpVgg Nürnberg bot (Cankaya: "Da habe ich mich richtig geschämt!"), sei gewissermaßen typisch für die Extreme, zu denen die Mannschaft neigt.

Titelverteidiger mit schweren Aufgaben im Burgpokal

Während die Verantwortlichen um Ugur Cankaya nun den Nachfolger unter Dach und Fach bringen wollen, freuen sich die Sultan-Kicker wieder auf die Hallenrunde. "Da muss ich keinen motivieren, wir haben auch gute Hallenspieler. Aber es wird nicht leicht, schon in der Vorrunde haben wir Vatanspor und Tuspo Nürnberg in der Gruppe und in der Zwischenrunde kommen eh die Brocken", warnt Cankaya vor überzogenen Erwartungen beim Titelverteidiger des Burgpokals.

Aber wer weiß, vielleicht beschert die Truppe ihrem Trainer wieder einen erfolgreichen Ausstand. Noch wichtiger wäre Cankaya aber wohl, dass es auch beim Ausstand bleibt, und er nicht wieder als Feuerwehrmann Brände löschen muss.